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Thema: Hundezimmer?

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  1. #1
    MALG Avatar von Ute BB
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    Standard AW: Hundezimmer?

    Hallo Fiffi,

    die Tier-Mensch-Grenze ist über Jahrhunderte hinweg mit Vehemenz verteidigt worden - weil Mensch etwas Besonderes sein will. Bastion für Bastion ist durch vom Menschen gemachte Wissenschaft gefallen: Die Grenzen sind fliessend! Es ist kein Problem, den Homo sapiens ins Tierreich einzuordnen. Das ist keine Schande, sondern eine Ehre.

    Ich als Mensch entscheide über meine Familienregeln. Ich entscheide, wen ich mit ins Bett nehme und wen nicht. Hygieneprobleme gibt es eher mit Menschen, denn bei ihnen können wir uns anstecken, nicht bei normal gepflegten Hunden. Sicher ist es notwendig, die Bettwäsche öfter zu wechseln, es sei denn man bevorzugt schlammfarbene Bezüge ;).

    Mein Sohn hat vom Säuglingsalter an mit mir und den Hunden in einem Bett geschlafen. Solange er es wollte! Er hatte sein eigenes Bett und immer die freie Wahl. Ist er in sein eigenes Bettchen gegangen, so ist immer einer der Hunde mit gewandert. Auch heute noch kommt er ab und zu zum Kuscheln, schaufelt die Hunde beiseite und legt sich dazu. Manchmal möchte er ganz alleine schlafen, dann bittet er den Hund, aus seinem Bett zu gehen. Meistens aber legt er Wert auf die Gesellschaft des Hundes, den er als vierjähriger Knips auf der Fahrt vom Züchter nach Hause stolz auf seinem kleinen Schoss gehalten hat.
    Andere Kinder müssen die Ängste des Grosswerdens und des Abnabelns mit toten, tierähnlichen Gegenständen überwinden und bekommen Teddies mit ins Bett. Ich habe ihm das Beste mit in den Schlaf gegeben, was uns Menschen im Leben begleiten kann - lebendige Hunde.

    Wir wissen trotz aller Intimität mit unseren Hunden, dass sie eine andere Spezies sind, anders aussehen, anders kommunizieren und andere Bedürfnisse haben. Das Bedürfnis nach Körperkontakt ist sowohl bei Menschen als auch bei Hunden individuell verschieden stark ausgeprägt. Wir sollten das respektieren.

    Manchmal muss ich für andere Hundehalter leider die Empfehlung aussprechen, den Hund weder im Bett noch im Schlafzimmer schlafen zu lassen. Das ist der Fall, wenn Trennungsängste sich anbahnen oder bereits bestehen. Oder wenn die Besitzer es versäumt haben, ihrem Hund den höflichen Umgang zu lehren: "Darf ich aufs Bett?" und "Selbstverständlich gehe ich auf meinen Hundeplatz, wenn du es möchtest!" Das Lager mit dem Menschen zu teilen sollte niemals selbstverständliches Recht für den Hund werden.

    Kuschelige Grüße,

    Ute BB mit Ashanti, Bansai und Scotty. Baru begleitet uns auf der anderen Seite des Weges.
    Hirn ist in - Geist ist geil
    Wattebällchen entstehen im Auge desjenigen Betrachters, dessen Gehirn ähnlich strukturiert ist.

  2. #2
    fast nur freundliche Hexe Avatar von Feli
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    Standard AW: Hundezimmer?

    Kann Utes Posting nur unterschreiben.
    Unsere beiden schlafen meist neben, oft aber auch mit im Bett - nach höflicher Nachfrage.
    Wenn es sehr warm ist, ernten sie auch mal Nein und akzeptieren das. Im Winter finde ich die pelzigen Fuß und Bauchwärmer sehr angenehm. Mitunter marschieren sie auch zu den Kindern. Richtig es sind Familienmitglieder und wenn die Familie Sonntags kuschelt, kuscheln sie mit. Deshalb werden sie dennoch als Hunde gesehen und nicht als Pelzmenschen.

    Andrerseits bleibt es jedem selbst überlassen, ob der Hund mit ins Bett darf, da bin ich gar nicht militant. Allerdings finde ich es schon richtig, wenn zumindest der freie Zutritt ins Schlafzimmer gewährleistet ist, da das Rudel eben lieber gemeinsam schläft.

    Von den 15 Welpen, die bisher von hier auszogen, die Welt zu erobern ist nur einer ein
    nur Nebenbettschläfer geblieben und das auch nur, weil das Bett von dem 14jährigen
    Mix noch vehement verteidigt wird......
    Punish the deed, not the breed. Look at the hand holding the lead.

  3. #3
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    Standard AW: Hundezimmer?

    Hallo Ihr Lieben,

    ich denke, man kann es halten wie ein Dachdecker.Der eine mag es, wenn neben ihm ein Pelzknäul liegt und man sich gegenseitig wärmt, der andere eben nicht. Daraus Rückschlüsse auf eine mögliche allzu große Vermenschlichung zu ziehen, halte ich für falsch. Mal abgesehen davon, dass kaum heutzutage ein Hund entsprechend seinen Anlagen gehalten wird oder läßt noch irgendjemand seinen Hund zur Nahrungsaufnahme in den Wald einen Hasen oder Reh jagen gehen? Ich denke nicht.
    Also bleibt es jedem selber überlassen, ob er seinem Hund die andere Betthälfte überläßt.

    Liebe Grüße

    Lenchen und Bonny, die gerne heimlich ins Bett steigt

  4. #4
    scharfr
    Gast

    Standard AW: Hundezimmer?

    Ute BB...

    Deinem Posting ist eigentlich nix mehr hinzu zu fügen. Klasse ! Kleine Frage nebenbei, haben Deine Kinder irgendwelche Allergie Probleme ? In unserer heutigen Zeit der übertriebenen Hygiene gehört das Überreagieren des Immunsystems vom Ursprung her meist in das Kindesalter, wo fehlende Reize und übertrieben Hygiene das Immunsystem später überempfindlich reagieren lassen. So wie Du schreibt sollten Deine Kids genügend Training bekommen haben. Würde mich mal interresieren.

    Frank

  5. #5
    MALG Avatar von Ute BB
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    Standard AW: Hundezimmer?

    Hallo Frank,

    mein Sohn kam vor 12 Jahren mit einer Neurodermitis zur Welt. Die betroffene Fläche im Gesicht war zwar klein, aber die Kinderärzte waren der Meinung, dass der Hund "abgeschafft" werden müsste. Ha! Ich und mein Baruchen "abschaffen"...

    Ich suchte einen Kinderarzt, der nicht stur an seinem Schubladensystem festhielt, sondern meinen Lebensstil akzeptierte. Adrian wurde homöopathisch behandelt und der Hund durfte das Gesicht des Babies ablecken. Nach drei Monaten war der Spuk vorüber . Adrian ist bis heute ein ausgesprochen gesundes Kind, es sind nie wieder allergische Reaktionen aufgetreten.

    Es bleibt nicht aus, dass die Hunde Sand und Erde auf dem Bett im Kinderzimmer hinterlassen. Manchmal fegt Adri ihn weg. Manchmal nicht. Er meint, dass andere Leute weit weg fahren, um sich auf Erde zu legen. Sie nennen das dann "Strandurlaub"!

    Bei Stress (Schule, Leistungssport und die doofen Eltern ;) ) legt er sich aufs Bett und die Hunde bilden einen Ring um ihn. Nach spätestens einer Stunde ist er wieder offen für ein Gespräch.
    Ich hoffe sehr, dass die Hunde Adrian auch gut durch seine Pubertät helfen werden .

    Liebe Grüße,

    Ute BB mit Ashanti, Bansai und Scotty. Baru begleitet uns auf der anderen Seite des Weges.
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  6. #6
    scharfr
    Gast

    Standard AW: Hundezimmer?

    Hallo Ute......

    wirklich sehr interresant und passt eigentlich genau zu dem was die Schulmedizin heute endlich auch erkannt hat..."Was uns nicht umbringt macht uns stark" , ist zwar etwas salopp ausgedrückt aber im Grunde gehts darum, Neurodermitis nimmt da sicher nochmal ne Sonderrolle ein aber bestens das es sich bei Euch so geregelt hat. Die Hunde haben sicherlich Ihren Beitrag dazu geleistet.

    MfG

    Frank

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