Tja, so schnell kommts anders, als man denkt. Eigentlich hatte ich immer damit gerechnet, dass Joya mit ihren nunmehr 12 1/2 Jahren die erste sein würde, um deren Leben wir bangen müssten.

Ein Lebenlang war Boma gesund und strotzend vor Energie und Lebensfreude. Noch zu seinem 11. Geburtstag im Januar 2010 war er quasi ein Jungspunt, zwar grau um die Nase und Läufen, aber unverkennbar der olle Clown Boma. Im Februar dann merkte ich, dass etwas nicht stimmt, er war lustlos, appetitlos und schlich mit hängendem Kopf & Rute durch die Gegend, noch nie hatte ich ihn derart erlebt. Ein Besuch beim TA bestätigte auch relativ hohes Fieber (39.8C°), ohne eruierbare Ursache, obwohl Bluttest erhöhte Erreger zeigte. Ihm wurde Antibiotika verschrieben und es ging ihm auch am nächsten Tag sichtlich besser. Allerdings nur kurz. Ich machte ihm Wadenwickel gegen das fast ständig vorhandene Fieber/erhöhte Temperatur und verwöhnte ihn mit Leckereien, welche er jedoch grösstenteils verschmähte! Er, der Boma, der eigentlich immer und alles und überhaupt nur fressen wollte.

Eine Woche lang kränkelte er vor sich hin, sodass ich ihn erneut zum TA brachte, wo er an zwei Tagen je 4 Std. am Tropf hing. Der Blutwert zeigte, dass die Erreger deutlich nachgelassen hatten, wenn auch immer noch leicht erhöht waren. Und nach der Infusion war er wie ausgewechselt & wieder beinahe-fast der Alte. Vorerst. Am Tag nach der zweiten Infusion ging es ihm morgens noch soweit gut, oder zumindest ok. Ab Mittag ging‘s ihm allerdings zunehmend schlechter und ausgerechnet an einem Nachmittag, an dem der TA frei hat.

Als er Abends nicht einmal mehr aufstehen und mit laufen gehen wollte, bin ich mit ihm sofort in die Tierklinik. Er hatte 41C° Fieber, konnte & wollte nicht mehr laufen, war nur noch ein glühendes apathisches Bündel Hund und tat mir so leid. Erste Bluttests & Urintest ergaben nichts, zumindest nichts, was das hohe Fieber ausgelöst hat. Wir haben ihn dann schweren Herzens dagelassen, haben ihn jeden Tag besucht und konnten ihn 3 Tage später wieder holen. Nun ja, er ist in den paar Tagen um 3 Jahre gealtert! Im wahrsten Sinn des Wortes! Er hat unglaublich viel an Muskeln verloren, gerade an Hinterbeinen und Hals, unglaublich in dieser kurzen Zeit! Seine Beinchen sind dünn und der Rücken hängt durch. Sein Blick & Verhalten ist anders. Jemand, der ihn nicht gut kennt, sieht in ihm nur einen alten Hund. Ich erkenne jedoch in vielerlei Hinsicht in diesem Hund nichtmehr Boma. Doch, wenn’s ums Fressen geht, da blitzt noch der alte Boma-Blick durch ;-).

Seit den ersten Symptomen sind jetzt 4 Wochen vergangen. Die ganzen Tests von Blut, Urin & Herz-EKG, Röntgen etc. pp. haben mehrere tausend Fr. gekostet und ich kann jetzt ganz ganz viele Sachen aufzählen, die er nicht hat! Aber wir haben nach wie vor keine Ahnung, was er wirklich hatte, was dieses Fieber auslöste und warum er jetzt so anders ist.

Das einzige, was sie rausgefunden haben, dass er Polyarthritis in den Gelenken hat, was aber auch dies hohe Fieber nicht wirklich erklärt. Und nun knacken Bomas Gelenke in der Tat, wenn er so durch die Gegend stakselt, allerdings erst seit dem. Und Boma ist ein sehr wehleidiger Hund, ein Rüde halt ;-), ich meine, wenn er vorher Schmerzen gehabt hätte, hätte er gehinkt. Meine bescheidene Meinung.

Mich reut das Geld nicht - was durchaus schöne & lange Ferien hätte geben können –, was die ganzen Behandlungen/Tests gekostet haben, wirlich nicht. Was mich ärgert/verwirrt/enttäuscht, dass ich nach wie vor keine Ahnung habe, was meinem Dicken fehlt. Er bekommt nach wie vor Kortison und es geht ihm den Umständen entsprechend gut, er säuft wie ein Kamel & muss dementsprechend Pipi (unsagbare Mengen ;-) und hat Hunger für zwei, das ist schön.

Und als klitzekleinen Lichtblick, den ich vorsichtig optimistisch festgestellt habe, seine Augen scheinen mir seit gestern wacher, aufmerksamer, mehr Boma, als noch in den letzten paar Wochen.

Seid lieb gegrüsst & geniesst Eure Hunde