Zitat Zitat von Kobukuro Beitrag anzeigen
Der RR, wie einige andere Rassen, haben eine recht ausgepraegte territoriale Aggression...sprich...es steckt in ihren Genen, ihre liebgewordenen Dinge wie Haus, Garten, Familie, bestimmte Wanderrouten, gegen andere zu verteidigen, da sie ihnen als Ressource sehr wichtig sind im Leben. Einem Border Colllie sind ganz andere Ressourcen im Leben wichtig und ein Beagel und ein Husky haben wiederum ganz andere "Vorlieben".
Hallo,

es ist schön, auch mal ehrliche Worte zu lesen - bzw. Erfahrungen von Menschen, die viele RRs kennengelernt haben und auch länger als 2 Jahre selbst mit einem leben. Auch Tinas Worten möchte ich mich anschliessen.... Ich habe selber eine Hündin mit deren Genen ich im Bezug auf Verhalten auch Glück gehabt habe und einen Rüden, der bis jetzt mit fast 18 Monaten unproblematisch ist. Das ist aber nicht selbstverständlich.

Richtig ist, dass auch meine äußerst liebe, folgsame und schüchterne Hündin über eine ausgeprägte territoriale Aggression verfügt. Die Hündin ist aber sehr leicht hemmbar und mit "weitergehen" oder "sitzen" ist sie gut zu kontrollieren - wenn sie könnte, wie sie wollte

Von daher sollte man sich wirklich nicht täuschen lassen von den Erfahrungen von Menschen, deren Hund unter 2-3 Jahren alt ist - ich hätte zu dem Zeitpuntk auch gesagt: SUPERersthund - gaaaaaaaaaaanz lieb und "verträglich". Es fing mit ca. 3 Jahren an und jetzt mit 5 Jahren passt es ihr noch weniger, wenn fremde Hunde am Haus vorbei gehen - rein kommt hier KEIN Hund. (Ausser 2 Hündinnen, die sie von Welpenalter an kennt und das auch nur mit deutlichem Protest).

Von daher ist es zwar schön, wenn man den Welpen sozialisiert, ABER der RR wurde dazu gezüchtet, ALLES Fremde vom Rudel fernzuhalten. Heisst z.B. dass ich persönlich keinen unkastrierten Rüden kenne, der mit fremden unkastierten Rüden im Erwachsenenalter spielt. Manche tolerieren fremde Rüden, manche aber auch nicht. Unabhängig von der "Sozialisation" im Welpenalter ....


"Mißtrauisch gegenüber Fremden" das soll das Ganze in Rassebeschreibungen darstellen. Wenn sich dann das "Mißtrauen" in lautem Alarm zeigt, sei es ein fremder Mensch oder fremder Hund "verirren" sich aufs Territorium (was sich ja toll anhört: Der Hund "soll ja aufpassen") und man den "Ausschalter" nicht findet - das kann passieren.

Ich finde man sollte nur wissen, auf was man sich einlässt und der Spruch "Es liegt alles an der Erziehung" einfach NICHT stimmt. Man kann sicherlich vieles beeinflussen und frühzeitig versuchen umzulenken, aber vieles liegt auch in den Genen.

Beispiel: Jagdtrieb meines Rüden. Er "steht" besonders auf Katzen und Kaninchen. Er ist jetzt ansprechbar, wenn er eins sieht und ich ein Kommando gebe : WENN ich es VOR ihm sehe - wohlgemerkt. Im Hetzen zurückrufen oder stoppen geht nicht. Er hat ist allerdings nur 2 mal hinter einem Hasen her und das für kurze Zeit und kam sehr schnell wieder. Trotzdem: das liegt in seinen Genen und das einzige was ich tun kann ist aufmerksamer als er durch die Gegend zu gehen und ihm mit Fuß, Sitzen, Platz oder was auch immer zu beschäftigen, damit er nicht los geht. Und ich glaube nicht daran, dass er die "Jagdschuhe" eines Tages an den Nagel hängen wird.

Meine Hündin kann ich mitten aus der Hatz abrufen, sogar ins Platz schicken, ich kann sie ein Stück hinter einem Hasen her schicken, dann wieder stoppen - und das nicht, weil ich ich so toll Hunde erziehen kann, sondern weil Luni einfach keinen ausgeprägten Jagdtrieb hat .