Hallo,
der Spruch mit dem Familienunternehmen trifft es sehr genau. Ich habe zwar keine eigenen Kinder, aber jede Menge Kinder z.B. am Stall. Da musste ich gerade in der ersten Zeit mit Vito aufpassen wie ein Schiesshund. Ich glaube dass folgende Faktoren zu bedenken sind:
- Beißhemmung: Geht nicht von einem auf den anderen Tag, hätte bei uns im Haushalt ein Kind gelebt, hätte es auch zu Macken kommen können.
- Allgemeine Freudenäusserungen des Hundes: wie schnell liegt ein kleines Kind auf dem Boden, wenn ein Hund es nur unansichtlich anstösst ? Ich kenne auch keinen Welpen, der nicht zumindest eine Zeit lang Menschen angesprungen wäre.
- "Ein Morgen Zeit" : Ein Welpe benötigt nicht nur 3 Stunden Zeit am Tag und das Morgens, sondern das ist ein Fulltimejob. Gerade für einen Welpen sind häufige kleine Actioneinheiten den Tag über wichtig, er frisst alleine 3-4 mal täglich und muss danach ruhen, danach will er spielen - und zwar dann, wann er will und nicht dann, wenn man Zeit hat.
- Eine Stunde Hundeplatz pro Woche wäre meinem Powerclown auch zu wenig, der will gefordert werden und das vor allem geistig.
- RR und 9-jähriger Junge: Hm, jedesmal wenn ein Hund als "Spielkamerad" für ein Kind angeschafft wird finde ich das bedenklich. Bei Luni war es so, dass Kinder auch versucht haben - ja versucht - mit ihr zu spielen. Luni hatte aber gar keine Lust dazu - und sie hatte auch keine Lust zu kuscheln. Inwiefern das ein Kind versteht, ist die Frage. Vito hingegen wäre viel zu grob und kräftig gewesen mit einem Kind zu spielen - jetzt geht das alles.
Wie hatten als Kinder auch einen Hund, der leider sehr früh verstorben ist. Meine Schwester hat den ganzen Tag nur geweint, da sie Angst vor dem Welpen hatte, da er sie mehrfach ins Bein gezwickt hat - da war mal so gar nichts mit Freundschaft mit dem Hund (sie war damals 5 Jahre alt).
Schlagt mich, aber ich denke, es gibt andere wenig zeitaufwändigere Hunde als RRs, die als "Familienhunde" bezeichnet werden können. Der RR ist in erster Linie ein Jagdhund, der geistig ausgelastet werden muss. Er kann im Idealfall natürlich auch zu einem Familienhund werden - aber darunter stelle ich mir eigentlich etwas anderes vor. Bevor ich jetzt Schelte bekomme von den Leuten, die es geschafft haben mehrere kleine Kinder und RR unter einen Hut zu kriegen - überlegt Euch, wozu der RR ursprünglich gezüchtet wurde: zum Jagen und Bewachen - das kann schon mal den Ansprüchen an einen Familienhund widersprechen - kann - muss nicht !
DER Familienhund per se hat für mich andere Eignungen. Aber das mag jeder sehen wie er will.


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