Hallo Foris !

Na dann beginne ich mal....

Zunächst einmal ist es sehr wichtig die Linien zu kennen und sich in der "Szene" umzuhören und umzusehen. Der Besuch von Ausstellungen und das regelmäßige lesen des Rassehundes kann helfen. Was soll man von einem Züchter halten der seine Hunde von Ausstellung zu Ausstellung zerrt ? Das riecht doch eher nach Kommerz, als nach artgerecher Haltung, insbesondere dann wenn die Ausstellungen regelmässig ausserhalb von Deutschland liegen !?

Wichtig ist zu wissen, wie es um die Gesundheit steht, dabei sollte man unbedingt auf TRANSPARENZ bei den Züchtern achten. Neben den HD, ED und OCD Untersuchungen, sind auch noch Dinge sehr wichtig, wie Herz, Schilddrüse, Krebs und Allergien. Das ist nicht nur in den ersten 5 Lebensjahren relevant.

Gute Züchter legen diese Dinge problemlos offen und können auch belegen, wie es um die Nachzucht bestellt ist. Der Welpe sollte auch nicht von den Deckrüden abstammt, die massenhaft gedeckt haben oder decken. Hier hilft das Pedigreesearch, denn massenhafte Deckakte ist kein Qualitätsmerkmal, sondern eher Dummheit, da man sich ein Eigentor schiesst was die Zuchtbreite angeht. (Jetzt werde ich bestimmt gleich gesteinigt )

Darüber hinaus sollte man auf das Wesen achten, denn ich spekuliere mal, dass der Abgabegrund Nr. 1 das Verhalten ist, besonders bei den Rüden. Guckt man sich regelmässig die HP RR-in-Not an wird man feststellen, dass die Abgabehunde immer jünger werden.

Auch der Verwandheitsgrad ist wichtig zu beachten - insbesondere dass Großeltern und Urgroßeltern etc. nicht all zu eng miteinander verwandt sind. Ich würde hier ein Augenmerk darauf legen, dass es die Linie nur selten gibt und Wesen und Gesundheit vor die Schönheit stellen.

Wem das alles zu umständlich ist, der sollte sich einfach bei RR-in-Not melden und sich hierüber einen Hund besorgen, denn dann tut man wenigstens ein gutes Werk !

Wird man dort abgelehnt, sollte man sich ernsthafte Gedanken machen, ob es überhaupt ein Hund sein muss oder es nicht auch eine Blumenvase oder ein Stofftier tut.

Welpen werden hier immer wieder vermittelt, denn scheinbar haben die Leute langsam gelernt, dass der RR doch nicht so ein problemloser Familienhund ist, wie er bisher vermarktet wurde....denn der Trend geht in die Richtung, dass es mehr Welpen als Käufer gibt.

Aber nochmal zurück zum optimalen Welpen....

Wie schon geschrieben sollte der Hund im Haus aufwachsen und IMMER Familienanschluss haben. Ein Welpenspielplatz mit diversen Untergründen, vielleicht gar einem kleinen Hundeschwimmbecken und vielen, vielen Anregungen in Form von Spielzeug und anderem ist sehr wichtig. Die Welpen sollten Kontakt zu so vielen Menschen und Kindern wie möglich bekommen und am Besten auch schon an Autofahren und diverse Hausgeräusche (Staubsauger, Rasenmäher etc. )gewöhnt sein. Auch eine 24 Stunden Betreung sollte für einen Züchter normal sein. Sommerwürfe sollte man bevorzugen, da hier die Möglichkeit besteht, dass die Welpen viel mehr Umwelteinflüsse mitbekommen als im Winter. RR sind nunmal Nacktschnecken mit kurzem Fell und frieren schnell.

Weiterhin hat ein guter Züchter nicht in kürze das Alphabet einmal durch und verfügt idealerweise über nicht mehr als 2 Zuchthündinnen, die er auch nicht öfter als zwei mal in Ihrem Leben belegen lässt mit ausreichenden Pausen zwischen den Würfen.

Hilfreich kann auch sein diverse Ausläufe mit den Züchtern und Hunden zu unternehmen, wobei man darauf achten sollte wie die Hunde geführt werden. Hände weg von Züchtern die an der Kette, am Stachelwürger, am Oberländer oder an Halsbändern ohne Zugbegrenzung Ihre Hunde führen, oder wo die Hunde gar nicht vor die Tür kommen, weil die Züchter sie nicht gebändigt bekommen.
Betrachtet man das Verhältnis zwischen Züchter und Hund genau, so sollte dies harmonisch sein, die Hunde sollten die Rute nicht klemmen und freudig die Kommandos Iher Menschen ausführen.
Ein Indiz für einen guten Züchter ist auch, ob die Hunde beschäftigt werden, d.h. nicht nur spazieren gehen, sondern auch alternative Beschäftigung, wie Fährte, diverse Suchspiele, Verlorensuche, Apportiertraining. Begleithundeprüfung oder Ausdauerprüfungen sagen meist nichts darüber aus, ob mit den Hunden viel gearbeitet wurde.

Gundsätzlich sollten Welpen immer neugierig sein und sich an fremde Reize annähern, das Fell sollte glänzen und die Augen nicht verklebt sein. Die Umgebung sollte sauber aber nicht steril sein.

Kauft man in der Dissidenz, sollte man sich einfach mal die Zuchtordnung eines der drei VDH Vereine durchlesen und nach diesen Kriterien die Dissidenz betrachten, dann kann man auch dort gute Hunde finden.

Alle diese Dinge sind natürlich keine Gewähr dafür, dass man den gesunden Hund bekommt, aber es hilft das Risiko eines kranken Hundes stark zu minimieren und vor allem vorprogrammierte Probleme auf ein Minimum zu reduzieren, denn leider kann man sich als normalsterblicher Mensch kaum vorstellen wie wichtig eigentlich eine gute Sozialisierung, die Gesundheit und das Wesen für die Zukunft eines Hunde ist.

Wir, die normalen Hundehalter sind es doch die mit den Hunden die nächsten 10 bis 15 Jahre unsere Lebens verbringen wollen - warum also vorprogrammierte Probleme nicht versuchen auf ein Minimum zu reduzieren ?

Viele Spass bei der Suche nach dem neuen Familienmitglied wünschen