Hallo Alba,
Bubi hat selten Angst vor Menschen. Er will aber auch keine Kontakte knüpfen. Er ist neutral. Menschen die er kennt begrüßt er sehr freudig und überschwenglich mit einem gequietschten Lied.
Er ist im Alter von 4 Monaten im TH gelandet. Die Damen dort waren wohl sehr nett zu ihm. Wenn man davon absieht daß sie ihn angekettet haben.
Bubi hat aber Angst vor Hunden. Ich habe eigentlich gedacht es käme durch die Rudelhaltung im TH. 18 Hunde auf 70 qm. Da gibt es natürlich schon mal Ärger. Sieht man auch an den kleinen Narben auf seinem Kopf.
Scheu und unsicher? Ich weiß es nicht genau. Wie erkenne ich ob Bubi scheu ist? Also er zuckt nicht zurück wenn ihn jemand streicheln möchte. Egal ob Erwachsener oder Kind. Er freut sich sofort daß man freundlich ist zu ihm. Ist unsicher und ängstlich wirklich auseinander zu halten?
Ängstlichkeit ist ein andauernder diffuser Zustand von Angst vor wechselnden und vielfach minimalen Reizen in der Umwelt. Er ist verbunden mit Vorahnung und folglich übersteigerter Wachsamkeit gegenüber kleinsten Veränderungen in der alltäglichen Umgebung, und oftmals mit körperlichen Symptomen wie Erbrechen, Durchfall, Speicheln, etc.verknüpft. Je nach Stadium reagieren Hunde sehr leicht reizbar und aggressiv, quasi in einer ständigen Verteidigungshaltung gegenüber einer als feindlich angesehenen Umwelt, oder sie werden in ihren Verhaltensweisen immer stärker gehemmt und suchen Entlastung in Ersatzhandlungen wie dauerndes Bellen, Fressen, Pfoten lecken oder übersteigerter Bindung an ihre Bezugsperson.
Das wirft meine ganzen Ideen zu Bubis anfänglichem Verhalten über den Haufen. Die Vorahnungen und übersteigerte Wachsamkeit habe ich auf sein Herdenschutzblut geschoben. Aber wenn ich jetzt darüber nachdenke: er hat noch kein Ersatzblut bekommen, aber die Vorahnungen und übersteigerte Wachsamkeit sind eigentlich Geschichte.
OK, er ist sehr sensibel und reagiert auch so. Kommt uns jemand entgegen den ich nicht mag geht er auf Abwehr. Das kann auch schon mal laut sein.
Steht z. B. jemand an der Straßenecke, bewegt sich nicht, aber beobachtet uns, das gleiche. Ich kann aber dann zu diesen Menschen gehen und nah an ihnen vorbei. Er beruhigt sich sehr schnell durch mein "der darf das, alles ok".
Manchmal bin ich froh für diese deutlich sichtbare Wachsamkeit.
Die körperlichen Symptome hat er nie gezeigt. Aber reizbar und agressiv? Ja! Ein bisschen übersteigerte Bindung an mich? Ja! Nicht so daß es unangenehm ist, aber ich bemerke es.
Das alles ist natürlich ein ganz anderes Verhalten im Vergleich zu Famira.
Wirklich sehr interessant, das alles ist ja - bis auf seien Anhänglichkeit - GSD Vergangenheit. Das heißt, obwohl ich andere Motivation vermutet habe ist er mit Liebe, Geduld usw. ein toller Hund geworden.
Seine Anhänglichkeit ist toll, sie macht uns keine Probleme. Er kann alleine sein, würde aber lieber mitfahren zum Beispiel. Im Auto warten auf mich, besser als zu Hause. Famira liegt in der Zeit entspannt unter ihrer Decke zu Hause und entspannt.
Er beobachtet mich eigentlich ständig, oder hat zumindest immer ein Radarohr in meine Richtung ausgerichtet. Gehe ich, kommt er kurz danach gucken was ich mache und legt sich dann wieder in meine Nähe. Sehe ich daß er gerade wieder von seinem Platz aufstehen will um mir zu folgen und ich sage nur mit flacher Hand "dableiben" tut er das auch.


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