hallo heike,
wir erziehen meines erachtens nicht gegen die urinstinkte, denn was wir mit erziehung bezwecken ist ein funktionieren in unserer gesellschaft. dafür stellen wir für den hund regeln auf. regeln sind ihm als rudeltier genetisch vertraut.
da in verschiedenen rudeln offensichtlich auch regelunterschiede (infinitesimaler natur) herrschen,
(dies hatten wissenschaftler in verschiedenen studien festgestellt) sind die caniden diesbezüglich flexibel. es muß halt ein vorteil für sie sein.
ein satz, den ich, soweit ich mich entsinne, in einem buch von stig carlson las, gab mir lange zu denken. darin beschreibt er die ursprüngliche aufgabe des rr die unterstützung der großwildjagd.
seinen ausführungen nach begleitete der rr die großwildjäger oft wochenlang neben ihren pferden (da kam ihm seine große ausdauer zu gute) und er wurde angeblich nicht gefüttert sondern mußte sich selbst aus der wildnis ernähren.
hatten die jäger ein großwild angeschossen, so verfolgten die rr im rudel von 3-4 hunden das tier und hatten die aufgabe selbiges am platz zu halten bis der jäger den fangschuß tätigen konnte. die kunst dabei war den attacken des löwen oder einer anderer raubkatze geschickt auszuweichen und selbst ohne verletzungen angriffe zu setzen.
die zuchtauslese war ganz einfach: wer überlebte, der durfte sich gezielt vermehren.
nun aber meine frage: warum erhielt der rr die gesellschaft zum jäger, obwohl er nicht gefüttert wurde und sein leben zu riskieren hatte?
meine antworten darauf sind wie folgt:
er wurde doch gefüttert, wenn auch nicht auf dem jagdausflug, so doch auf der heimischen farm.
hund und mensch verband die gemeinsame jagd, sozusagen das rudelerlebnis.
nun zu deiner frage des streitthemas ´ hundererziehung´:
mein erster gedanke ist die apriorik dieses themas, was heißt der wissenschaftlich eindeutige nachweis gestaltet sich schwierig.
bzw. ist dies thema in seiner brisanz noch relativ jung und daher von ernstzunehemnden wissenschaftlern noch nicht erschöpfend behandelt. selbsternannte sachverständige gibt es leider zu hauf.
erschwerend kommt hinzu, dass die pädagogik ob nun im humanen oder caninen bereich grundsätzlich zu meinungsverschiedenheiten führt, da jeder ein unterschiedliches verständnis und ethisches bewußtsein im zusammenleben einer gesellschaft interpretiert.
gruß von kasimir


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