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Thema: Bild und Wirklichkeit

  1. #1
    Mathuni
    Gast

    Standard Bild und Wirklichkeit

    Manchmal bekommt man hier beim Lesen das Gefühl, die Leute sind schon mit dem RR-Feeling auf die Welt gekommen. Der Hund bzw. die Rasse wurde nicht deshalb ausgewählt, weil man ihn optisch so beeindruckend fand. Nein, natürlich nicht...

    Die Rasse wurde gewählt, weil man sich voll und ganz dessen bewusst war, dass man sich hier eine Jagdhunderasse ins Haus holt. Die Rasse wurde gewählt, weil man genau wusste, dass man es mit einem ausgesprochen spätreifen Hund zu tun hat. Mit ein Entscheidungsgrund war natürlich auch der, dass man sich im vollen Bewusstsein für einen Hund entschied, der selbständig denkt - und beizeiten blitzschnell entscheidet. Natürlich war es auch reizvoll, sich der Aufgabe zu stellen, einen Welpen/Junghund anzuleiten, dessen körperliche Fähigkeiten der geistigen Reife weit voraus sind und der oft gar nicht mehr weiß, wo er mit seiner Energie hin soll. Ohne Zweifel war man sich auch bewusst, was Territorialität bedeutet.

    Kurz: Man hat sich für den RR entschieden, weil er anspruchsvoll ist und der bewusste Mensch den Anspruch sucht und meistert. Sollte man zumindest meinen, wenn man hier so liest.

    Ich war nicht "man". Ich war vornehmlich erst einmal begeistert von der Optik und fand (und finde), dass es keine schöneren Hunde als RR gibt. Auch nach 7 Jahren sehe ich mich nicht satt an den Köpfen, den Körpern und den Bewegungen. Für mich gibt es nichts Schöneres, als meinen Hunden nach einem anstrengenden Tag beim Toben zuzuschauen. Da fällt alles ab, das Herz wird so warm und ich lasse mich von ihrer Leichtigkeit anstecken.

    Mein Bild als angehender RR-Besitzer war das erhabene, stolze, energiegeladene und wunderschöne Tier, das durch ein unsichtbares Band unendlich mit mir verbunden ist. Mein Bild war die Perfektion.

    Die Wirklichkeit war Bukoko. Bukoko hatte alles. Er hatte vor allem Selbständigkeit, blitzschnelles Entscheiden, Territorialität, Jagdtrieb... Er war Meister des Stinkefingers, sein zweiter Name war Che Guevara und das Wort "Reife" durfte ich dann im Alter von dreieinhalb Jahren mal so langsam andenken. Aber nur gaaaaanz langsam... So ganz nebenbei fand ich ihn wunderschön, das rückte aber sehr schnell in den Hintergrund des Alltags, der mir mehr abforderte, als ich erahnt hatte.

    Buki war ungefähr 6 Monate alt, als er mir deutlich zeigte, dass er mich zwar durchaus mag, aber ich definitiv nicht die Schwungscheibe seines Junghundeuniversums bin. Als Buki mit etwa 15 Monaten konstatierte, dass er andere Buben auch durchaus blöd finden kann und da nix mehr mit "komm, wir machen mal einen auf lieb" am Hut hatte, geriet mein Weltbild ins Wanken. Als der Jagdtrieb mit 18 Monaten durchkam, fiel ich aus allen Wolken. Als der erste unangemeldete Besucher gestellt an der Wand klebte, wurde mir auch bewusst, was Territorial- und Wachverhalten bei einer solchen Rasse bedeutet.

    Mein Weg vom Bild zur Wirklichkeit war manchmal steinig. Ich hab mit diesem Hund ungezählte Tränen vergossen. Und er hat mich unbeschreiblich geerdet. Letztendlich ist die Wirklichkeit nicht da, wo das anfängliche Bild war. In manchen Punkten liegen wir weit daneben. Aber in manchen Punkten übertrifft die Wirklichkeit das Bild. Und eines weiß ich, wenn mir das Herz so leicht wird, wenn ich meinen Hunden beim Toben zuschaue: Die Leichtigkeit fiel nicht vom Himmel, die haben wir uns erarbeitet. Und wenn ich mit Buki durch die Welt streife, dann erlebe ich es: dieses unsichtbare Band der unendlichen Verbundenheit. Auch das fiel nicht vom Himmel, sondern entstand vor allem dadurch, dass ich bereit war, mich auch auf die unbequemen Sachen einzulassen.

    Ich kann die Bilder der Neuinteressenten oft nachvollziehen. Ich ertappe mich dabei, wie ich Neulingen schreibe: "Wie konntest du das und das nur ausblenden?" Manchmal kann ich mich dann selbst bei der Nase packen und über meine eigenen Ausblendmechanismen nachdenken... Ich denke, es ist gut, wenn man die nicht völlig vergißt.

    In diesem Sinne

    Susanne mit Buki und Rose

  2. #2
    Registrierte Benutzer - unmoderiert Avatar von Thomas R
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    Standard AW: Bild und Wirklichkeit

    Hmm Susanne.
    Ich finde nicht das es etwas mit "ausblenden" zu tun hat.
    Es ist immer eine Frage mit wem man spricht und wo man sich vorher schlau fragt. Es gibt beim RR nicht die "Antwort" und es gibt wohl auch nicht den RR.
    Selbst wir haben uns im Vorfeld bei verschiedenen Züchtern informiert. Auf Fragen wurde auch gerne geantwortet, allerdings gingen die Antworten immer in richtung fertiger Hund. Niemals wurde der lange Weg dahin auch nur im Ansatz erwähnt.
    Zumal jeder Mensch auch eine andere Sicht auf die Dinge hat, was er nicht im Sinn hat kann er auch im Vorfeld nicht erfragen.
    Wirklich schlimm finde ich aber auch das weiterhin wirklich viele RR-Halter und auch Züchter versuchen einen Heiligenschein über die Rasse zu legen.

    Normalerweise müsste jeder angehende Welpenkäufer zumindest den Artikel von Ute lesen um im Ansatz zu verstehen wie die Realität aussieht.

    Achso, natürlich sucht sich jeder Hundehalter seinen Hund nach der Optik aus. Das macht unser Gehirn schon vollkommen eigenständig ohne uns zu fragen.

    Thomas
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  3. #3
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    Standard AW: Bild und Wirklichkeit

    Liebe Susanne,ich denke manchmal ich züchte eine andere Rasse wenn ich das Forum lese.
    LG
    Gerda
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  4. #4
    Ra-Käthe-n Halter Avatar von seni81371
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    Standard AW: Bild und Wirklichkeit

    Hallo Suse,

    ich bin voll bei Dir!
    Als ich damals in Südafrika auf einer Farm diese majestetischen Hunde auf der Terasse liegen sehen habe, wie sie IHR Reich im Blick hatten...schmolz ich dahin.
    Seit diesem Tag wollte ich mehr über die Rasse wissen. Und ja, letztendlich fand ich den Charakter auch nicht übel .

    Nun muss ich ja fairer Weise sagen, dass ich den "fertigen" Hund hier neben mir liegen habe und der auch so zu mir kam. Das Farah so eine Perle ist, wußte ich ja aber nicht vorher. Viele haben mir auch eine evtl. Riesenbaustelle prophezeit, aber...Glück gehabt. Sie ist der Traum, den andere sich hart erarbeiten müssen.
    Ich hätte sie aber nicht weniger gern oder würde sie nicht weniger gern anschauen, wenn sie eine erziehungstechnische "Baustelle" wäre. RR's sind und bleiben wunderschöne Tiere und für mich gibt es auch keinen schöneren Hund.

    LG, Ines.

  5. #5
    Gitonga
    Gast

    Standard AW: Bild und Wirklichkeit

    Natürlich war und ist es die Optik die mich immer wieder aufs neue begeistert und fasziniert. Als ich vor Jahren den ersten RR gesehen habe,das war ein Rüde,war ich hin und weg. Dieser Rüde saß da stolz,gelasse,erhaben, glänzte wie eine Speckschwarte,schaute ein wenig Snob like . Das war der Zeitpunkt wo ich anfing alles über den RR in mich aufzusaugen und dann kam der Zeitpunkt wo ich meinem Mann sagte wenn der Olli in Millionen Jahren mal nicht mehr ist dann wird es ein RR Rüde. Mein Mann zeigte mir dann mal eine Hündin aber da sprang für mich der Funke nicht so über. Ich kann nicht erklären warum das so war aber ich war und bin es auch heute noch hin und weg von den Jungs dieser Rasse.
    Alles was der Schnösel bisher an Verhalten zeigte hat mich bis auf eine kurze Schnappschildkrötenzeit als Baby nicht wirklich überrascht. Ich wußte es wird nicht einfach werden und ich habe immer gesagt: Olli ist ein Lamm, wenn wir mal einen neuen Hund bekommen wird der uns richtig fordern und Olli sitzt oben,schaut uns zu und lacht sich schlapp.
    Ich hatte noch nie einen Hund der an der Leine pöbelt,alle meine Hunde waren super erzogen und am Anfang hat mir das schon zu schaffen gemacht und ich habe an mir selber gezweifelt das sein Verhalten aus den 3 Vorfällen kommt weil ich ihn vielleicht nicht genug geschützt habe. Muss ich aber nicht denn es ist Blödsinn und man bekommt es mit Liebe, Geduld und Konsequenz in den Griff. Auch wir machen Fortschritte und wenn sich der Schnösel abends an mich kuschelt oder zwischendurch mir seinen Kopf auf die Beine legt,sich nachts unter meine Decke schleicht und sich eng an mich kuschelt dann weiß ich wir sind auf dem richtigen Weg.
    In einem aber hat er mich auch überrascht. Ich bin in meinem ganzen Leben noch nie so herzhaft geknutscht worden wie von Gitonga und ich hatte noch nie so oft ne Nase im Auge,einen Hund der sich wie eine Katze durch meine Beine schlängelt,noch nie war ich so dreckig von Spaziergängen usw usw usw wie mit Gitonga.
    Ja der RR ist ein normaler Hund wie jeder andere auch aber wenn man einem RR einmal verfallen ist und ihm den kleinen Finger reicht so hat man verloren denn er liebt ganz oder gar nicht und das mit vollem Körpereinsatz.


    Ich kannte Bild und Wahrheit und mich haut so schnell nix aus den Schuhen auch ein RR-Ü-Ei nicht denn ich freue mich auf weitere Überraschungen

  6. #6
    Registrierte Benutzer - unmoderiert Avatar von Marla2009
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    Standard AW: Bild und Wirklichkeit

    Sehr schön geschrieben....ich bin den Ridgeback´s auch verfallen. Bin mir aber auch bewusst dass viel Arbeit dahinter steckt. Aber wenn unser Sonnenschein sich an einen schmiegt und unter der Decke kuschelt ist vieles vergessen! Einfach nur eine ganz tolle Rasse!!!
    Liebe Grüße Ela und Michael mit Marla

  7. #7
    Registrierte Benutzer - unmoderiert Avatar von ajamu66
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    Standard AW: Bild und Wirklichkeit

    Ich war und bin dem RR nicht verfallen. Da die Rassen, für die mein Herz schlägt nur noch mit bürokratischen Aufwand haltbar sind oder ich ihnen nicht die entsprechenden Lebensumstände bieten kann, musste ich mich umorientieren.

    Die Vorgaben waren: kurzhaarig, mittelgroß und unproblematisch, denn auch die Perle sollte ohne Angstschweiss Gassi gehen können.

    Hat auch alles prima geklappt, Jamie hat sich gut entwickelt. Vermutlich wird es dennoch keinen RR mehr geben, auch wenn sie wirklich schön sind.
    Es grüßt Stefan

    Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt, wie der Verstand. Jeder meint, dass er genug davon hat (R. Descartes).

  8. #8
    ich bin ein möter....
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    Standard AW: Bild und Wirklichkeit

    es sind tolle hunde. für mich die schönsten der welt. aber es ist kein hund für jedermann und ich wünschte mir manchmal, sie wären nicht gar so schön, dann wären sie vllt nicht für gar so viele menschen interessant. man wäschst an ihnen, oder man verzweifelt daran. sie sind eigenwillig, sie sind stur, sie nehmen ungefragt die ganze hand, aber sie sind auch ungeheuert sensibel, klug und liebevoll....
    einfach sind sie nicht, aber wer will schon einfach

  9. #9
    Registrierte Benutzer - unmoderiert Avatar von Tommy2801
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    Standard AW: Bild und Wirklichkeit

    Meine Begegnung mit dem ersten RR war vor zehn Jahren (damals war die Rasse bei uns ganz selten zu sehen). Ich war mit meinem Beagle-Welpen zum Welpenspiel und mit uns neu angefangen hatte ein älteres Ehepaar mir RR-Welpe Ajuma. Für meinen Freund und mich war klar : in einigen Jahren wollen wir auch so einen. Durch die Hundeschule und gemeinsame Spaziergänge konnten wir die zwei gleichaltrigen verschiedenen Rassen beim Aufwachsen beobachten und vergleichen. Jetzt zehn Jahre später hatten wir im Auslauf derselben Hundeschule einen Grauschnutigen Beagle und Grauschnutige RR-Dame zusammen mit unsrer kleinen Amira (nun neun Monate). Und wenn sie nur annähernd so toll wird wie Ajuma , dann haben wir alles richtig gemacht.
    Momentan hört sie super, ist brav wenn sie mit auf Arbeit ist, benimmt sich unterwegs usw. und behält mich immer im Auge. Sie ist von Anfang an verträglich mit meinen Katzen und auch anderen Tieren.
    Wie es dann später in punkto Jagdtrieb und in der Pubertät weitergeht wird sich zeigen. Und die Entscheidung zu einer Hunderasse wird doch als erstes nach der Optik getroffen, wie z.B. Grösse und Felllänge. Danach muss man sich natürlich ausgiebig über die Ansprüche und Eigenheiten der jeweiligen Rasse informieren. Ich habe auch feststellen müssen das der Beagle nicht immer der einfache, freundliche Familienhund ist wie in etlichen Büchern und Zeitschriften beschrieben. Jede Rasse Hund bringt Freude aber auch Probleme mit sich, wie auch der RR. Und alle Hunde einer Rasse sind zwar optisch gleich aber im Wesen manchmal total verschieden.

    LG Doreen mit Tommy+Amira
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  10. #10
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    Standard AW: Bild und Wirklichkeit

    Ich denke es ist mit der Hunderassewahl wie mit der Partnerwahl - zuerst entscheidet das Äußere, dann kommt das Innere. Passt beides --> juchu. Passts nicht, sucht man weiter
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  11. #11
    Jackal
    Gast

    Standard AW: Bild und Wirklichkeit

    mhm, ich bin dieser Rasse nicht mit Haut und Haaren verfallen. Seit gut 12 Jahren gefallen sie mir sehr. Ich find sie wunderschön! Ja, vielleicht sogar am schönsten von allen Hunderassen, aber mir gefallen auch andere Hunde optisch gut.


    Seit diesen gut 12 Jahren denke ich darüber nach, ob mal ein RR bei mir einziehen wird. Seit gut 1,5 Jahren wohnt meine Hündin jetzt bei mir. (Vorher gab es noch einen Irish Setter und dann waren die Lebensumstände eine Zeitlang nicht hundefreundlich genug.) Wir kannten vorher schon einige RRs gut und haben auch jetzt Kontakt zu vielen RRs in allen Altersklassen.


    Bisher wurde ich von keinem Verhalten sonderlich überrascht. Die RRs, die ich kenne verhalten sich genauso wie ich es von einem großen kräftigen Jagdhund mit Wachleidenschaft erwarte. Einige dabei mehr in die eine, andere mehr in die andere Richtung und wieder andere sind die berühmte seltene Ausnahme, der man Wild auf die Nase binden würde und sie wären immer noch nicht interessiert.


    Ich hab mir diese Rasse für mich ausgesucht, weil sie perfekt in mein Leben passt und sie mir natürlich auch optisch gut gefällt. Mir liegen Jagdhunde vom Typ. Immer schon.


    Ich kann nicht sagen, ob mich auf ewig ein RR begleiten wird. Vielleicht ändern sich meine Lebensumstände noch mal so, dass in 15, 20 Jahren (so lange lebt Zuki mindestens :-)) wieder eine andere Rasse bei mir einzieht. Keine Ahnung! Ich muss und will nicht um jeden Preis einen RR halten – auch und gerade weil ich diese Rasse so sehr mag!
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  12. #12
    Cathy
    Gast

    Standard AW: Bild und Wirklichkeit

    Mhm, ich wollte einen großen, kurzhaarigen Jagdhund.....irgendwie bin ich dann zum RR gekommen. Überrascht hat mich der erste nicht wirklich ( zumindest nicht im negativen) . Eigentlich wollte ich danach keinen RR mehr und wenn dann nur einen Rüden. Und nun, hab ich ne kleine RR-Dame, die optisch einer Brache ähnelt und vom Temperament irgendwo zwischen Viszla und Terrier pendelt...Tja...Sie treibt mich schon manchmal an meine Grenzen und sie ist nur in wenigen Dingen RR-typisch, wenn man so will.

    Ich persönlich finde auch nicht alle RRs wunderschön, warum auch?! Es gibt wunderschöne RRs, keine Frage. Es gibt aber auch wunderschöne andere Rassen und einige davon stehen noch auf meiner "hätte ich gern mal irgendwann an meiner Seite Liste".

    Sloughi, Azawakh, Rauhhaardackel, DeutschKurzhaar...das wären so meine Favoriten...der Gatte will noch mal nen Deutschen Pinscher......mal schauen, hier kommt es eh meistens anders als geplant und das ist schon gut so

    LG Cathy mit Balou(Ridgeback), Leonie(Pischer-Terrier-Mix) und der Krabbe(komischer Ridgeback)
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  13. #13
    BamBam, Hellboy & Sonny Avatar von Stefanie R.
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    Standard AW: Bild und Wirklichkeit

    Zitat Zitat von Thomas R Beitrag anzeigen
    Wirklich schlimm finde ich aber auch das weiterhin wirklich viele RR-Halter und auch Züchter versuchen einen Heiligenschein über die Rasse zu legen.

    Normalerweise müsste jeder angehende Welpenkäufer zumindest den Artikel von Ute lesen um im Ansatz zu verstehen wie die Realität aussieht.
    Ein Welpenkäufer soll nicht nur Artikel lesen, er soll sich RRs in verschiedenen Altersklassen anschauen und den jeweiligen Züchter fragen, ob sie gemeinsam mit den Hunden mal spazieren gehen können. Dann hat man ein realistisches Bild, das dir kein Buch oder Artikel vermitteln kann. Wird hier immer wieder empfohlen und aus meiner Erfahrung kann ich dem nur zustimmen. Da trennt sich Bild und Wirklichkeit außerordentlich schnell.

    Zitat Zitat von Mathuni Beitrag anzeigen
    Manchmal bekommt man hier beim Lesen das Gefühl, die Leute sind schon mit dem RR-Feeling auf die Welt gekommen. Der Hund bzw. die Rasse wurde nicht deshalb ausgewählt, weil man ihn optisch so beeindruckend fand. Nein, natürlich nicht...
    Ich wollte früher gerne einen Chesapeake Bay Retriever haben. Wer die nicht kennt, kann sie ja mal googeln. Der Optik wegen. Sie haben auch Schutz- und Wachtrieb, Territorialverhalten und eben den Apportiertrieb, wenn sie aus einer vernünftigen Zucht kommen. Das wurde von der besseren Hälfte aber kategorisch abgelehnt. Tja, und als dann auf irgendeiner Website mal ein ballherumtragender Welpe dabei war, wurde mir der natürlich stolz präsentiert. "Guck mal, die apportieren auch!" HAHAHA! Unsere Züchter haben übrigens direkt beim Erstgespräch gesagt, dass die Wahrscheinlichkeit sehr hoch sein wird, dass mein RR später mal NICHT apportieren wird.

    Am Badesee haben wir mal zwei RR getroffen, einen Rüden und eine Hündin. Beide souverän und neutral unseren Hunden gegenüber.

    Die imponierendste Begegnung war dann auf unserem HuPla, als eine Frau mit einer ca. 15 Monate alten Hündin aufkreuzte. Was habe ich die mit ihrem Springinsfeld damals belächelt. "Mein Gott, der unerzogene Köter springt die ganze Zeit neben ihr hoch. WENN ich mal einen solchen Hund haben würde, würde ich das bei meinem ganz sicher nicht dulden." Im Lieblingsbilderfred gibts ein Foto von uns zu dem Thema. Soviel dazu.

    Dazu kam, dass diese Hündin die einzige war, mit der unsere damals schon an Spondylose und Arthrose erkrankte Labbi-Hündin gespielt hat. Diese mochte es verständlicherweise nicht, von anderen Hunden im Spiel angerempelt zu werden. Ich werde niemals vergessen, wie wir zusammen spazieren gingen und Caraboo wie ein Berserker unten durch den mit Dreckwasser vollstehenden Bachlauf rannte und dabei einen ungeheuren Spaß hatte (sie gab wirklich alles, was ihr kranker Körper hergab), während die RR-Hündin im Zickzack über ihr über den Graben sprang, ohne sie dabei zu berühren.

    Zitat Zitat von Mathuni Beitrag anzeigen
    Die Rasse wurde gewählt, weil man sich voll und ganz dessen bewusst war, dass man sich hier eine Jagdhunderasse ins Haus holt. Die Rasse wurde gewählt, weil man genau wusste, dass man es mit einem ausgesprochen spätreifen Hund zu tun hat. Mit ein Entscheidungsgrund war natürlich auch der, dass man sich im vollen Bewusstsein für einen Hund entschied, der selbständig denkt - und beizeiten blitzschnell entscheidet. Natürlich war es auch reizvoll, sich der Aufgabe zu stellen, einen Welpen/Junghund anzuleiten, dessen körperliche Fähigkeiten der geistigen Reife weit voraus sind und der oft gar nicht mehr weiß, wo er mit seiner Energie hin soll. Ohne Zweifel war man sich auch bewusst, was Territorialität bedeutet.
    Jepp, kann ich unterschreiben. Wenn man sich hier vorher ein bisschen durchliest und den o.g. Ratschlag beherzigt, kann man sich im Vorfeld einen guten Eindruck verschaffen.

    Zitat Zitat von Gitonga Beitrag anzeigen
    Natürlich war und ist es die Optik die mich immer wieder aufs neue begeistert und fasziniert.
    Ich möchte nun keinen Chessie mehr haben. So lange ich das verantworten kann, werde ich RRs halten. Ist halt "meine" Rasse mit allen Ecken und Kanten.

    Zitat Zitat von Gitonga Beitrag anzeigen
    Ich kann nicht erklären warum das so war aber ich war und bin es auch heute noch hin und weg von den Jungs dieser Rasse.
    Alles was der Schnösel bisher an Verhalten zeigte hat mich bis auf eine kurze Schnappschildkrötenzeit als Baby nicht wirklich überrascht.
    Wie bei uns. Die ersten 10 Tage waren WIRKLICH hart. Da kam hier die Frage auf, ob wir uns das gut genug überlegt hatten und ob der RR wirklich die Rasse ist, die wir bewältigen können. Und als Monsieur das erste Mal eine für ihn gut duftende Hündin während eines Spaziergangs wahrnahm, war mein erster Gedanke "Alter Schwede, DAS IST WAS ANDERES. Wenn das so bleibt, muss ich mir das erste Mal über eine Kastration Gedanken machen... "
    Aber wie man sieht, hats ja dann doch noch hingehauen.

    Tränen, ja die habe ich auch vergossen. Allerdings beim ersten Hund, einem Labrador. Und dem sagt man gemeinhin nach, dass er (im Gegensatz zum RR) ein Anfängerhund ist.

    Viele Grüße,
    Stefanie mit BamBam
    Geändert von Stefanie R. (06.01.2012 um 18:42 Uhr)
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    He is your friend, your partner, your defender, your dog.
    You are his life, his love, his leader.
    He will be yours, faithful and true, to the last beat of his heart.
    You owe it to him to be worthy of such devotion.

  14. #14
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    Standard AW: Bild und Wirklichkeit

    Zitat Zitat von Stefanie R. Beitrag anzeigen


    Ich wollte früher gerne einen Chesapeake Bay Retriever haben. Wer die nicht kennt, kann sie ja mal googeln. Der Optik wegen.
    Off-Topic:

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    Eva-Lena mit Zuckerschnute Kenia (*08.02.2006), Labrador Schokodrops Kimba (*20.12.2005) und Rakete Shona (*05.06.2011)

    Lauf, mein Herzenshund Naala (07.08.2004 - 07.11.2010), ins Regenbogenland

  15. #15
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    Standard AW: Bild und Wirklichkeit

    Ach Suse - wunderschön geschrieben und wieder mal auf den Punkt gebracht, wie immer .
    Wenn ich da so an meine erste Wahl denke ...
    Ich wollte einfach einen großen Hund, kurzes Fell und freundliches Wesen. Okay, Dogge ... die sabbern, na gut, dann Dobermann ... den jeden Tag mit in der Firma? Nee, also auch nicht. Und dann sah ich in einer Hundezeitschrift das Mittelposter "Ridgeback" und da war er, mein Hund. Zwei Wochen später zog Batoka bei uns ein. Ehrlich gesagt, war Welpe Batoka bzw. deren Mutter der erste RR in natura, den ich überhaupt zu Gesicht bekam (damals Ende der 90er waren RRs noch kein Hype).
    Das Glück ist mit den Dämlichen - und ich war sensationell dämlich! Das hätte gewaltig gegen den Baum gehen können. Aber Batoka entstammt einem vorzüglichen Kennel und die Züchterin, bis heute eine gute Freundin, hatte mir alle Eventualitäten und möglichen Problematiken aufgezeigt. Ach was, ein Experte wie ich kriegt das schon hin. Wir haben es auch hingekriegt - nur der Experte war Batoka, nicht ich. Dieser Hund hat mich auf seine sanfte und unnachahmliche Weise alles gelehrt, was man wissen muß.
    Wie gesagt - das Glück ist mit dem Dämlichen und Glück hatte ich total! Nicht auszudenken, ich wäre an ein Exemplar geraten, das selbst Erziehung gebraucht hätte.
    Und nur Batoka ist es zu verdanken, daß heute noch vier weitere RRs unser Haus und Garten bevölkern - ganz andere Kaliber allerdings. Aber die Wachulken hatten ja dieselbe Lehrmeisterin wie ich (und ich war eine fleißige Schülerin) und so sind sie letztlich doch ganz gut geraten.

    Ich gestehe - ohne Reue - für mich war anfangs fast ausschließlich die Optik ausschlaggebend. Die echten inneren Qualitäten habe ich im Laufe der Zeit kennen und lieben gelernt, dabei nie vergessend, daß das Wort Qualität letztlich auch das Wort Qual beinhaltet.
    Aber ich denke: ich und meine Wachulken - wir haben einander verdient.
    LG
    Heike
    Man muß oft erst nachdenken, worüber man sich freut, aber man weiß immer, worüber man traurig ist...

  16. #16
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    Standard AW: Bild und Wirklichkeit

    Tja, ich habe wahrscheinlich gar keine RR....

    So wie Ines auch, habe ich die Rasse vor über einer Dekade in Südafrika live kennengelernt und es war um mich geschehen, diese Eleganz, Souveränität, Schönheit.... nur gab es da schon Hunde in meinem Leben, wie seit meiner Geburt an, und mehr war damals nicht drin.

    Vor nun fast zwei Jahren (haben übermorgen Burzeltag zum feiern) haben wir unsere zwei Mädels geholt, und was soll ich sagen, die unkompliziertesten Hunde seit jeher. Sozialverträglich, Kinderlieb, katzenkompatibel, familienbezogen und immer mit der Absicht uns zu gefallen, verschmust, rücksichtsvoll... Sie dienen schon mal bei RR-Treffen anderen als Kopfkissen (Heike weiß Bescheid ), sind nicht territorial, haben kaum Jagdtrieb (ein Eichhörnchen wird schon mal gerne auf den Baum gescheucht...), gesunden Schutztrieb, d.h. sie gehen vor uns bei sonderbaren Situationen aber orientieren sich an uns, abrufbar, freudig...

    Ich hatte ein Bild, das von der Wirklichkeit weit übertroffen wurde, ich weiß aber auch zwei Dinge: ich will nur noch RR und der oder die Nächste/n treten in unglaublich große Fuß(Pfoten)stapfen.

    Danke an Aisha und Ema, die einfach nur phantastisch sind!!!

    LG
    MB & Aisha & Ema & die drei Katzen...

  17. #17
    ich bin ein möter....
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    Standard AW: Bild und Wirklichkeit

    Zitat Zitat von mbruguera Beitrag anzeigen
    Tja, ich habe wahrscheinlich gar keine RR....


    LG

    jeep, so liest es sich
    mbruguera likes this.

  18. #18
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    Standard AW: Bild und Wirklichkeit

    Hi, wir sind auf seltsamen Wegen zum RR gekommen. Ja, zuerst war die Optik und ist es immer noch, jeden Tag und jede Sekunde, egal ob die rote Rübe schläft, elegant einer winzigen Pfütze ausweicht oder schlicht Blödsinn macht. Ich habe diese Rasse das erste mal im TV gesehen, eine deutsche Auswandererfamilie, bei der die Dame des Hauses jeden Tag eine gewaltige Strecke durch den afrikanischen Busch joggt und dabei von zwei wunderschönen RR-Rüden begleitet und geschützt wird - wie sie selber sagte. Boaaahh sind die schön, war der erste Kommentar von mir und meinem Mann. Wir kannten diese Rasse bis dato lediglich von Fotos in irgendwelchen Hundelexika, in natura überhaupt nicht. Wir hatte vor der roten Rübe schon einige andere Rassen und auch Mischlinge, darunter ein Rotti-Rüde, eine Pit-Mix-Hündin aus dem TH, Deutsche Schäferhunde u. a. auch Rettungsaktionen und dann vor dem RR einen Mali-Tervueren aus Leistungslinien direkt aus Frankreich - auch ne Rettungsaktion (Hundi wurde in Frankreich gekauft zusammen mit einem Mali und der Besitzer stellte dann zurück in Deutschland fest, daß er mit beiden Welpen komplett überfordert ist und der langhaarige, nervige von den Beiden mußte gehen). Wir waren bisher also weder felltechnisch noch sonstwie festgelegt, auch uns gefallen sehr viele Hunde. Und gerade der Belgier war ein phantastischer Hund, sehr schwierig, nervig und überaus anstrengend- aber super. Als bei uns die RR-Begeisterung Einzug hielt, hörte ich vor allem von einer meiner besten Freundinnen nur negatives über RR, sie war bei vielen Bloch-Seminaren und auch bei einigen von Dr. Blaschke-Berthold und schlug die Hände über dem Kopf zusammen als ich mit dem RR-Wunsch kam. Um Gottes Willen bist du verrückt, die sind entweder hypersensibel oder völlig distanzlos und nen schlecht kontrollierbaren Jagdtrieb usw.....! Als wir dann Kontakt zur Züchterin unserer Rübe aufnahmen haben wir auch sehr viel Negatives über die Rasse gehört, insgesamt soviel, daß ich obwohl dieses Hundi Nr. 9 werden würde, ich die Hose gestrichen voll hatte. Zumal mein zweibeiniger Liebling, ein Herz und eine Seele mit dem Belgier war - ganz große Liebe, und er so gar keine Lust auf einen neuen Vierbeiner hatte - auch wegen des wirklich unerträglichen Leids, wenn man Abschied nehmen muß. Doch ich kann nur sagen, diese große Liebe wurde getoppt, mein Mann ist sowas von verschossen in dieses katzenhafte Hüpfdingsbums, dass man es kaum beschreiben kann. Ich natürlich auch. Sicher paßt der RR im Moment auch besonders gut in unsere momentanen Lebensumstände - aber z.Zt. sind wir RR-süchtig, mit der jeder Pore und total begeistert. Sogar meine Freundin ist von ihm um den Finger gewickelt worden. Aber er ist schwierig - so hat er uns schon als kleiner Windelpuper gezeigt wohin die Reise gehen könnte - in puncto Territorialität z. B. - und wir mußten früh gegensteuern. Bislang ist er absoluter Traumhund - aber es kostet Schweiß - doch wir lieben Herausforderungen - vor allem wenn sie so unbeschreiblich schön sind. LG Mumpi

  19. #19
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    Standard AW: Bild und Wirklichkeit

    Mein Bild der Wirklichkeit (kleines Wortspiel ):

    Meine RR ist alles andere als Fremden gegenüber zurückhaltend. Sie galoppiert freudig strahlend auf alles und jeden zu, egal ob Hunde oder Menschen und übergießt alle mit ihrer überschwänglichen Liebe. Sie ist der Liebling vieler anderer Hundehalter auf der Hundewiese "ach ist die süüüüß, ja komm her und lass dich streicheln" und ist so manch älterem Hund mit ihrer Energie manchmal zuviel. Zuhause ist sie ein sehr ruhiger, fauler Hund und bellt sehr selten (wenigstens da hält sie sich an den Standard )

    Und dabei hat mir der Charakterzug "Fremden gegenüber zurückhaltend" doch so gefallen .. sonst hätt ich mir doch gleich einen Labbi holen können....

    Aber die Kleine ist ja noch jung, daher kann ich über Jagd- , Schutztrieb, Territorialverhalten noch nicht viel sagen.
    Geändert von Indie (06.01.2012 um 20:03 Uhr)

  20. #20
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    Standard AW: Bild und Wirklichkeit

    Irgend ein Instinkt lässt mich immer den Hund wählen, der genau zu der Lebenszeit von mir passt.

    Optisch für mich einer der schönsten Hunde. Gesucht wurde ein lauffreudiger Begleiter, ruhig und gelassen im Wesen, freundlich aber zurückhalten gegenüber Fremden, gross genug um ein gewisser Schutz (rein optisch) zu sein.
    Riessenschnauzer stand auch zur Wahl. Optisch siegte dann der RR.

    Eigentlich habe ich mit Kimba ja das kleinste und fröhlichste Welpeli gewählt, in der Meinung, das ist genau die Richtige. Lieb, Lustig und eine kleinere Ausgabe der Rasse.

    Kimba ist nun eine grosse, kraftvolle, athletische Hündin, die ihre Familie (das sind alle, die sie im ersten Lebensjahr kennen gelernt hat ) innigst liebt.

    Ansonsten musste ich mich mit Allem, was keiner wirklich braucht, auseinander setzen:
    -Stellen und verbellen,
    -Kinder angrummeln,
    -will nicht angefasst werden von Fremden
    -respektlose Hunde ( aus ihrer Sicht ) egal ob gross oder klein, sofort und mit Getöse deckeln,
    -Leidenschaftlich jagdlich unterwegs. Da zeigt sie grosse Leistungsbereitschaft

    Das kam nicht etwa Alles nacheinander, nein, die volle Mix-Ladung seit sie ca. 8 Monate ist. Geschenkt hat sie mir da garnichts.
    "Ich nicht präsent und klar, sie macht scheixx!"

    Wirklich, keiner meiner bisherigen Hunde, die auch vom Welpenalter an bei mir lebten, hat mich derart gefordert.....und mir derart viel gelernt.

    Nein, bewusst hätte ich das nicht gewählt.
    Ich hab ja auch nicht gewusst wie interessant, spannend, lehrreich und "disziplinierend" die Zeit mit diesem Hund ist.

    Und rückblickend, ja, genau das brauchte ich in den letzten 2 Jahren.

    Lg Eva mit Kimba

    ps. Empfohlen habe ich den RR bis jetzt noch niemanden.
    Von den Rassebeschreibungen ist für mich bis jetzt nur eine aussagekräftig, die von Frau Blaschke.
    Und Felis Homepage finde ich klasse mit dem Link "Warnung".
    Habe ansonsten keine mich in der Hinsicht überzeugende Züchterhomepage mehr gesehen. (hab natürlich auch noch nicht alle gesehen)
    Perro, Gitonga, Mathuni and 2 others like this.

  21. #21
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    Standard AW: Bild und Wirklichkeit

    Hmm..bei mir war's Liebe auf den ersten Blick..vor gut 35 Jahren, als ich Injun das Hinterteil kraulen durfte, sich
    sein Riesenschädel zu mir drehte und er mich mit runden dunklen Augen lange anschaute..

    Dieser große rote Hund, den ich im jugendlichen Leichtsinn für einen Boxermix hielt (Danke, Margret, dass Du mir
    das nach einer kurzen und einprägsamen Belehrung über den Ridgeback verziehen hast) ging mir fortan nicht mehr
    aus dem Kopf.

    Quasi zeitlebens in Hundebegleitung dauerte es, versüsst von temporären Kontakten zu einer ganz entzückenden Ridgeback-Dame, die in liebevollster Umgebung übrigens vergessen durfte, dass sie 4 Monate in einem trocken-gelegten Swimming-Pool aufwachsen musste, trotzdem noch fast zwanzig Jahre lang, bis der Einzug meines Traumhundes geplant werden konnte - und mir wurde beim intensiven Einstieg in die Materie zeitweilig auch Angst und Bange.

    Zum Beispiel, als wir durch einen Zufallskontakt die ausgesprochen netten Ridgeback-Menschen weiter draußen auf dem Dorf zu einem Informationsaustausch besuchen durften und mir ein 55 kg-Trumm völlig außer Kontrolle die Pfoten auf die Schultern legte und mich abschlapperte. "Sein" Sessel, Bestandteil einer äußerst rustikal gefertigten Leder-Garnitur, hatte nur noch eine Lehne. Die andere hatte er irgendwann abgerissen. So wie er auch die Kugelfüsse der Bauernschränke von allen erreichbaren Seiten bearbeitet hatte. Eindimensional gesehen, war das
    die perfekte Quadratur des Kreises.

    Oder bei dem Kontakt zu den Ridgeback-Haltern, wo der Hundeprinz Herrchen nicht ins Wohnzimmer ließ, wenn Frauchen nicht auch im Zimmer war.

    Oder das Gespräch mit den Ridgeback-Haltern, wo Frauchen einen Trümmerbruch der Schulter erlitt, weil das Hundemädchen Frauchen auf der Treppe in den Rücken sprang.

    Nicht zu vergessen die zahlreichen Ausstellungsbesuche, bei denen es blitzschnell "zur Sache" ging, weil die
    gewünschte Individualdistanz um 0,5 cm nicht eingehalten wurde. Und so weiter und so fort.

    Diese Eindrücke wollten erstmal sortiert werden, mit denen von Ridgebacks als leistungsbereiten Jagdhunden,
    wild tobenden Hundeathleten, gehorsamen vierbeinigen Alltagsbegleitern und kuscheligen, entspannten Hausgenossen.

    Da waren aber eben auch viele Gespräche und Besuche bei/mit Haltern und Züchtern (Danke insbesondere
    Margret C., Liz M., Anne M., Karin Q., Angelika und Uwe S.), die "kein Blatt vor den Mund nahmen". Die klar und
    deutlich formulierten, was man bekommen und was man draus machen kann. Ohne Lobhudelei und Verklärung,
    mit eindeutigen Aussagen zur erforderlichen Aufzucht, Prägung, Ausbildung und Haltung - ein Hundeleben lang.

    Dann kam Eliz, die unvergessliche Eliz.. heute lebt Baki an meiner Seite.

    Vielleicht ist es irgendwann auch kein Ridgeback mehr, der mein Leben bereichern wird, keine Ahnung.

    Wenn ich betrachte, welche unendlichen Möglichkeiten heute bzw. seit geraumer Zeit existieren, um sich relativ "bequem" im Vorfeld zu informieren, sich gründlich vorzubereiten - dann frage ich mich oft, warum so vieles
    schiefläuft. Bei der Welpenauswahl und danach..

    Ich kann jeden verstehen, der sich in den Ridgeback verliebt. Ich kann jeden verstehen, der sein Leben mit einem Hund teilen will. Ich werde wohl nie akzeptieren können, dass dieses letztendlich so oft zum Nachteil des Hundes ausgeht.

    Martina
    Der Wolf hört immer des Wolfes Heulen.

  22. #22
    zweiaufeinenstreich
    Gast

    Standard AW: Bild und Wirklichkeit

    Hallo,

    in unserer Familie gab es immer schon Hunde. Ich bin aufgewachsen mit Fox Terrier, Kurz- und Langhaardackel, Pinschermischling und 2 mal Collie.

    Nach einer 3 jährigen Hundepause wurde diskutiert, sinniert und gegrübelt ob jetzt der Zeitpunkt richtig ist, wieder einen Hund aufzunehmen.
    Klar war von meiner Seite her dass, es kein Langhaar, kein Sabbermaxe und kein ganz so großer Hund mehr sein sollte. Auf jeden Fall aber ein Hund, der noch aussieht wie ein Hund. Und dann kam unsere erste Begegnung mit einem RR.
    Da war uns klar, diese Rasse sollte es sein.

    Ich habe mich auch vor der Anschaffung mit der Rassebeschreibung auseinandergesetzt. Ehrlich gesagt, rein informativ.
    Mir war nämlich klar, dass vor allem ich dafür verantwortlich bin, wie gut oder schlecht mein Hund später handlebar ist. Und obwohl es einen Grundcharakter beim RR gibt, habe es doch ich in der Hand, ob sich mein Hund territorial benimmt, ob sein Jagdtrieb außer Kontrolle gerät, ob er ein Leinenpöbler bleibt und ob er auch als erwachsener Rüde verträglich mit anderen Hunden ist oder nicht. Das alles kann ich beeinflussen.

    Der Unterschied bei meinen beiden Rüden ist lediglich, wie leicht mir das jeder einzelne meiner Hunde gemacht hat.

    Mein Filou ist ein Traumhund. Er ist wie Marcos Mädels. Und wenn er keine Eier zwischen den Beinen hätte, dann könnte man glauben er wär ein Mädchen. Aber gut so. Absolut null agressiv, absolut null provokant. Einfacher als mein fetter Kater Mikesch. Jeder der Filou kennt wird mir zustimmen.
    Mein Tyson ist gegenüber anderen Hunden auch unkompliziert. Aber die Erziehung war zeitaufwendig, nervig und er sucht immer wieder seine Grenzen.

    Hätte ich heute nochmal die Wahl, würde ich es ganz genauso wieder machen. Der RR ist kein besonders schwieriger Hund, nicht schwieriger als andere Hunde. Es gibt nur leider immer mehr Menschen, die ohne einen Funken Hundekenntnis sich einen Welpen anschaffen, die wichtigsten ersten Monate verpennen und dann, wenn der Welpe mal so 6 Monate alt ist daran denken, wie das mit der Erziehung so ist. Hunde mit 6 Monaten mit schlechter Bindung zum Besitzer und keinerlei Sozialisation, dass sind dann die schwierigen Hunde von morgen!?!

    LG

    Heike

  23. #23
    Chefglotzer Copyright Avatar von melanie neth
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    Standard AW: Bild und Wirklichkeit

    Zitat Zitat von ara Beitrag anzeigen
    ...Ich kann jeden verstehen, der sich in den Ridgeback verliebt. Ich kann jeden verstehen, der sein Leben mit einem Hund teilen will. Ich werde wohl nie akzeptieren können, dass dieses letztendlich so oft zum Nachteil des Hundes ausgeht...
    I like your post sooo much!
    es gehört einfach so viel mehr dazu- den rest habe ich bedacht weggelassen... martina, wir verstehen uns- danke dafür!

    dicken drücker
    "Das Glück besteht nicht darin, daß du tun kannst, was du willst,
    sondern darin, daß du immer willst, was du tust."

    Leo N. Tolstoi (1828-1910)

  24. #24
    ich bin ein möter....
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    Standard AW: Bild und Wirklichkeit

    als leon bei uns einzog, hatte ich bereits 2 dobermann besässen und eine spitzmischling wohnte im haus... und wir hielten uns für hundeerfahren... leon hat uns eines besseren belehrt

    leon war die sorte rr, die man nett umschrieben "rassetypisch" nennen konnte:

    -unbestechlich, er hätte nicht mal eine scheibe roastbeef von jemand fremden genommen
    -dominant mit karriereabsichten....
    -territorial, beschütze haus und hof mit vollen zahneinsatz. leider auch dorf, feld, wald. hier pinkel ich, das gehört mir!
    -ein mäusejäger vor dem herrn, aber hasen mochte er auch... oder rehe... reiter, radfahrer, ... auto´s
    -er ließ sich von fremden nicht anfassen... leider hielt er sich auch nicht lange mit drohen aus.
    unmissverständliches weghacken war eher sein ding
    -eigenständiger geist, mutig ... es sei denn es gewittert...

    -aber, unglaublich lieb innerhalb seines rudels.
    -kurz gesagt eine wunderschöner stinkstiefel

    er hat uns oft an unsere grenzen gebracht und seine erziehung hat blut-schweiß-und tränen gefordert... aber dadurch ist er auch zur hundeliebe meine lebens geworden.
    als wir ihn holten, wußte ich nicht was ich bekomme.... vermutlich wäre ich schreiend weggelaufen.
    aber, er hat uns viel gelehrt, über hunde, über uns selbst, über das leben

    tja, nach seinem tot war eines klar, eine leben ohne rr mag gehen, aber nicht mit uns

    ich habe auch noch niemanden geraten, sich einen rr zuzulegen.. ich werde oft gefragt und antworte stets:

    es sind tolle hunde,...aber nur in den richtigen händen

    der kleine kani ist nun gut 4 monate alt, er hat nicht viel ähnlichkeiten mit leon... bisher
    aber, wir sind gewappnet, schließlich sind wir durch eine harte schule gegangen

    lg
    kiki

    p.s. ich hab stur vergessen. sturheit in einem ausmaß, wie ich es bis dato nicht kannte....
    Geändert von kikileon (07.01.2012 um 09:57 Uhr)
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  25. #25
    Registrierte Benutzer - unmoderiert Avatar von Thomas R
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    Standard AW: Bild und Wirklichkeit

    Ein Welpenkäufer soll nicht nur Artikel lesen, er soll sich RRs in verschiedenen Altersklassen anschauen und den jeweiligen Züchter fragen, ob sie gemeinsam mit den Hunden mal spazieren gehen können. Dann hat man ein realistisches Bild, das dir kein Buch oder Artikel vermitteln kann. Wird hier immer wieder empfohlen und aus meiner Erfahrung kann ich dem nur zustimmen. Da trennt sich Bild und Wirklichkeit außerordentlich schnell.
    Finde ich gut.
    Wenn ich dann aber an die zum Teil sehr chaotischen Treffs denke an denen wir teil genommen haben *puuh*.
    Hätte ich meine Hündin da noch nicht gehabt wäre sogar sehr sicher kein RR in Frage gekommen. Heute kann ich das natürlich anders einordnen.
    Es gab aber zu der Zeit nicht einen Hund der in Art und Wesen auch nur im geringsten meiner Hündin nahe kommt.

    Wir haben hier nie die Probleme erlebt die so viele RR-Halter durchleben. Hier gibt es kein territoriales Verhalten, keine angebliche Sturheit, sie ist schnell und einfach zu motivieren, alle anderen Hunde sind super so sie sich benehmen können, Schnee ist cool, Sommer ist blöd, Regen stört nicht uvm.
    Hihi, obwohl doch einmal rief Claudi aufgeregt auf der Arbeit an "Der Hund stellt mich" hihi da war das Monster keine 4 Monate alt

    Sprich, was hätte mir ein zu intensives erfragen und teil nehmen an Spazis bringen sollen!? Im Zweifel wäre ich wirklich von der Rasse abgekommen.

    Thomas

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