Für Rasseinteressierte, die Züchterkontakte knüpfen und die Züchter auch Löcher in den Bauch fragen wollen (sofern die dann den Nerv dafür haben), finde ich Ausstellungen durchaus ganz gut. Um ein Gefühl für die Rasse im Alltag zu bekommen, helfen Ausstellungen recht wenig - wenn es wirklich um interessiertes Einsschätzen dessen geht, was mit einem RR so auf einen zukommen kann, dann taugen möglichst vielfältige Spaziergänge mit möglichst vielfältigen Hunden und Haltern wesentlich besser. Ausstellung zeigt schon auch etwas - aber von dem, was den RR im Komplettpaket ausmacht, zeigt es halt nur einen kleinen Bruchteil.
Mir persönlich ist es wichtig, die Rose ab und an auszustellen - durch ihre Ridgelosigkeit geht das ja sowieso nur ganz begrenzt auf den kleinen gemütlichen Clubschauen in der "Krüppel"klasse. Tja, warum ist mir das eigentlich wichtig?
Zum einen finde ich es spannend, wie sie ein Richter sieht und bewertet. Für mich ist sie sowieso die Tollste und Schönste mit den besten Winkelungen, dem elegantesten Kopf, dem raumgreifendsten und schwebendsten Gangwerk und natürlich dem besten Wesen aller Zeiten. Aber das ist ja wie bei Eltern: Das Baby kann noch so hässlich sein, für die Eltern ist es das Schönste der Welt. Ganz besonders spannend war für mich letzten Sommer die Bewertung eines Richters, auf den ich fachlich große Stücke halte. Es war wie Honig, als er sie mir gegenüber auch als ganz prima beschrieb - aber dann blieb mir doch die Luft weg, als er zu Roses wunderschönen dunklen Augen meinte: "Sehr schön dunkel - die Augen sind bei unseren Hunden ja gerne mal zu hell... Aber gucken sie mal, für eine Hündin sind die komplett verkehrt." HÄÄÄÄH? Mich ereilt fast Schnappatmung! "Diese Hündin hat extrem maskuline Augen (*! schnappatme!*) zu einem zarten, femininen Kopf - das ist sehr unschön und wirkt auf unbefangene Menschen bedrohlich und so was wollen wir eigentlich in unserer Rasse nicht haben." Ich beug mich runter und guck der posenden Rose ins Gesicht - und der Mann hat recht! Das Rosentier hat gerade wieder diesen irren Killerblick... Richter legt den Kopf schief, schmunzelt und meint: "Die guckt seeeeeeehr entschlossen... Ich wette, das ist manchmal nicht so ganz einfach mit ihr." Ich atme wieder - wie toll ist das denn? Ein Fremder guckt das Rosentier mal kurz im Ring an, ich fühle mich zwar überrumpelt - aber auch so richtig ohne viel Worte in den Abgründen meines Hundealltags verstanden. Ich fand den Herrn Richter richtig klasse - seitdem guck ich nämlich viel mehr drauf, wie das Röslein schaut. Die kann schon auch sehr feminin aus der Wäsche gucken. Wenn sie nicht gerade entschlossen ein Ziel verfolgt...
Zum anderen ist es mir einfach auch wichtig, einen "Fehler"hund möglichst gut zu präsentieren und ins Bewusstsein zu rücken. Die Hunde mit zuchtausschließenden Fehlern sind zwar weder für die Zucht noch für Championtitel vorgesehen - aber sie liegen in fast allen Welpenkisten und sind für Nichtzüchter und Nichtaussteller ein genauso wunderbarer und beileibe nicht schlechterer Begleiter als ein Standardmodell. Ich mach einfach gerne Werbung für out-of-standards - solange Optik und nicht Gesundheit das Thema ist.
LG
Susanne


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), finde ich Ausstellungen durchaus ganz gut. Um ein Gefühl für die Rasse im Alltag zu bekommen, helfen Ausstellungen recht wenig - wenn es wirklich um interessiertes Einsschätzen dessen geht, was mit einem RR so auf einen zukommen kann, dann taugen möglichst vielfältige Spaziergänge mit möglichst vielfältigen Hunden und Haltern wesentlich besser. Ausstellung zeigt schon auch etwas - aber von dem, was den RR im Komplettpaket ausmacht, zeigt es halt nur einen kleinen Bruchteil.
. Aber das ist ja wie bei Eltern: Das Baby kann noch so hässlich sein, für die Eltern ist es das Schönste der Welt. Ganz besonders spannend war für mich letzten Sommer die Bewertung eines Richters, auf den ich fachlich große Stücke halte. Es war wie Honig, als er sie mir gegenüber auch als ganz prima beschrieb - aber dann blieb mir doch die Luft weg, als er zu Roses wunderschönen dunklen Augen meinte: "Sehr schön dunkel - die Augen sind bei unseren Hunden ja gerne mal zu hell... Aber gucken sie mal, für eine Hündin sind die komplett verkehrt." HÄÄÄÄH? Mich ereilt fast Schnappatmung! "Diese Hündin hat extrem maskuline Augen (*! schnappatme!*) zu einem zarten, femininen Kopf - das ist sehr unschön und wirkt auf unbefangene Menschen bedrohlich und so was wollen wir eigentlich in unserer Rasse nicht haben." Ich beug mich runter und guck der posenden Rose ins Gesicht - und der Mann hat recht! Das Rosentier hat gerade wieder diesen irren Killerblick... Richter legt den Kopf schief, schmunzelt und meint: "Die guckt seeeeeeehr entschlossen... Ich wette, das ist manchmal nicht so ganz einfach mit ihr." Ich atme wieder - wie toll ist das denn? Ein Fremder guckt das Rosentier mal kurz im Ring an, ich fühle mich zwar überrumpelt - aber auch so richtig ohne viel Worte in den Abgründen meines Hundealltags verstanden. Ich fand den Herrn Richter richtig klasse - seitdem guck ich nämlich viel mehr drauf, wie das Röslein schaut. Die kann schon auch sehr feminin aus der Wäsche gucken. Wenn sie nicht gerade entschlossen ein Ziel verfolgt...

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