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Thema: Sinn und Nutzen von Hundeausstellungen

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    zweiaufeinenstreich
    Gast

    Standard AW: Sinn und Nutzen von Hundeausstellungen

    Ja, Suse,

    ich bin ganz deiner Meinung. Und genau, weil ich das erlebt habe, was du schilderst, haben wir die Ausstellerei an den Nagel gehängt....
    Bei den ersten paar mal findet man es noch toll.....aber das flacht ab, je mehr man hinter die Kulissen schaut und bemerkt, dass die Hunde auf dem Heimweg einfach fix und fertig sind, obwohl sie "drinnen" immer freundlich und ruhig waren.....

    So wie du Horst beschreibst, so seh ich das auch bei meinen Jungs und nenne sie "Alltagschampions". Hunde die einfach nur Freude bereiten und das Leben besonders lebenswert machen.....

    LG
    Heike

  2. #2
    Erfahrener Benutzer
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    133

    Standard AW: Sinn und Nutzen von Hundeausstellungen

    Hallo,

    ich war mit meiner Hündin auch einige Male auf Ausstellungen, etwa 8-10mal oder so.

    Anfangs schien es ok. Sie sah dort ihre Mutter und ihre Schwestern und einen Bruder. Wir haben sie draußen spielen lassen und einmal war sogar eine Coursingbahn aufgebaut. Das war riesig für sie. Irgendwann hat sie aber angefangen ihren Schwanz einzuklemmen, nachdem der Richter ihre Zähne angeschaut hat. Auf der letzten Ausstellung hat sie sogar Haarausfall bekommen, es hat richtig um sie herum geschneit. Das war dann auch unsere letzte Ausstellung. Noch deutlicher konnte sie mir ihr unbehagen nicht zeigen.

    Von den unfairen Bewertungen von Richter und Ringhelfer an der Schreibmaschine will ich gar nicht erst angefangen. Da bekommen Hunde die ersten Plätze, obwohl sie im Ring hüpfen, sich die Zähne nicht zeigen lassen..... aber nunmal die Nachzuchten der blonden Dame an der Schreibmaschine sind.

    Trotzdem fand ich es immer schön ihre Schwestern zu sehen und Leute aus ganz Deutschland zu treffen, die man sonst nicht so schnell wiedersieht. Aber der Preis ist zu hoch und den müssen mal wieder die Hunde bezahlen. Ich habe das dann unserer netten Züchterin erzählt und sie hat es verstanden. Jetzt gehe ich alleine auf Ausstellung, wenn eine bei uns in der Nähe ist und ich Lust habe mal wieder ein Geschwisterchen von unserer Großen oder unserem Kleinen dort zu sehen.

    Es ist doch erst ein Ridgeback Rüde auf einer Ausstellung gestorben. Ich glaube es war in Dortmund. Das gibt doch echt zu denken.

    Was ich auch nicht verstehen kann, wie Züchter die bereits schon mehrere Championtitel haben, ihre Hunde trotzdem noch weiter überall hinschleppen, etliche Stunden im Auto ins Ausland karren. Wenn man so ehrgeizig ist, ist das ja schon traurig für den Hund, aber warum kann man nicht aufhören, wenn doch schon die höchsten Ziele erreicht sind?

    Ich will nicht die ganzen Ausstellungen schlecht machen, es haben ja schon einige die Vorteile aufgezählt, aber einmal im Monat reicht doch.

    Liebe Grüße

  3. #3
    Registrierte Benutzer - unmoderiert Avatar von Balou
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    Standard AW: Sinn und Nutzen von Hundeausstellungen

    Ich gehe hin und wieder mal auf Ausstellungen, vor allem, um mal seltenere Rassen zu sehen, oder zu shoppen.
    Ausgestellt habe ich nur ein paar Mal, meine Hunde finden es nicht toll (Bewertungen waren immer ziemlich gut).
    Speziell Frieda war immer so angeekelt von den Löseplätzen, die hat sich alles verkniffen, bis wir wieder zuhause waren.
    Ich hab schonmal Ringschreiber für eine andere Rasse gemacht, und muss leider sagen, es tun sich Abgründe auf, was menschliche Charaktere angeht...
    Wenn man gern nen Champion haben möchte, erreicht man es bestimmt irgendwann, man muss nur weit genug fahren.

    Den Wunsch, des Züchters mal auszustellen, um zu wissen, wo er mit seiner Zucht steht, kann ich nachvollziehen und bin dem auch gern nachgekommen.
    Was ich nicht begreife, ist das quer durch Europa kutschieren, wenn man einen mehrfach V bewerteten Hund hat, und womöglich auch schon den einen oder anderen Titel. Dann weiss man doch, der Hund ist schön und im Standard.

    Für mich als unbeteiligten ohne Hund, ersetzt der Besuch einer Ausstellung manchmal die Karte für Comedy...
    Bei einigen Rassen aber auch den Horrorfilm, wenn äußerst abstrus gekleidete Gesellen stundenlang ihren Langhaarzwerg im Kinderwagen bürsten, bis die Haarwurzel glüht.
    dhakiya, milson, Kijakazi and 3 others like this.
    Viele Grüße von Berit mit Gunvald RRxLR und Edda BM und unvergessen Frieda, Ambar und Balou

  4. #4
    Mathuni
    Gast

    Standard AW: Sinn und Nutzen von Hundeausstellungen

    Für Rasseinteressierte, die Züchterkontakte knüpfen und die Züchter auch Löcher in den Bauch fragen wollen (sofern die dann den Nerv dafür haben ), finde ich Ausstellungen durchaus ganz gut. Um ein Gefühl für die Rasse im Alltag zu bekommen, helfen Ausstellungen recht wenig - wenn es wirklich um interessiertes Einsschätzen dessen geht, was mit einem RR so auf einen zukommen kann, dann taugen möglichst vielfältige Spaziergänge mit möglichst vielfältigen Hunden und Haltern wesentlich besser. Ausstellung zeigt schon auch etwas - aber von dem, was den RR im Komplettpaket ausmacht, zeigt es halt nur einen kleinen Bruchteil.

    Mir persönlich ist es wichtig, die Rose ab und an auszustellen - durch ihre Ridgelosigkeit geht das ja sowieso nur ganz begrenzt auf den kleinen gemütlichen Clubschauen in der "Krüppel"klasse. Tja, warum ist mir das eigentlich wichtig?

    Zum einen finde ich es spannend, wie sie ein Richter sieht und bewertet. Für mich ist sie sowieso die Tollste und Schönste mit den besten Winkelungen, dem elegantesten Kopf, dem raumgreifendsten und schwebendsten Gangwerk und natürlich dem besten Wesen aller Zeiten . Aber das ist ja wie bei Eltern: Das Baby kann noch so hässlich sein, für die Eltern ist es das Schönste der Welt. Ganz besonders spannend war für mich letzten Sommer die Bewertung eines Richters, auf den ich fachlich große Stücke halte. Es war wie Honig, als er sie mir gegenüber auch als ganz prima beschrieb - aber dann blieb mir doch die Luft weg, als er zu Roses wunderschönen dunklen Augen meinte: "Sehr schön dunkel - die Augen sind bei unseren Hunden ja gerne mal zu hell... Aber gucken sie mal, für eine Hündin sind die komplett verkehrt." HÄÄÄÄH? Mich ereilt fast Schnappatmung! "Diese Hündin hat extrem maskuline Augen (*! schnappatme!*) zu einem zarten, femininen Kopf - das ist sehr unschön und wirkt auf unbefangene Menschen bedrohlich und so was wollen wir eigentlich in unserer Rasse nicht haben." Ich beug mich runter und guck der posenden Rose ins Gesicht - und der Mann hat recht! Das Rosentier hat gerade wieder diesen irren Killerblick... Richter legt den Kopf schief, schmunzelt und meint: "Die guckt seeeeeeehr entschlossen... Ich wette, das ist manchmal nicht so ganz einfach mit ihr." Ich atme wieder - wie toll ist das denn? Ein Fremder guckt das Rosentier mal kurz im Ring an, ich fühle mich zwar überrumpelt - aber auch so richtig ohne viel Worte in den Abgründen meines Hundealltags verstanden. Ich fand den Herrn Richter richtig klasse - seitdem guck ich nämlich viel mehr drauf, wie das Röslein schaut. Die kann schon auch sehr feminin aus der Wäsche gucken. Wenn sie nicht gerade entschlossen ein Ziel verfolgt...

    Zum anderen ist es mir einfach auch wichtig, einen "Fehler"hund möglichst gut zu präsentieren und ins Bewusstsein zu rücken. Die Hunde mit zuchtausschließenden Fehlern sind zwar weder für die Zucht noch für Championtitel vorgesehen - aber sie liegen in fast allen Welpenkisten und sind für Nichtzüchter und Nichtaussteller ein genauso wunderbarer und beileibe nicht schlechterer Begleiter als ein Standardmodell. Ich mach einfach gerne Werbung für out-of-standards - solange Optik und nicht Gesundheit das Thema ist.

    LG

    Susanne

  5. #5
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    Standard AW: Sinn und Nutzen von Hundeausstellungen

    ich war genau 1 mal als gast an einer ausstellung in offenburg und habe kima auf wunsch meiner züchterin zusammen mit 2 seiner brüder in der zuchtgruppe ausgestellt. meins ist das nicht. ich find es "affig" den hunden die hälse lang zu ziehen und dabei die rute festzuhalten. als mir meine züchterin anweisungen gab, wie ich kima zu präsentieren habe und dass ich darauf achten soll, dass er sich nicht hinsetzt musst ich für mich sagen: neee, 1x und nie wieder.
    für mich ist es einfach aussagekräftiger, hunde beim spielen und rennen zu beobachten und da präsentieren sich die tiere natürlicher und mit freude.
    ich selber lege absolut keinen wert darauf, ob die eltern meines welpen irgendwelche titel haben. wichtig ist mir die gesundheit und der charakter der eltern, und wie die welpen beim züchter geprägt werden.
    Gruss aus der Schweiz
    Dany


    Ich mag Menschen die sagen was sie denken.
    Noch mehr mag ich Menschen die zuerst denken bevor sie los plappern!

  6. #6
    Mathuni
    Gast

    Standard AW: Sinn und Nutzen von Hundeausstellungen

    Ich musste der Rose niemals den Hals langziehen. Es reichte, die Hand hochzuhalten und "Gugge mal" zu sagen. Die einzige Spannung, die auf die Ausstellungsleine kommt, ist die, wenn sie hinterher ausserhalb des Rings zu den Hundekumpels hinzieht. Da krieg ja ich schon eher eine Nervenkrise, bevor sie das Ding überhaupt am Hals spürt. Auf die Idee, die Rute festzuhalten, bin ich noch gar nie gekommen. Und wenn sich Rose tatsächlich hinsetzt (was die Vorsitz-Seitzsitz-Unterordnungssitz-Dauersitz-trainierten Hunde ja gerne vollautomatisch machen), geh ich einfach einen Schritt zurück, fädle die Position neu ein und sag ihr, dass sie stehen und nicht sitzen soll. Trainiertes Kommando "Poppo!". Wenn sie trotzdem wieder sitzt - dann geht die Welt auch nicht unter.

    Auf eine Ausstellung trainiere ich genauso wie auf eine BH. Und wenn das im Ablauf nicht klappt oder ich mich total genötigt fühle, hab ich was falsch gemacht - und der Fehler liegt nicht in der Erwartungen der anderen.

    Wenn man gar keinen Bock auf Ausstellung hat, finde ich es auch völlig okay. Aber ich finde es auch nicht uninteressant, ob sich ein Hund in vorgegebener Umgebung disziplinieren kann. Viele können das dann doch nicht.

    LG

    Susanne

  7. #7
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    Standard AW: Sinn und Nutzen von Hundeausstellungen

    Meinung einer Zettelhundhalterin:

    Danke für diese offenen Berichte!
    Ich sehe eine völlige, sinngemäße Gleichstellung zu der Rassepferde-Szene, ganz besonders was die "objektiven" Bewertungen und Richter betrifft, wobei hier der Aufwand unvergleichlich größer ist.

    In Vorbereitung zum Welpenkauf habe ich aus dem Bauch heraus etwas ähnliches bei den Rassehunden erwartet und sehe mich heute in meiner Sicht bestätigt.

    Deshalb vor 2 1/2 Jahren die Grundsatzentscheidung für uns: keinen Papierhund und damit auch keinen "Circus" mehr!

    Wer sich der umfassenden Aufgabe der Erhaltung und Weiterentwicklung der Rasse gestellt hat, muss das alles mit sich selbst ausmachen.

    Und wenn ich unser' Töle ganz lange in die Augen schaue, glaube ich nicht, dass er außer der Begegnung anderer Hunde so etwas bräuchte.

    LG
    Marlies
    Der Hund braucht sein Hundeleben. Er will zwar keine Flöhe haben, aber die Möglichkeit sie zu bekommen.
    (Robert Lembke)

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