Hallo Mandy,

Glückwunsch zu Deinem Entschluß, Dir einen Ridgi ins Haus zu holen, Glückwunsch deshalb, weil ich aus Deinen Zeilen entnehmen kann, daß Du Dich sehr ernsthaft und gründlich vorbereitest.

Ich habe vier Ridgis bei mir und kann mir nichts schöneres vorstellen. Meine älteste Hündin führte ich seit ihrer zehnten Lebenswoche im Rettungsdienst. Sie hat insgesamt über 60 Einsätze gemacht und ist nun, nachdem sie eine Magendrehung hatte, seit diesem Jahr im Ruhestand. Aber was heißt hier Ruhestand? So ein aktiver Hund will beschäftigt sein! Apportierübungen zu Lande und zu Wasser, große Wanderungen, Reviergänge und kleine Sucharbeiten braucht Umvuma Rusty auch mit fast 10 Jahren noch, sonst ist sie schlecht gelaunt und unausgeglichen. Mit den drei Jüngeren ( 2x 7 Jahre und 1 x 4 Jahre ) habe ich auch Rettungshundearbeit gemacht, konzentriere mich jetzt aber mehr auf die jagdliche Arbeit, hier speziell die Schweißfährte. Ich bin der Ansicht, daß die Nachsuchenarbeit auch ein praktizierter Tierschutz ist, indem die Fehler Anderer möglichst schell ausgebügelt werden und ein Tier von seinen Leiden erlöst wird.

Zur Kälteempfindlichkeit stimme ich dem Jäger aus dem Gebirge voll zu. Ridgis sind gegen trockene Kälte völlig unempfindlich, nasse Kälte dagegen mögen sie überhaupt nicht und fangen sehr schnell an zu schlottern.

In den ersten sechs Monaten solltest Du schon jemanden haben, der nach Deinem Welpen sieht, das erfordert ganz einfach schon das Verantwortungsbewußtsein, denn ein Welpe oder Junghund neigt in der ersten Zeit zu Anfällen von großer Verlassensangst.

Wenn ich etwas vom typischen Ridgeback lese, stehen mir die Haare zu Berge. Jedes Lebewesen, egal ob Mensch oder Tier, ist ein Individuum, es gibt kein typisch deutsch oder englich, es gibt auch kein typisch Ridgeback oder Weimaraner. Es gibt einen Rassestandart, dem die Hunde im Exterieur und Interieur entsprechen sollen, was ja auch durch jahrelange Selektion einigemaßen klappt. Alles andere ist individuell.

Die Bücher von Carlson und Eberhard sind nicht schlecht, aber für einen Ridgi-Anfänger zum Teil irreführend, weil diletantisch und in erster Linie für Aussteller geschrieben. Von der Arbeit mit dem Ridgi steht so gut wie nichts darin, weil beide Autoren davon absolut keine Ahnung haben.

Die DZRR hat eine Infobroschüre herausgegeben, die informeller ist als die Werke der beiden Autoren zusammen. Diese Broschüre ist für jeden zu haben. Übrigens ist Ute B.B., die auch im Forum vertreten ist eine der Verfasser dieser Broschüre.

Ausstellungen gibt es am 19.08.01 in Bonefeld-Kurtscheit, Autobahn Frankfurt/M. - Köln, Abfahrt Neuwied ( Spezialzuchtschau der DZRR mit 40 RR`s ) und am 30.09.01 in Heimarshausen, Autobahn A7 bis Kassel
( RRJHV-Clubschau mit mindestens 50 RR`s ). Hier ist die Möglichkeit, sich die Hunde in Ruhe anzusehen, weitaus größer als bei den internationalen Ausstellungen, bei denen meistens wenig Platz vorhanden ist und Menschen und Hunde meistens sehr hektisch sind. Die beiden oben genannten Ausstellungen finden auf einem Reiterhof und auf dem Gelände eines Ferienhotels statt. Hier ist unbegrenzter Auslauf für die Hunde vorhanden und für die Menschen viel Zeit, Gelegenheit und Ruhe um Meinungen und Informationen auszutauschen.

Du siehst also, es gibt für Dich massig Gelegenheit, Ridgis zu sehen und auch jede menge Gelegenheit zu weiteren Informationen.

Es gibt viel zu tun, nun pack´es mal an!


Viel Erfolg


Ulli