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  1. #1
    Mein Leben ist Verzicht.. Avatar von Karsten N.
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    Standard AW: Ist es richtig sich am Wolf zu orientieren?

    Zitat Zitat von Ute BB Beitrag anzeigen
    Lieber Karsten,

    deine Hündin zeigt Hundeverhalten, nicht Wolfsverhalten. Ein Wolf würde sich nicht in "Streitigkeiten" rudelfremder Wölfe einmischen. Das wäre Verschwendung von Energie und eine unnötige Gefährdung der eigenen Gesundheit. Das kann sich nur ein domestiziertes Tier leisten, und wurde deswegen z.B. von Trumler als "degeniert" bezeichnet.

    Das von dir beschriebene Verhalten wird auf neudeutsch als Splitting bezeichnet und von vielen Hunden gezeigt. Gerade auf Hundewiesen kann es alltäglich beobachtet werden.
    Alle meine Hunde können und konnten es - mit mehr oder weniger Feingefühl. ;) Wären sie Wölfe, dann würden sie die anderen vertreiben, töten oder gänzlich meiden.

    Liebe Grüße,

    Ute BB mit Ashanti, Scotty und Linux. Baru, Bansai und nun auch Rex begleiten uns auf der anderen Seite des Weges.
    Hallo Ute,

    ich spreche nicht vom CS, dass sie dazwischen geht aus Befürchtung, es könne etwas passieren. Ich spreche davon, dass sie zwischen Beißereien geht. Und das, liebe Ute, habe ich, der nun auch schon viele Jahre Hunde um sich hat, noch nicht gesehen. Nochmals, ich rede hier nicht von dem von Dir angesprochenem Splitting.
    Zum Thema degeneriert:
    "Obwohl vielfach der Hund noch als "degenerierter Wolf" bezeichnet wird, der über dessen kindliches Entwicklungsstadium nicht hinauskomme, ist er doch eigentlich die verbesserte Version seines Urahnen: 400 Millionen Hunde vs. 400 000 Wölfe, die durch sich verändernde Umwelt- und Lebensbedingungen in ihrem Überleben als Art bedroht sind, wogegen der Hund als Anpassungskünstler schlechthin seinen Weg in eine gesicherte Zukunft in den Haushalten und Herzen der Menschen gefunden hat"(R. & L. Coppinger, Hunde. Neue Erkenntnisse über Herkunft, Verhalten und Evolution von Kaniden). Das deute ich allerdings so, als würde gerade der degenerierte Hund eben nicht in Beißereien hineingehen, um zu schlichten.
    Zum Thema domestiziertes Tier:
    Wölfe als Hunde waren die ersten Haustiere und wurden zuerst als Jagdhunde, später als Hütehunde abgerichtet.
    Coppinger und Zimen haben eine andere Theorie: Der Wolf (als Welpe) schloss sich dem Menschen an. Dieses frühe Stadium der (Selbst-)Domestikation ist heute noch auf Pemba und in Ostafrika und Namibia zu beobachten. Sie betrachten den "Haushund" als in der juvenilen Phase verharrenden Wolf. Was durch Zimens Beobachtung gestützt wird, dass juvenile Wölfe sich genauso ausbilden lassen wie Hunde, mit der Pubertät allerdings alle "Zahmheit" verlieren und in reines Wolfsverhalten wechseln. (z.B. erhöhte Fluchtdistanz).
    Das zum ewig theoretischem Teil. Abgesehen davon bin ich überzeugt, dass sich sehr viele RR auch bei einer Aussetzung in die freie Natur entdomestizieren würden und zurecht kämen.....

    Aber ich will nicht streiten.....

    LG Karsten
    Hunde sind sprichwörtlich:
    z.B. Ein Hund wäscht den anderen oder: Morgenhund hat Gold im Mund oder: Der Glückliche schlägt keine Hunde oder aber: Ich sei, gewährt mir die Bitte, bei euren Hunden der Dritte... (Loriot)

  2. #2
    MALG Avatar von Ute BB
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    Standard AW: Ist es richtig sich am Wolf zu orientieren?

    Zitat Zitat von Karsten N. Beitrag anzeigen
    Hallo Ute,

    ich spreche nicht vom CS, dass sie dazwischen geht aus Befürchtung, es könne etwas passieren.

    Aber ich will nicht streiten.....

    LG Karsten
    Lieber Karsten,

    die Grenzen sind fliessend. Es handelt sich um ein und dasselbe Verhalten, welches verschieden stark hemmbar ist. Ich kenne etliche Hunde, die auch bei bißfesteren Auseinandersetzungen dazwischen gehen, und drei von meinen eigenen zeigen dieses Verhalten ebenfalls. Es ist nicht selten, es ist nicht wölfisch, wenn es sich um gruppenfremde Hunde handelt.

    Hunde sind angepasst, nicht degeneriert. Die Anpassungsfähigkeit allerdings wird zum großen Teil von der Zuchtwahl des Menschen bestimmt, so dass wir große Unterschiede zwischen den Hunden sehen. Jagdterrier sind perfekt angepasst an die Bedürfnisse derer, die sie für die Jagd brauchen. Der Toypudel ist dies ebenfalls perfekt angepasst an die Bedürfnisse einer anderen Haltergruppe. Deswegen kann man nicht sagen, dass ein Hund, der extremes Splitting zeigt, weniger degeneriert wäre als andere.
    Wie gesagt, Wölfe trennen rudelfremde Kontrahenten nicht. Freilebende Hunde mischen sich nicht in die Auseinandersetzungen anderer Gruppen ein - es sei denn, es gibt etwas Fressbares dabei zu gewinnen.

    Domestikation ist ein modernes Rätsel, und ich weigere mich entschieden, dies als Theoretisieren zu bezeichnen. Viel zu viele Praktiker arbeiten daran.
    Die Zähmungshypothese kann man wohl ad acta legen, es gibt keinen einzigen Beleg dafür. Sehr wohl aber für die These der Selbstdomestikation! Denn genau dieser Prozess läuft vor unseren Augen (wenn man sie nur gebraucht) bei anderen Tierarten ab.

    Natürlich würde der eine oder andere RR unabhängig vom Menschen überleben können. Und sich fortpflanzen. Und,was meinst du, wie die Nachkommen der entfleuchten Rhodesians aussehen werden? Sobald Hunde sich an ein Leben in relativer Unabhängigkeit anpassen, wird auch das Aussehen der folgenden Generationen angepasst. Es gäbe dann keine Rhodesians mehr: Das Fell zu dünn, die Ohren zu verletzungsanfällig, der Körper viel zu groß, ...

    Ein gepflegter Meinungsaustausch ist für mich kein Streit. Streiten tun Leute, die wenig Sachargumente, dafür aber einen Hang zu üblen Unterstellungen haben. Und zu denen gehören wir doch nicht.

    Liebe Grüße,

    Ute BB mit Ashanti, Scotty und Linux. Baru, Bansai und nun auch Rex begleiten uns auf der anderen Seite des Weges.
    Hirn ist in - Geist ist geil
    Wattebällchen entstehen im Auge desjenigen Betrachters, dessen Gehirn ähnlich strukturiert ist.

  3. #3
    Webhamster Avatar von Webmaster
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    Ausrufezeichen AW: Ist es richtig sich am Wolf zu orientieren?

    Zitat Zitat von Karsten N. Beitrag anzeigen
    "Obwohl vielfach der Hund noch als "degenerierter Wolf" bezeichnet wird, der über dessen kindliches Entwicklungsstadium nicht hinauskomme, ist er doch eigentlich die verbesserte Version seines Urahnen: 400 Millionen Hunde vs. 400 000 Wölfe, die durch sich verändernde Umwelt- und Lebensbedingungen in ihrem Überleben als Art bedroht sind, wogegen der Hund als Anpassungskünstler schlechthin seinen Weg in eine gesicherte Zukunft in den Haushalten und Herzen der Menschen gefunden hat"(R. & L. Coppinger, Hunde. Neue Erkenntnisse über Herkunft, Verhalten und Evolution von Kaniden).


    Wölfe als Hunde waren die ersten Haustiere und wurden zuerst als Jagdhunde, später als Hütehunde abgerichtet.
    Coppinger und Zimen haben eine andere Theorie: Der Wolf (als Welpe) schloss sich dem Menschen an. Dieses frühe Stadium der (Selbst-)Domestikation ist heute noch auf Pemba und in Ostafrika und Namibia zu beobachten. Sie betrachten den "Haushund" als in der juvenilen Phase verharrenden Wolf. Was durch Zimens Beobachtung gestützt wird, dass juvenile Wölfe sich genauso ausbilden lassen wie Hunde, mit der Pubertät allerdings alle "Zahmheit" verlieren und in reines Wolfsverhalten wechseln. (z.B. erhöhte Fluchtdistanz).
    wenn ihr schon texte von anderen seiten hier reinkopiert, dann bitte diese eindeutig "kennzeichnen" und mit genauer quellenangabe versehen.

    wir vermuten mal http://www.kiss-the-dog.de/wissen_1.html und http://de.wikipedia.org/wiki/Domestizierung
    Vielleicht stünde es besser um die Welt, wenn die Menschen Maulkörbe und die Hunde Gesetze bekämen.
    George Bernard Shaw (1856 - 1950)

  4. #4
    Mein Leben ist Verzicht.. Avatar von Karsten N.
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    Standard AW: Ist es richtig sich am Wolf zu orientieren?

    Ich bitte demütigst um Verzeihung, lieber Webmaster......die Quellenangabe stimmt übrigens......
    Hunde sind sprichwörtlich:
    z.B. Ein Hund wäscht den anderen oder: Morgenhund hat Gold im Mund oder: Der Glückliche schlägt keine Hunde oder aber: Ich sei, gewährt mir die Bitte, bei euren Hunden der Dritte... (Loriot)

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