Zwar habe ich keine "Notnase" übernommen, dafür aber ein "kleines RR Mädchen", die damals fast ein Jahr alt war.
Es war so, dass sie sich von Minute an mir sofort sehr (eng) angeschlossen hat. Das ging so weit, dass sie mir sogar des nachts zur Toillette gefolgt ist. Sie war zu Beginn sehr, übertrieben, anhänglich.

Ich habe gefühlt, dass es ich ihr Zeit und Sicherheit geben musste. So habe ich es einfach zugelassen und sie tatsächlich sogar beim Duschen mit ins Bad genommen. Sie durfte da auf dem flauschigen Teppich liegen. Fürs Weggehen, gab es eine Betreuung. Und das wurde so gehandhabt, dass die Betreuung zuerst mit Billie das Haus verließ und dann erst ich. So war der Stress geringer.

Es hat beinahe ein halbes Jahr gedauert, bis dass sich das gelegt hat. Heute ist sie zumeist entspannt, wenn ich gehe. Sie kommt nur noch dann mit zur Haustüre, wenn ich mehrfach gekommen und wieder gegangen bin, was zuweilen mal passiert. Wenn ich allzulange unterwegs bin, ist eine Betreuung da; ansonsten können die zwei locker auch mal alleine bleiben. Allerdings nie länger als zwei Stunden, weil ICH das nicht aushalte. Die Hundchen würden schlafen ;-)

Was ich feststellen konnte, dass die Kleine nach einem Unfall mit Unfalltrauma zunächst wieder für einige Wochen in dieses Verhalten aus der Zeit nach der Übernahme gefallen ist. Mit Geduld und Unterstützung von Homöopathie ebbte es nach etwa drei Wochen wieder ab.

Niemals wäre ich auf die Idee gekommen, den Hund für sein Verhalten zu maßregeln oder streng zu sein; denn ich wusste instinktiv, dass sich das legen würde und dass Billie zur Ruhe kommen würde, wenn ich ihr Zeit und vor allem Ruhe und Sicherheit geben würde. Betütelt habe ich sie nicht, aber dafür die Nähe, die sie wollte, einfach unaufgeregt zugelassen... sooo lange, wie sie es brauchte. Sie und auch meine anderen Hunde waren mir nie eine "Klette" oder geschweige "unwillkommene Anhängsel". Sie waren und sind für mich Fellkinder, die eine ruhige und liebevolle Führung benötigen. Ich liebte und liebe sie für ALLE Verhaltensweisen, auch für die, die vorübergehend mal unbequem waren oder sind.

Ich wünsche viel Zeit, Liebe und Geduld für alle Notnase, die ein neues Zuhause gefunden haben bei neuen "Hundeeltern", Zeit um anzukommen und irgendwann zu wissen, wo sie zuhause sein dürfen und dass sie das Zuhause auch behalten können.


LG Rosemarie