@ Nic

Du beschreibst trefflich den Vorzug eines Labis als "Familienhund": Wird er nicht gefordert, resigniert er, wird faul und träge und eben gerade nicht, wie Du so schön schreibst "agressiv oder hibbelig". Dies macht ihn in den Augen unserer Gesellschaft doch zum idealen Familienhund und verdeutlicht, warum ein RR eben gerade kein "Familienhund" in diesem Sinne ist.

Vielleicht zur Begriffsdefinition: Was ist eigentlich ein "Familienhund"?
Mir fällt dazu ein: Pflegeleicht, Spielobjekt für Kinder - "das ist doch gut für sie, wenn wir einen Hund haben, da haben sie ein Tier!", ungefährlich, egal wie man ihn behandelt nicht agressiv, anhänglich - kann man gut in die Ecke stellen, wen man ihn gerade mal nicht braucht!

Daß man damit keinem Hund gerecht wird, und gerade auch Labbis oder Goldies in großem Maße zur Arbeit zu begeistern sind, ist mir schon klar. Auf Vernachlässigung reagiert jede Rasse anders. Da der "Familienhund" in der Regel vernachlässigt und unhundlich behandelt wird, ist die von Nic beschriebene Resignation von Labis doch für diese Verwendung einfach traumhaft.

@ Feli
Liebe Feli,
die Kommerzialisierung und die Scheinheiligkeit bei der "Zucht" von RRs halte ich weder für die Rasse, noch für die einzelnen Hunde für akzeptabel. Ich versuche mit meinen postings nur aufzuzeigen, wie sich die Realität für mich vielfach darstellt und welche Gedanken- und Argumentationsmuster dahinterstehen. Eine unemotionale Betrachtungsweise trägt hier meines Erachtens dazu bei, diese erkennbar zu machen. Nur wenn diese perversen Zusammenhänge erkannt werden, kann vielleicht gegengesteuert werden, bevor aus falsch behandelten "Familienhunden" "blutige Bestien" werden. Wer meine Ausführungen als Werbung dafür sieht, sich schleunigst zwie RR-Hündinnen als Wurfmaschinen zum Gelddrucken anzuschaffen, möge meine Beiträge noch einmal lesen und sich dabei vorstellen, daß sie sarkastisch gemeint sind.

Ich erinnere mich noch gut daran, wie Dana Dich angerufen hat, als wir anfingen uns für RRs zu interessieren. Auch dort spielte die Frage der Verträglichkeit mit Kindern eine große Rolle. Du hast Dana damals, so habe ich es in Erinnerung, auf die Notwendigkeit des "richtigen" Umgangs mit dem Hund und den Kindern hingewiesen, der Voraussetzung dafür ist, daß es mit Kindern keine Probleme gibt.

Gerade das ist es, was mir angesichts der finanziellen Interessen vielfach offensichtlich zu kurz kommt.

Grüße

Mathias