Guten Morgen!Zitat von dihesi
Vorweg: ich bin auch Ersthundehalterin und meine RR-Hündin ist jetzt erst knapp 7 Monate alt. Daher ist meine "Erfahrung" derzeit noch auf die Erziehung eines jungen Hundes beschränkt. Das "dicke Ende" kann noch kommen und man sagt, Hündinnen wäre insgesamt einfacher zu erziehen als Rüden.
Ich glaube, eine relativ einfach zu stellende, aber in der Beantwortung verzwickte Frage kann Euch helfen, eine Entscheidung zu treffen: "Wärt Ihr bereit und imstande, ein zweites Kind zu bekommen und aufzuziehen?"
Die Unterschiede sind, wie ich glaube, eher gradueller als prinzipieller Art.
Auch bei einem Welpen muss man die erste Zeit gewaltig zurückstecken. Oft muss man mitten in der Nacht raus (nicht nur ins nächste Zimmer sondern GANZ raus), muss nicht Windeln wechseln, dafür aber zuweilen morgens um halb 6 stinkende Hinterlassenschaften von Hund, Hundebett, Wänden, was auch immer wegwischen, eh der Rest der Familie reinlatscht (Danach die eigenen inzwischen kotbeschmierten Schlafklamotten vorsichtig ausziehen und in die Waschmaschine bugsieren...).
Auch bei einem Welpen bzw. Junghund muss man enorm viel Liebe, Geduld, aber auch Konsequenz (!) investieren - auch und gerade, wenn man zuwenig geschlafen hat, das (andere) Kind mit Fieber im Bett liegt und man mit seinen "eigentlichen" Arbeiten total hintendran ist. Abends weggehen? Wie war das, als die "Kleine" klein war? Wisst Ihr, was Ihr mit dem Hund macht, wenn Urlaub ansteht? Zumindest im ersten Jahr werde ich meinen Hund NICHT anderen Leuten geben, nur um in die Sonne zu fliegen.
Wie bei einem zweiten Kind darf man sich nicht (bitte NIE!) einbilden, dass die Bekundungen der "großen" Tochter, sich eingehend um das neue Familienmitglied zu kümmern, auch nur annähernd in die Tat umgesetzt werden. Wie schon Altbundeskanzler Kohl sagte: Die Wirklichkeit ist ganz anders als die Realität!Meine persönliche Erfahrung besagt, dass hier ganz besonderes Feingefühl angesagt ist, damit Kind und Hund mit der jeweiligen "Konkurrenz" klarkommen. ("Mama, du magst den Hund viel mehr als mich" kommt nicht wirklich gut - oder?)
Okay, das waren die allgemeinen Dinge, gehen wir zu spezifischerem über:
Seid ihr bereit, euch auch bei einem derartigen Sauwetter, wie wir es hier seit Tagen haben, mit dem Hund JEDEN Tag mehrere (!) Stunden spazieren zu gehen? Über ca. 12 Jahre hinweg? Garten ist gut und schön, aber das reicht bei weitem nicht! Seid ihr bereit und willens, mit dem Hund (zumindest bis er ein halbes Jahr ist, ich tu es weiterhin) regelmäßig in die Hundeschule zu gehen und dort zuzuhören und auch Kritik anzunehmen und bei täglichen (!) Übunges-Sessions umzusetzen? (Okay, das ist ein Anspruch, den ich an mich habe, den ich aber auch gerne an andere weitergeben möchte). Seid Ihr Euch darüber im Klaren, dass Ihr Euch einen ziemlich großen und potentiell durchaus auch (aufgrund seiner Muskelkraft und seiner Zähne) gefährlichen Hund ausgeguckt habt? Einen Hund, der, wenn er nicht sehr gut erzogen wird, zumindest Tochter und Mutter mal eben hinter sich herschleift, wenn er auch nur 2 Meter Platz zum "Antreten" hatte? Könnt Ihr mit gelegentlichen Anfeindungen leben und damit, dass es immer wieder Rückschläge in der Erziehung gibt, dass ihr manchmal verzweifelt seid und nicht weiter wisst?
Kurz und knapp: Guckt Euch Eure Tochter an, überlegt, wie viel Zeit, Geld (!) und Nerven Euch die 13 Jahre gekostet haben und überlegt, ob Ihr Ähnliches noch mal investieren wollt. Und guckt Euch an, wie gut das mit der Erziehung bei ihr geklappt hat. Sicher sind die konkreten Wege und Methoden leicht (!) unterschiedlich, aber wenn Ihr die Tochter zu einem selbstbewussten, freundlichen und soziablen Wesen herangezogen habt - warum sollte das bei einem Hund nicht auch klappen?
Nochmal zum Stichwort Geld: Unter Allgemeines gibt es hier einen Faden mit Welpenpreisen. Ich versuche den Link hier reinzukopieren, weiß aber nicht, ob das klappt: http://www.rhodesian-ridgeback-forum...ad.php?t=19852 Ja, Ridgebacks sind teuer, in meinen Augen sogar sehr teuer, aber der Anschaffungspreis ist - finanziell gesehen - noch das geringste Problem. Es sind die laufenden Kosten, die richtig ins Kontor schlagen.
Ich persönlich finde aber, dass sich alles, was ich in den Hund "investiere", mehr als auszahlt!
Ich wünsche Euch eine gute Entscheidung!
Tina


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: Können wir so einen Hund erziehen, kann ich ihn an der Leine halten? Was ist besser für uns, eine Hündin oder ein Rüde? Müssen wir mit dem Hund in die Hundeschule gehen? Was kostet ein Welpe in etwa? 
Meine persönliche Erfahrung besagt, dass hier ganz besonderes Feingefühl angesagt ist, damit Kind und Hund mit der jeweiligen "Konkurrenz" klarkommen. ("Mama, du magst den Hund viel mehr als mich" kommt nicht wirklich gut - oder?)

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