...des weiteren beschäftige ich mich gerade mit dem Thema "richtiges Alter für die Kastration der Hündin". Bislang hab ich immer die Meinung vertreten, d. Frühkastration mir nicht so günstig erschien, da ich es für besser hielt, wenn die Hündin sich bei intaktem Hormonhaushalt zunächst körperlich und psychisch entwickeln bzw. reifen kann. Demgegenüber spricht für eine Frühkastration, wie ich auf den Seiten gelesen habe, die enorme Verringerung von Krebs und die Entwicklung eines sehr guten Sozialverhaltens....und genau das letztere erscheint mir für einen funktionierenden Ablauf in der Stadt sehr wichtig.
Ich halte REIN hormonbedingte Verhaltensauffälligkeiten (bei Rüden & Hündinen) für äußerst selten und Kastration nicht unbedingt geeignet, um ein "passendes" Verhalten zu beschwören. Ich kenne verträgliche und unverträgliche Hunde...diese sind kastriert und unkastriert - keinerlei Tendenz in irgendeine Richtung. Bye the way...die "unverträglichsten" sind zufällig beide kastriert...
Bei einem 2-3 jährigen Hund handelt es sich ja nicht mehr um Frühkastration...dieses lehne ICH total ab. Hormone spielen nicht nur bei der geistigen, sondern auch bei der körperlichen Entwicklung eine große Rolle und ich finde man sollte dem Hund auch die Zeit geben, sich natürlich zu entwickeln. Medizinische Indikation wie ständige Gebährmutterentzündungen in sehr jungem Alter natürlich ausgenommen.
Bei aller Hundeerfahrung und Enfühlungsvermögen beschäftigt mich derzeit noch folgende Kernfrage. Der RR wird als Spätentwickler oftmals so beschrieben, d. er sich in dieser Zeit im Alltag oft extrem verunsichern lässt und mit viel Geduld und Motivationsgeschick durch die Verunsicherung begleitet werden muss. Das kenn ich von meinen bisherigen Hunden, die ich seit Welpenalter hatte auch...aber halt nicht in dem Ausmaß, d. sie Wege, die sie eigentlich schon kannten nicht mehr gehen wollen und sich völlig verweigerten u.ä. Wie sind denn da Eure Erfahrungen. Wenn ich nicht eine vom Wesen her, von Grund auf ängstliche oder schlecht sozialisierte Hündin habe, ab wann legt sich dieses Verhalten dann danach und festigt sich?
Meine Hunde sind beide vorsichtig - ich denke das ist schon ein Wesenszug des RR. Wird dieses mit diesem Verhalten falsch umgegangen und bestärkt - kann ein Hund sehr schnell panisch und überängstlich werden. Geht man aber ruhig und cool mit der jeweiligen Situation um - so ist meine Erfahrung, dass der Hund sich anpasst und das nächste Mal auch ruhig und cool mit der Situation umgeht. Wenn du einen älteren Hund aufnimmst...kann natürlich ein größerer Zeitaufand nötig werden... was Hänschen nicht lernt...lernt Hans zwar noch - aber nicht so schnell ;)
Versteht mich jetzt bitte nicht falsch, will keinen fertigen Hund und bin natürlich bereit viel Zeit, Energie, Geduld und auch Nerven in die Hundeerziehung zu geben...aber mein angestrebter (s) Wunsch/Ziel wäre es natürlich über hoffentlich viele Jahre eine souveräne Begleiterin an meiner Seite zu haben. Des weiteren würde ich gern nochmal von Euch wissen, ob aus Eurer Erfahrung nach der "heutige RR" doch noch auch, ein wetterfester, robuster Hund sein kann, den man nicht zwangsläufig, trotz fehlender Unterwolle, im Winter in einen Mantel hüllen muss, solange er die meiste Zeit in Bewegung ist. Davon sollte man doch eigentlich ausgehen können, wird er doch neben seiner Bestimmung als weiters Familienmitglied von einigen auch jagdlich geführt.
Meine Hunde tragen nur Mantel, wenn sie nicht die möglichkeit haben sich zu bewegen. Also wenn sie im Winter für längere Zeit im Auto warten müssen oder ich auf Veranstaltungen bin, auf denen ich vielleicht herumstehe und tratsche/zugucke...
Für "normale" Spaziergänge braucht es keinen Mantel - da rennen die beiden sich warm.
Sind die beiden nass, ist abtrocknen ein MUSS. Bei Regen stehen sie nicht so sehr auf lange Aufenthalte draussen. Ich auch nicht. Muss es aber sein laufen sie mit, wenn auch zerknirscht...
Und okay...nehme ich sie mit ins Restaurant - ist eine Unterlage mit dabei. Geschmacksache... ich schätze es sehr, dass ich die Decke wo auch immer hinlege und die beiden dann stundenlang Ruhe geben.
Hoffe ich kann gemeinsam mit Euch diese letzten Zweifel, ob ein RR, die richtige Entscheidung für mich ist ausräumen. Der RR läßt mich jedenfalls nicht mehr los und ich glaube es ist eigentlich schon längst um mich geschehen;-)
wünsch Euch allen, trotz Regen, einen schönen Tag und viel Spass mit Euren Vierbeinern!!!
Lg olli
Lesezeichen