







Juchhu: hast Du den Strang gelesen bevor Du gepostet hast? In Afrika sind RRs keine typischen Wachhunde - zumindest nicht, wenn es wirklich in erster Linie um das Bewachen des Grundstücks geht. Dafür benutzt man hier andere Rassen (Alsatians, Schäferhunde, Rottis, Dobermänner, Boerboels). Ich kenne hier sehr, sehr viele Züchter und RR Halter und ich keinen keinen einzigen RR dessen Hauptaufgabe "Wachhund" ist.
Und nochmal: ein bewaffneter Angreifer/Einbrecher kann einem Hund gewaltigen Schaden zufügen - überschätzt Eure Hunde nicht! Hier kommen sehr häufig (Wach)hunde zu Schaden, weil sie mit Messern, Pistolen oder per Vergiftung verletzt werden.
Meine Hündin passt auf (das hat sie schon bewiesen) trotzdem schätze ich ihre Chancen realistisch ein und versuche sie und mich so gut wie mir möglich vor solchen Situationen zu schützen. Ich schrieb es oben schon: Im Zweifelsfall sind mir materielle Dinge völlig egal - aber am unversehrtem Leben von Hund und mir hänge ich sehr!
Unser Grundstück ist übrigens mittels Zaun und Alarmanlage gesichert. So sind wir UND der Hund weitestgehend sicher.
Ich glaube auch, dass mein großer Hund beim Wandern/Spazieren abschreckend ist, ziemlich sicher würde sie auch angreifen (sie! - einige andere RRs sicherlich auch, aber sicherlich nicht jeder RR) - ob das aber gut für sie und mich ausgehen würde? Eher nicht, wer sich nicht vom Hund abschrecken lässt, wird sich auch nicht so ohne weiteres abhalten lassen. Sollte es um meine Gesundheit und mein Leben gehen, würden ich es wohl trotzdem drauf ankommen lassen und hoffen, dass es für mich und den Hund gut ausgeht. Geht es nur um mein Bargeld und mein Handy - bitte sollen sie haben - solange Hund und ich unversehrt bleiben, kann ich darauf verzichten.
Nein, ein Wachhund ist meine nicht. Sie ist mein Begleithund - nicht mehr und nicht weniger.
Wie wäre es denn mal, wenn Ihr beide mein Posting Wort für Wort lesen würdet,
damit Euch die Zeitform der von Euch kritisierten Aussage nicht entgeht?!
Ich schrieb "... WURDEN ... eingesetzt."
Also abgeschlossene Vergangenheitsform.
Ich habe keinerlei Aussagen über die nähere Vergangenheit bzw. Gegenwart in Afrika gemacht.
Der zweite Punkt ist meine Aussage, dass ich RR für hervorragende Wachhunde halten.
Auch hier schrieb ich nichts von Schutzhunden.
Jeder, der bereit ist, auf ein befriedetes Grundstück bzw. in ein befriedetes Haus unerlaubt eindringen zu wollen,
muss sich auf Gegenwehr einstellen. Die Frage ist also, welche Art von Gewalt ist dieser Eindringling bereit anzuwenden, damit er sein Ziel erreicht.
Wenn er Hund und Halter für sein Ziel bereit ist zu töten, dann nützen normale Schutzvorrichtungen inkl. Alarmanlagen nichts bzw. wenig.
RR sind aber sehr gute Beobachter und erkennen schnell und zuverlässig kleinste Veränderungen in ihrer gewohnten Umgebung. Solche Störungen werden zuverlässig angezeigt und je nach Bedrohungspotenzial auch akustisch 'untermalt'.
Und so beantworte ich die gestellte Threadausgangsfrage, dass ich RRs für gute Wachhunde halte.
Und wie geschrieben, ich würde meinen RR nicht für den Schutzdienst abrichten.
Aber Wach- und Schutzdienst sind zwei verschiedene Bereiche.
Wahrscheinlich fristet die Mehrheit der Hunde ein geistig und auch körperlich unterfordertes Dasein.
Mach mehr mit und aus Deinem Hund.
Und lass es zu, dass aus einem "Nur dabei"-Hund ein "Mittendrin"-Hund wird.
So alt ist die Rasse ja nun noch nicht. Soweit mir bekannt WURDEN auch RRs nie als reine Wachhunde eingesetzt. Bewachen war wohl immer nur eine Nebenaufgabe - wie bei vielen großen Jagdhunderassen. Das Wachen auf einer großen, offenen Farm hat auch wenig mit dem Bewachen eines eingefriedeten, vergleichsweise kleinem Grundstück zu tun, vor allem, da die Farmen wohl so gut wie immer von Rudeln bewohnt wurden (*wink* zu Heike und den Wachulken).
Gute RRs sind und waren auch hier relativ wertvolle Hunde, die verheizt man nicht gerne. Da nimmt man lieber "große böse" Kreuzungen und Boerboels z.B.
Schutzhunde, also abgerichtete Hunde sind noch mal ein anderes Thema.
Zitat von Juchhu:
Mhm, die RRs, die ich kenne bellen und knurren fast alle erst recht spät und machen vergleichsweise sehr wenig Radau. Auch wie oben schon geschrieben: Zum Abschrecken sind laute Rassen, die auch von Hundenichtkennern leicht zu lesen sind, sicherlich besser geeignet als unsere RRs.Solche Störungen werden zuverlässig angezeigt und je nach Bedrohungspotenzial auch akustisch 'untermalt'.
Störungen zeigt meine an - ja, sogar sehr zuverlässig, ob das alle RRs tun: nö. Da gibt's solche und solche. Allerdings haben meine Setter und die Leos meine Eltern Störungen auch sehr zuverlässig angezeigt, ob sie das jetzt als besonders hervorzuhebende Wachhunde deklariert? Ich glaube nicht.
Geändert von Juchhu (07.11.2011 um 16:23 Uhr) Grund: fehlendes Wort
Wahrscheinlich fristet die Mehrheit der Hunde ein geistig und auch körperlich unterfordertes Dasein.
Mach mehr mit und aus Deinem Hund.
Und lass es zu, dass aus einem "Nur dabei"-Hund ein "Mittendrin"-Hund wird.
ähm, da bleibt dann aber sicherlich die Frage, wieviel Dein heutiger (ich weiß leider verstorbener) Ridgeback mit irgendwelchen Gebrauchskreuzungen aus dem südlichen Afrika zu tun hatte.
Mir geht es eben darum, dass ich glaube, dass ein RR VERGLEICHSWEISE kein besonders guter Wachhund ist.
Sonst sehe ich es wie SaBine, und gerade beim RR, der ja nun dazu neigt eigene Entscheidungen zu treffen, sollte man besonders aufpassen, was für ein Verhalten man fordert und fördert.
Ich finde es aber sowieso sehr schade für Mensch und Hund, wenn Hund nur als bessere Alarmanlage angeschafft wird.





Mein Hund nutzt seine besonderen Sinne, um das abzudecken, was ich nicht überblicken kann. Er macht mich aufmerksam auf das, was mir entgeht, aber wir agieren als Team, es gibt keine Alleingänge, solange ich nicht ohnmächtig oder tot bin, und ich setze die Grenzen. Ich möchte gar nicht, dass mein Hund mich verteidigen muss, schrieb ich ja oben bereits, und schon gar nicht möchte ich einen Hund, der meine Distanzzonen definiert und damit letztendlich mich kontrolliert - wie gruselig ist das denn?
Lasse ich zu, dass mein Hund meinen sozialen Raum kontrolliert, und nur über Kommandos davon abgehalten werden kann, hier u.U. beschädigend einzugreifen, ist das ein Verhalten, das weit über das hinaus geht, was ich als akzeptabel empfinde. Wie sollte ich beispielsweise eine grosse Feier oder Veranstaltung, bei der ein reges Kommen und Gehen mit viel Bewegung herrscht, ich häufig umarmt oder immerhin doch herzlich berührt werde, mit einem derart kontrollierenden Hund entspannt bewältigen? Wie sollte das im beruflichen Kontext funktionieren?
Ich gehe aus dem Haus, das Söhnchen unserer Nachbarn, das draussen spielt, entdeckt mich, stürzt auf mich zu, und umärmelt mich stürmisch und vor allem schneller, als ich PIEP sagen kann - mein Hund hängt dem Zwerg derweil am Kragen, und sorgt für das, was er als "Ordnung" definiert, oder wie darf ich mir das praktisch vorstellen?
Ich liebe meine Hunde von Herzen und teile mein Leben in nahezu jeder Hinsicht mit ihnen, aber was geduldet oder nicht geduldet wird, bestimme ich gern selbst. Alles andere halte ich für brandgefährlich, in diverser Hinsicht.
Nordhummel
Djambos, BamBams & Nalos Menschin
Dieser Punkt ist immer der Grund für ziemlich blöde Bauchschmerzen, wenn mal wieder Ferien sind und die ganze Zeit urlaubstechnisch nicht komplett abgedeckt werden kann...
NORMALERWEISE soll unser 12 jähriger Sohnemann dafür sorgen, dass jeder draußen bimmeln kann, bis der Finger abfällt - ohne jegliche Reaktion seinerseits.
Aber wie das in den Ferien halt so ist, wird sich fleißig verabredet. Da kommen also häufig seine Freunde vorbei und die werden dann halt reingelassen. NORMALERWEISE hat er die Hunde dann zu diesem Zeitpunkt des Türenöffnens im Wohnzimmer zu isolieren... Nun denn, wir sind halt nicht dabei. Die Hunde beobachten dann durch die Glastüren die schon vertrauten Vorgänge im Flur
Erst wenn der Besuch sicher im Kinderzimmer verstaut wurde, werden die Möter wieder freigegeben. Sollte sich der Braune denn erdreisten, trotzdem nachschauen zu wollen, wer der Fremdeinwirker denn so ist, wird er vor verschlossener Tür versauern. Man kennt zwar die Kinder, die kommen, ist aber nicht dabei...
Wenn ich meinem Sohn Glauben schenken kann (und das tue ich auch), so lief das bislang immer so ab.
Zum Thema Wachen: Ist der Braune mit dem Sohnemann alleine, schlägt er an, sobald jemand dem Tor zu nahe kommt. Wagt sich jemand aufs Grundstück, wird richtig Rabatz gemacht. Nun ja, die Fußhupe läßt sich dann natürlich auch nicht lumpen und trägt ihren/seinen Teil dazu bei.
Sind wir (Erwachsenen) zu Hause, so wird lediglich "gegrummelt", wenn sich Fremde nähern. Bei Freunden/Bekannten erfolgt kein Piepser, sondern aufgeregtes Laufen in den Flur...
Zum Thema Schützen: Normaler Weise ist er zwar sehr aufmerksam, aber unauffällig bei Menschen. Das ändert sich mit zunehmender Dunkelheit normaler Weise auch nicht sehr. Wenn jedoch plötzlich jemand aus dem Dunkel ins Laternenlicht tritt und auch noch so komisch vermummt ist, dann geht er vor und zeigt klar, wo der Hammer hängt.
Dies jedoch nur in "Schrecksituationen", wobei ich dies auf sein "jugendliches" Alter schließe und hieran arbeite.
Ist nur nicht so oft der Fall- Freiwillige vor!!!
Ach so ... wenn die netten Zeugen vorbeikommen (lassen sich irgendwie nicht abschrecken, sind auch immer wieder neue ,) ist das für ihn irgendwie sehr interessant. Da setzt er sich im Flur hinter mich - aber gut sichtbar
- und harrt der Dinge, die dann mit Sicherheit kommen - je nach Ausdauer der Werber
Und seit dem wir das Torschild haben, hat es ein Ende mit Hausierern, Werbern und Bettlern. Die waren vorher sowas von penetrant, dass man sich manches Mal im falschen Film vorkam.
Nu isser ja noch ziemlich jung mit seinen 18 Monaten - ich schreib denn mal wieder, wenn er denn erwachsen ist![]()
Melanie, Themba und Nala
- mit Klein-Elwood für immer im Herzen .....

Das mit dem Haustürklingel haben wir ihm auch abtrainiert. Und zwar vom ersten Tag an. Der Herr liegt auf seiner Sofa-Ecke und kann von dort Richtung Haustür gucken. In 60% der Fälle dreht er sich einmal mehr um zur Tür zu gucken. Mag/Kennt er den Besuch, wird dieser begrüßt wenn er hereingekommen ist. Kennt er den Besuch nicht wird nur mal ganz kurz abgecheckt, angeschnüffelt und dann von seinem RidgiPad beobachtet. (Wenn Besuch da ist, darf er nicht auf's Sofa.)
Es ist genauso wie ich es schrieb. Kommt jemand unbekanntes auf das Grundstück, ohne das jemand von uns ihn herein gelassen hat, agiert wie beschrieben.
Beispiel: Grundstück meiner Eltern, ich bin in der Werkstatt und mit "der räudigen Tochter einer rostigen englischen Mülltonne" beschäftigt. Dayo liegt in der Sonne auf seinem Aussichtspunkt. Eine Freundin meiner Eltern (Dayo kennt die nicht, sie hat nur von ihm gehört) kommt ohne klingeln über die Hofeinfahrt auf's Grundstück (das öffnen des Tores habe ich nicht gehört). Plötzlich höre ich das knurren, komme aus der Werkstatt und gucke um die Ecke in die Hofeinfahrt. Kerstin steht flach an die Hauswand gedrückt, Dayo 2 m vor Ihr. Ich sage "OK" und Dayo hört sofort auf. Nachdem ich Sie begrüßt habe, hat Dayo sie freundlich abgecheckt und sich wieder auf seinen Aussichtspunkt in der Sonne verzogen.
Ja Suse, das tun wir. Vielleicht bin ich altmodisch oder in dieser Beziehung noch durch die Art und Weise geprägt, wie es früher mit den Hunden bei meinem Opa lief.
Aber zum Verrecken hat niemand unbekanntes etwas auf "meinem" Grund und Boden verloren, wenn ich ihn nicht hereingelassen habe. Es gibt eine Klingel vorne am Hauseingang und einen Briefkasten, ohne das man das Grundstück betreten muss.
Es gibt ebenso keinen für mich geltendes Argument, warum sich ein Mann quasi bewegungslos und geräuschlos in einem Gebüsch direkt am Wegesrand im Wald verstecken sollte, so das meine Frau Ihn vorher nicht sehen und hören kann.
In beiden Beispiel-Situationen hat Dayo genauso reagiert, wie ich es mir von meinem Hund vorstelle. Ohne das wir jemals dafür auch nur eine Sekunde trainiert haben. Nach einer solchen Situation vermeide ich es aber, den Besuch zu umarmen.
Niemals hat er in anderen Situationen (begrüßter Besuch bei uns, meinen Eltern oder sonst wo/in einer Gaststätte/in einem Geschäft/egal wo) Menschen angeknurrt oder dieses Verhalten gezeigt. Ganz instinktiv hat er das getan, was ich mir gewünscht habe (obwohl wir es ihm nie gesagt haben). Unser Traum ist ein kleines Haus am oder besser im Wald, ohne Nachbarn. Irgendwann wird der Traum sich erfüllen und dann werde ich deutlich beruhigter auf die Dienstreisen gehen und meine Frau alleine lassen - weil ich weiß das der Dayo auf sein Rudel aufpasst.
- Migo
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