Zitat Zitat von Asani Hekima Beitrag anzeigen
...wenn ihn andere Leute anfassen, auch bei Bekannten. Erstmals ist es mir aufgefallen als wir vor ca. 1 Monat zum TA mussten, da hat sich Kima, jetzt 14 1/2 Monate und gerade in der sogenannten Pupertät sehr aggressiv mit knurren und schnappen gezeigt. Eine Woche später - ein anderer TA - das gleiche Szenario. Ich konnte ihn aber gut mit Leckerli ablenken.

Letzte Woche, als mir eine Bekannte zeigen wollte wie weit ich die Afterkralle bedenkenlos schneiden kann, hat er ebenfalls ziemlich aggressiv reagiert, als sie seine Pfote in die Hand nahm. Das war draussen, wir sassen entspannt im Gras und es war auch keine Schere oder Zange mit im Spiel.

Heute hat ihn eine Bekannte mit der wir 1 -2 Mal pro Woche auf den Spazi gehen, über die Rippen gekrault, also so mit den Fingerkuppen und da war's dann ganz schlimm. Er hat sie angeknurrt und nach ihr geschnappt. Da sie keine Angst hatte, hielt sie ihn am Halsband fest, er hat aber erst aufgehört, als ich dazwischen ging.

Nun mach ich mir wirklich Sorgen, dass sich sein Verhalten noch steigert oder festigt. Kann es am Alter / Pupertät liegen? Haben andere ähnliche Erfahrungen gemacht?

Übrigens ist er es gewohn unter vielen Leuten zu sein. Ich bin in einem kynologischen Verein tätig und Kima ist mehrere Male pro Woche unter Hunden und Menschen. Beim einfachen Beisammensein gab es noch nie Probleme.

Allerdings ist mir erst jetzt aufgefallen, dass er eigentlich schon vorher nur selten von anderen gestreichelt wurde.

Ich habe mich deswegen auch gleich an eine bekannte Verhaltenstherapeutin gewendet. Leider ist auf mein Mail nur eine Abwesenheitsbestätigung gekommen. Von ihr bekomme ich wohl nicht so schnell Antwort, aber vielleicht kann mir ja jemand von euch einen Tipp geben, wie ich damit umgehen soll.
Nun werde ich auch mal meinen Senf dazu geben.
Sicher darf/sollte kein Mensch einfach so den Hund anfassen, aber seien wir doch mal ehrlich….wie schnell passiert so was!

Schönfüttern find ich prima, nur sollte man dies auch mit Sinn und Verstand machen.
Man sollte mit dem Schönfüttern aber nicht erst anfangen, wenn die Hand den Hundekörper schon erreicht hat, sondern vielmehr schon dann beginnen, wenn die Hand sich dem Körper nähert. Gerade wenn der Hund schon derartiges Verhalten zeigt.
Es gibt tolle Touchübungen, die man gerade bei Hunden einsetzten kann, die ein Problem mit Berührungen fremder Menschen haben.
Ich habe hier auch so einen Kandidaten, der nichts unnötiger und überflüssiger findet, als sich anfassen zu lassen, gerade von ihm nicht bekannten Menschen.
Mit ihm habe ich einige Touches trainiert.
Unter anderem z. B.
Kinn -er legt selbstständig seinen Kopf in die Handfläche)
Backe – er drückt seine „Backe“ ;-) gegen die Handfläche
Kohle – der drückt seinen Oberkopf gegen die über seinem Kopf befindliche Hand.
Beliebig ausbaubar…..z. B. Po-Po, Brust, u.s.w.
Ich habe alles mit dem Clicker bezw. mit unserem Markerwort aufgebaut.
Das sind alles Übungen die uns ein riesiges Stück nach vorn gebracht haben.
Gerade Berührungen an seinem „heiligen Kopf“ waren zeitweise recht heikel.
Nun habe ich die Möglichkeit, auch wenn ich mal gepennt habe oder es eine Situation kommt, wo alles so schnell geht, dass man dem Gegenüber nicht noch großartig erklären kann, dass dieser Hund eben nicht angefasst werden möchte, zu reagieren.
Kommt von mir in solchen Situationen das Signal:
Kinn…..Backe…oder Kohle…..dann sucht er regelrecht die Hand um diese mit den entsprechenden Körperstellen zu touchen.
Für einige sind das sicher so „unnötige Kunststückchen“ für uns nicht!
Ich habe aus ihm dadurch aber bei weiten keinen Hund gemacht, der nun ganz wild auf Streicheleinheiten fremder Menschen ist, er ist aber dadurch deutlich toleranter geworden im Bezug Berührungen.
Übrigens hat meine Hündin so gar keine Probleme mit dem Angefasst werden, die kann nicht genug davon bekommen…egal ob es sich um ihr bekannte oder unbekannte Menschen handelt.
So ist jeder Jeck anders.

VG
Sabine