Ich sehe das so, lieber Olli, Du machst Dir unendlich Gedanken, würdest auch einen RR-in-Not aufnehmen, Abweichungen vom sog. Rassestandard schrecken Dich auch nicht zurück. Du wirkst einfühlsam - möchtes also auf die Bedürfnisse Deine künftigen Begleiters eingehen. Ich finde, genau das zeichnet einen wahrhaft interessierten Hundehalter aus. Ich wüsste nicht, was bei Dir dagegen sprechen sollte, einen RR auszuwählen. Ob Stadt oder Land - wichtig ist doch, dass man für entsprechenden Ausgleich sorgt und das scheint bei Dir gegeben zu sein.
Schwierig wird es nur, wenn Du Dich für einen älteren Hund entscheidest, bei dem Du dann feststellen musst, dass Deine Lebensumstände vielleicht doch zu speziell sind und es in seiner prägenden Welpen- und Junghundzeit unter Umständen ein paar Versäumnisse gegeben haben muss. Ich will damit sagen: einen bereits geprägten Hund "passend" zu machen, kann einen nicht selten vor unlösbare Probleme stellen. Entweder findest Du bereits einen "Stadthund", dem viele Menschen und andere zivilisatorische Einflüsse keine Probleme bereiten oder Du entscheidest Dich lieber für einen Junghund, den Du behutsam in Dein Leben einführen kannst. Damit sei nicht gesagt, dass jeder "second-Hand-Hund" ein Problemfall ist, um Himmels Willen - meist sind sie äußerst dankbar. Aber es sollte in Deine Überlegungen einfließen, dass die Prägung in den ersten Lebensmonaten entscheidend ist und Du ja gewisse Anforderungen bezüglich Souveränität an Deinen Hund stellst. Und wegen Katstration mach Dir keine zu große Gedanken. Hier wird das Thema sehr kontrovärs diskutiert, aber ich kann Dir versprechen: eine Kastration ist kein Weltuntergang. Ich habe jetzt die vierte Hündin. Drei davon mussten früher oder später kastriert werden. Die jetzige wurde frühkastriert und - allen Unkenrufen zum Trotze - sie ist hervorragend entwickelt, sportlich, verträglich, kerngesund und erwachsen geworden ist sie auch.

Ich bin mir sicher, Du wirst den passenden Hund finden.

viele Grüße aus Hessen,
Simone mit Chouchou