Romantik ist ein schlechter Ratgeber bei der Hunderassenwahl. Das würdevolle Wittern von Gefahr schon auf kilometerweite Entfernung gehört in das Reich der schlechten Werbeversprechen.
Wobei sich mir da sowieso die Frage stellt wofür man in Deutschland einen Hund braucht der ständig nach kilometerweit entfernter Gefahr Ausschau hält.
Wer Afrikaromantik will, stelle sich doch bitte eine Holzgiraffe ins Wohnzimmer und lege den (fake) Löwenkopfteppich vor den Kamin. Es soll auch Rhodesian Rigeback Stoffhunde geben, hab ich mal gehört.
Wer aber einen sportlichen Jagdhund mit Wachtrieb will, der sollte sich die Rasse genauer anschauen und sich vor allem um die Themen UNGEWOLLTER Wachtrieb, Spätreife und im Vergleich zu anderen Gebrauchsjagdhunden zwar weniger Auslastung, aber dafür auch weniger Führigkeit (die gepaart mit Spätreife schon ein großes Hindernis sein kann, wenn man den Hund für's Arbeiten braucht/will) schlau lesen.
Will man das alles haben und kann mit den "Nachteilen" der Rasse leben - dann nur zu. Bei guter Zucht hat man die Chance einen noch vergleichsweise gesunden und langlebigen Hund zu bekommen. Und ja, die meisten RRs sind für meinen Geschmack auch sehr schöne Hunde.
Off-Topic:
Na ja, wie definiert man Intelligenz bei einem Hund? Ist ein Hund intelligent, der relativ schnell sehr viele verschiedene Kommandos lernt und diese auch prompt ausführt oder ist ein Hund intelligent, der alleine ohne direkte Hilfe seines Menschen Proleme löst?
Ist der Hund, der einen schlauen Trainer hat, schlauer, als der Hund mit dummen Trainer, weil der erst genannte Hund viel mehr Tricks kann?
Ist eine auf Sicht gezüchtete Rasse dümmer als eine auf Nase gezüchtete Rasse, weil letztere besser in Geruchtsunterscheidung ist? Oder umgekehrt, weil beim Sichtler die Mustererkennung bei unbelebten Objekten besser ist?
Dazu kommt, dass "Intelligenz" auch viel mit Stimulation zu tun hat - gerade im Welpenalter.
Hunde können Lernen zu Lernen. Hunde, die von Anfang an dazu angehalten wurden Probleme zu lösen/Sachen auszuprobieren und selbst herauszufinden können das natürlich besser, als Hunde, die das nie gelernt haben.
Ich halte meine RR-Hündin übrigens für einen vergleichsweise ziemlich intelligenten Hund, weil sie sehr schnell Zusammenhänge durchschaut und gute Problemlösestrategien hat. Ich hab aber auch schon so einige RRs kennen gelernt, die ich strunz dumm fand. Aber das ist eben meine Ansicht von Intelligenz.


581Likes
LinkBack URL
Über LinkBacks




Lesezeichen