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Thema: Korrekt oder nicht korrekt

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  1. #1
    Rüdenmutti ;-)
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    Standard AW: Korrekt oder nicht korrekt

    Zitat Zitat von anando Beitrag anzeigen
    Sabine,

    Du darfst gerne mit Begriffen wie "Mumpitz" um dich werfen, nur zu
    Deine sonstigen belesenen Darlegungen machen den etwas unangenehmen Tonfall, der sich dadurch in Deine Beiträge mischt, mehr als wett! Immer wieder eine Freude, Dich zu lesen!
    Christine,

    wir hatten das in der Vergangenheit schon häufig im Forum - es gehört zu den Fallstricken der virtuellen Kommunikation, dass man einander schnell missverstehen kann, da Subtexte und begleitende Faktoren schlicht fehlen. Mumpitz, begleitet von einem Augenzwinkern, ist hier bei uns ein sehr netter Ausdruck, aber das kannst Du natürlich nicht wissen. Auch ist es hier eher ein Zeichen von Wertschätzung, wenn man sich auf - durchaus mit Verve geführte - Diskussionen einlässt. Kontroverse und Konflikt sind in meiner Welt ein Indiz dafür, den anderen ernst und wichtig zu nehmen, ansonsten zuckt man mit den Schultern, und wendet sich Interessanterem zu .

    Vielleicht relativiert das Deinen Eindruck des "unangenehmen Tonfalls" ein wenig.

    Nun hast Du dankenswerterweise den ein- oder anderen der biologischen Abläufe dargelegt, auf die Du in Deinem vorhergehenden Beitrag hinweist und die bei ausgestellten Hunden in Gang gesetzt werden können.
    Es wäre jetzt von Vorteil, wenn Du Dir auch meinen Beitrag genauer ansehen würdest. Da schreibe ich über "richtiges Alter", "Zwang", "Achtlosigkeit" und nicht zuletzt vom "Lernen", lies einfach nochmal
    Das ändert für mich nichts daran, dass ich durchaus wahrnehme, wie alt die Hunde sind, die solche Ausstellungen häufig besuchen. Mein BamBam ist erst 13 Monate alt - ich denke nicht, dass ich hier extra heraus stellen muss, wie oft das eine oder andere seiner Geschwisterchen schon auf Ausstellungen präsentiert wurde. Dass unsere RRs nicht selten erst mit 3.5 Jahren die Pubertät hinter sich lassen, ist ja nun keine Neuigkeit.

    Und ja, ich denke, es gibt massenweise Hunde, die sich "freiwillig" und ohne Stress auf Ausstellungen bewegen, genauso "freiwillig", wie sie viele andere Situationen unseres täglichen Lebens kennenlernen und begleiten. Ebenso "freiwillig", wie sie unser ganzes Leben teilen. Ein Dilemma, nicht wahr?
    Für mich ist es durchaus ein qualitativer Unterschied, ob es sich um eine Situation handelt, die zum Alltag in unserer Menschenwelt gehört, oder um Sondersituationen mit ganz besonderen Stressoren, die niemand aufsuchen MUSS.

    Nun sind viele Primaten, um bei Deiner Wortwahl zu bleiben, sehr gut dazu fähig, eventuell auftretenden Stress beim Hund zu erkennen und sich dementsprechend zu verhalten. Auch auf Ausstellungen.
    Es gibt welche, die den Stress nicht erkennen oder sich nicht entsprechend verhalten, leider. Nicht nur auf Ausstellungen.
    Dann wären da noch die, die sich tatsächlich "nicht im Griff haben" und selbst unter Stress leiden. Wie gut, dass das Besuchen von Ausstellungen nicht gesetzlich vorgeschrieben ist, Mensch kann einfach wegbleiben
    Ich bin ehrlich gesagt immer wieder verblüfft, wie wenig so mancher Mensch teils nach Jahren gemeinsamen Lebens tatsächlich von seinen Hunden verstehen, und wie viele nicht nur angestaubte, sondern quasi bereits bis zur Unkenntlichkeit verschrumpelte "Glaubenssätze" und "Informationen" kursieren.

    Und es gibt Primaten, die sagen Folgendes: " Was allerdings für ein Individuum nun durchaus positiv sein kann, wird von einem anderen als Belastung empfunden. Die Bewertungen variieren bei Menschen wie bei Hunden."
    Tja nu... den Mehrwert dieses statements kann ich gerade jenseits des Wiederholungscharakters nicht wirklich erkennen

    Habe ich nun ein Individuum Hund, das Ausstellungen resp. geschlossene Räume mit Bewegungseinschränkung zwischen vielen Artfremden und Artgenossen als Belastung empfindet und dort dauerhaft Stress hat, gehe ich mit ihm da nicht hin.
    Und ich züchte nicht mit ihm.
    Das sind nämlich die Anforderungen, die im täglichen Leben mit uns Menschen an diesen Hund bzw. seine eventuellen Nachkommen gestellt werden könnten, wenn wir dieses wirklich mit ihm teilen.

    LG
    Christine
    Da kommt er wieder, der Mumpitz. Mein Alltag fordert von meinen Hunden nicht, und forderte auch während meiner Vollzeitberufstätigkeit in einer grossen Stadt Deutschlands, und mit jeder Menge Besuchern und Meetings, teils in emotional hoch aufgeladener Atmosphäre, nichts, das rechtfertigte, einen Hund über "Ausstellungen" zur Zucht selektieren zu müssen, und so schnell kann mich davon auch nichts überzeugen. Wir werden diesbezüglich keinen Konsens finden, und müssen das erfreulicherweise ja auch nicht.

    Du findest Ausstellungen sinnvoll, ich halte sie für überflüssig und spreche ihnen einen Aussage- oder Mehrwert ab.

    Ich denke, das haben wir nun deutlich dargelegt.

    Einen schönen Abend wünsche ich Dir!
    Nordhummel
    Djambos, BamBams & Nalos Menschin



  2. #2
    Registrierte Benutzer - unmoderiert Avatar von anando
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    Standard AW: Korrekt oder nicht korrekt

    Zitat Zitat von SaBine Beitrag anzeigen
    Christine,
    ...
    Vielleicht relativiert das Deinen Eindruck des "unangenehmen Tonfalls" ein wenig.

    Tut es, ein wenig

    Das ändert für mich nichts daran, dass ich durchaus wahrnehme, wie alt die Hunde sind, die solche Ausstellungen häufig besuchen. Mein BamBam ist erst 13 Monate alt - ich denke nicht, dass ich hier extra heraus stellen muss, wie oft das eine oder andere seiner Geschwisterchen schon auf Ausstellungen präsentiert wurde. Dass unsere RRs nicht selten erst mit 3.5 Jahren die Pubertät hinter sich lassen, ist ja nun keine Neuigkeit.

    Ja natürlich werden viele Hunde viel zu jung ausgestellt, das halte ich für ausgemachten Blödsinn.
    Mit meinem "Oppa" habe ich die erste Ausstellung besucht, da war er schon 2einhalb, hat wunderbar funktioniert. Mein Gott, wie lange das jetzt her ist...
    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es für die Hunde viel besser ist, wenn man sie erst ein wenig erwachsener und stabiler werden lässt, bevor man sie zu Austellungen mitnimmt.


    Für mich ist es durchaus ein qualitativer Unterschied, ob es sich um eine Situation handelt, die zum Alltag in unserer Menschenwelt gehört, oder um Sondersituationen mit ganz besonderen Stressoren, die niemand aufsuchen MUSS.

    Aber die Stressoren sind doch die gleichen. Enge, wenig Ausweichmöglichkeit, viele Menschen, fremde Hunde- das haste im vollbesetzten Restaurant auch. Oder in der City am Samstagvormittag beim Einkaufsbummel. Da muss ich die Hunde auch nicht mitnehmen.
    Aber ich bin mir sehr sicher, meine Hunde sind lieber dabei


    ...

    Tja nu... den Mehrwert dieses statements kann ich gerade jenseits des Wiederholungscharakters nicht wirklich erkennen

    Och mönsch... Hunde wie Menschen sind, sagt Frau Dr., was das Empfinden von Belastungen betrifft, völlig unterschiedlich. Und das, sag` ich , kann man gerade bei Ausstellungen gut erkennen. Der eine Hund nimmts locker und bleibt völlig ruhig, der andere ist gestresst, mancher tatsächlich auch, obwohl der begleitende Mensch viel Gespür für die Verfassung seines Hundes hat und sich völlig richtig verhält. Solche Hunde würde ich dann nicht für die Zucht verwenden.



    Da kommt er wieder, der Mumpitz. Mein Alltag fordert von meinen Hunden nicht, und forderte auch während meiner Vollzeitberufstätigkeit in einer grossen Stadt Deutschlands, und mit jeder Menge Besuchern und Meetings, teils in emotional hoch aufgeladener Atmosphäre, nichts, das rechtfertigte, einen Hund über "Ausstellungen" zur Zucht selektieren zu müssen, und so schnell kann mich davon auch nichts überzeugen. Wir werden diesbezüglich keinen Konsens finden, und müssen das erfreulicherweise ja auch nicht.

    Du und Deine liebevollen Schimpfworte
    Mir ist während meiner Zeit der Berufstätigkeit in diversen großen und weniger großen Städten Deutschlands in vielen vielen Meetings leider niemals ein Richter begegnet, sonst hätte ich meine Hunde auch dort bewerten lassen können


    Du findest Ausstellungen sinnvoll, ich halte sie für überflüssig und spreche ihnen einen Aussage- oder Mehrwert ab.
    Ich denke, das haben wir nun deutlich dargelegt.

    Nunja, sagen wir mal so, ich versuche, die positiven Aspekte von Ausstellungen in den Vordergrund zu stellen und Erkenntnisse, die sie verschaffen können, zu nutzen.
    Und ich weiss, dass für die allermeisten Hunde diese Ausstellungen keine sonderliche Belastung darstellen, wenn sie entsprechend herangeführt werden. Deshalb sehe ich auch keinen Anlass, die Veranstaltung als solche abzulehnen. Was ich aber ablehne sind Menschen, die dort auf falsche Art und Weise mit ihren Hunden umgehen.


    Einen schönen Abend wünsche ich Dir!

    Selber
    Sorry, alles OT, jetzt höre ich auch auf damit
    Geändert von anando (08.04.2012 um 21:55 Uhr)

  3. #3
    BamBam, Hellboy & Sonny Avatar von Stefanie R.
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    Standard AW: Korrekt oder nicht korrekt

    Zitat Zitat von Bonsai Beitrag anzeigen
    Off-Topic:

    Lieber Heins - ich bin ja wirklich oft mit dir einer Meinung - aber ich möchte niemals (!!!) ein "totes Stück Fleisch" an der Leine! Niemals! Ein Hund muss und darf sich nicht alles gefallen lassen!
    Mein Hund (in diesem Falle mein junger Rüde) darf auch - und gerade - im Showring zeigen, dass er noch lebt!
    Möglicherweise hatte ich bislang einfach Glück, dass bei unseren durchgezählt 27 Ausstellungsbesuchen noch nicht ein einziges Mal ein Richter dabei war, der meinen Hund rücksichtslos oder gar grob angefasst hat. Noch nicht einmal die, von denen ich vorher gehört habe, dass sie besonders grob und rücksichtslos seien. Aber vielleicht haben die zahlreichen passionierten Aussteller in diesem Faden da andere Erfahrungen gemacht.

    Bislang habe ich von niemandem gelesen, dass jemand von einem Hund erwartet, sich tot zu stellen oder Kadavergehorsam zu leisten. Mir selbst ist ein Hund mit Pfeffer im Ring deutlich lieber als ein lustlos hinter seinem Besitzer hertrabender Hund. Jedenfalls so lange, wie sich der Pfeffer im Ring halbwegs bändigen lässt. Ich erwarte von meinem Hund soviel Vertrauen in mich, dass er eine Situation wie das Abtasten auch durch eine fremde Person in meiner Gegenwart ruhig meistert. Alles andere wäre für mich eine Enttäuschung.

    Zitat Zitat von schnuffel Beitrag anzeigen
    Ich habe unvermindert ein Missbehagen gegenüber nicht standardisierten "Prüfungssituationen". Der Griff an die Bömmelkes könnte durchaus etwas herzhafter ausfallen und gesehen wird nur die Reaktion des Hundes -(Jaul! - alles klar- oder auch nicht..)
    Ich möchte gerne den Richter erleben, der einem Rüden gröber als unbedingt notwendig an die Glocken greift. Auch ein Richter weiß, dass er keine Maschine vor sich stehen hat und ist sich sicherlich der Wendig- und Geschwindigkeit eines RR-Rüden bewusst. Vorher hat er sich das Gebiss noch angeguckt... Finde ich ein bisschen weit hergeholt. Aber aus Interesse: Lässt sich deine Hündin von Fremden abtasten?

    Zitat Zitat von schnuffel Beitrag anzeigen
    Es gibt eindeutigere Untersuchungsmethoden auch für diesen Bereich. Und der Schusstest ist sicher auch für Jäger interessant. Aber ob sich die Reaktion auf einen Schuss weitervererbt...
    Es vererbt sich nicht die Reaktion auf den Schuss, sondern die Reaktion auf den Schuss ist ein Indikator für eine angeborene Wesensschwäche. Und diese Wesensschwäche wiederum vererbt sich. Wir möchten alle keinen Kadavergehorsam bei unseren vierbeinigen Mitbewohnern, sondern selbstbestimmte und selbstbewusste Hunde. Dazu gehört für mich auch, dass der Hund ein gesundes Nervenkostüm mitbringt. Das kann mittels des Schusstests überprüft werden und daher bin ich absoluter Fan des Schusstests. In diesem Faden wurde der Schusstest schon einmal diskutiert. Vielleicht interessiert dich das. http://www.rhodesian-ridgeback-forum...tml#post369876

    Viele Grüße,
    Stefanie mit BamBam
    He is your friend, your partner, your defender, your dog.
    You are his life, his love, his leader.
    He will be yours, faithful and true, to the last beat of his heart.
    You owe it to him to be worthy of such devotion.

  4. #4
    Registrierte Benutzer - unmoderiert Avatar von Adesimbo
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    Standard AW: Korrekt oder nicht korrekt

    Zitat Zitat von Stefanie R. Beitrag anzeigen
    Lässt sich deine Hündin von Fremden abtasten?...

    Viele Grüße,
    Stefanie mit BamBam
    Ehe ich mich in einer mehrere Seiten langen, das Forums-Textprogramm sprengenden "Liebeserklärung" an meine Hündin ergehe, knappe Antwort:"ja",Bayoola liebt Menschen, ganz besonders Kinder, Behinderte und Senioren. Sie sucht aktiv deren Nähe, schlabbert auch mal Tränen vom Gesicht unglücklicher Seelen und auch die Berührung durch völlig Fremde, die sie wegen ihrer Schönheit bewundernd streicheln, ist kein Thema. Und dieses komplexe Verhalten sieht man ganz gewiss nicht an der Rute.

    Vielleicht habe ich es nicht deutlich genug gesagt: nicht jede Wirbelkörperanomalie ist tastbar oder an der äußeren Rutenform sichtbar, kann aber dennoch in den Nachfolgegenerationen Probleme bereiten. Nicht, das sich daraus Deformitäten im Verlauf der übrigen Wirbelsäule ergeben könnten - dieses wird von Experten negiert - aber Schönheitsfehler wie die Manifestation eines Schweineschwänzchens, wenn mehrere dieser verkümmerten Wirbel in einer Rute auftreten wären wohl möglich.

    Noch kurz zum Schusstest: Dein Link überzeugt mich da schon eher. Scheint so, als ob da die Fähigkeit eines Nervensystems zur Resilienz getestet wird. Zu welchen Anteilen diese Fähigkeit angeboren und zu welchen erworben ist -dazu habe ich auf die Schnelle nichts gefunden. Aber sei's d'rum, falls Dich auch das interessiert: Jola ist mit ziemlicher Sicherheit auch schussfest. Silvester: Kinder warfen in einem Tunnel einen Knallfrosch in ihre Richtung - riesiger Krawall, kann man sich ja denken, Bayoola ging da noch ungerührt hin und untersuchte das Teil.

    ..nächster, sehr interessanter Gedanke, den mathuni aufbrachte: würde ich mit ihr durch den afrikanischen Busch gehen? Auch darauf ein klares "Ja". Wir begegneten einmal auf knappe 2 m Distanz einer kleinen Wildkatze - sie saß einfach da und Jola stand einfach da -GsD an der Leine. Seitdem weiß ich, was eine Ganzkörperbürste bei einem richtig aufgebrachten Ridgeback ist. Mir gefällt ihre kühl-abwägende Art, aber auch ihre Nachhaltigkeit in der Aktion.
    Geändert von Adesimbo (09.04.2012 um 10:47 Uhr)

  5. #5
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    Standard AW: Korrekt oder nicht korrekt

    Zitat Zitat von schnuffel Beitrag anzeigen
    aber Schönheitsfehler wie die Manifestation eines Schweineschwänzchens, wenn mehrere dieser verkümmerten Wirbel in einer Rute auftreten wären wohl möglich.
    so fängt es an - ein skelettfehler ist doch kein schönheitsfehler sondern, und das ganz zurecht, ein zuchtausschließender fehler!
    Do not support any puppy dealer!

    Proudly old, uncool and out of fashion.

    Whoever does not move dies or is already dead.


  6. #6
    Mathuni
    Gast

    Standard AW: Korrekt oder nicht korrekt

    Um mal das Ursprungsthema mit der daraus entstanden Ausstellungsdiskussion zu verknüpfen:

    Mir war es ein Anliegen, mit der unkorrekten ridgelosen Rose auf einer Ausstellung zu zeigen, dass ein RR auch gut sein kann, wenn er aus dem Standardrahmen fällt und einen "Makel" hat. Dass er sich eben am Ausstellungsring ablegen kann - auch wenn da viele fremde Hunde vorbeikommen. Dass er sich im Ring benimmt und an seinem Halter orientiert. Und dass er auch mit Makel schön sein kann - ausser dem Ridge hat der RR ja noch wesentlich mehr zu bieten. Ein RR ist ein Laufhund und da ist es eigentlich wichtiger, wie die Anatomie ist, als dass da irgendwelche Haarwirbel in korrekter Stellung und richtiger Anzahl auf dem Rücken wachsen. Mir ging es einfach um die positive Wahrnehmung eines Hundes, der offiziell einen Makel hat, der für mich keiner ist und der den Hund nicht schlechter macht. Ich bin weder Züchter noch hab ich eine ausgeprägte Profilneurose, aber die Ridgelosigkeit ist halt irgendwie mein Herzblut...

    Dann war ich auch neugierig, wie sich Rose bei so vielen Eindrücken und so vielen fremden Hunden in komplett fremder Umgebung mit Hotelübernachtung (und alles ohne ihren Buki) verhält. Letztendlich war das Verhalten von Rose auf Ausstellung das gleiche Verhalten wie im Alltag. Sie war freundlich bzw. allenfalls verhalten anderen Hunden gegenüber - selbst wenn die schier über sie drüberstiegen. Das dauerhafte ruhig Liegenbleiben war genauso nachdrücklich durchzusetzen wie immer, weil sich Miss Energy ausserhalb der eigenen vier Wände gerne in Miss Hibbel verwandelt. Immer - und nicht nur auf Ausstellung. Sie war Mamakind wie immer und freundlich zu Menschen wie immer. In Anbetracht der waaaaahnsinnigen und ach so stressigen Ausstellungsbedingungen hätte ich da viel weniger "wie immers" erwartet. Gab es aber nicht. Das war einfach meine Rose wie sie halt ist.

    Und ebenso habe ich den Buki nicht mitgenommen, weil der auch so gewesen wäre wie immer. Für den wäre Ausstellungsgeschehen der blanke Horror... Ablegen kann der sich prima und fast überall, der erstarrt einfach zu Stein. Aber definitiv nicht dann, wenn da so viele fremde Hunde sind und keine heilige Individualdistanz eingehalten wird. Das gilt nicht nur für Ausstellungen, das gilt auch für das Bier nach der RR-Wanderung in den engen Andechser Klosterstuben. Das geht nicht. Ich kann das einfordern, aber es stresst ihn einfach.

    Ich denke, letztendlich ist ein Hund auf Ausstellung nicht anders als sonst. Kann ein Bub Rüden auf Ausstellungen direkt an seinem Popo nicht ab, kann er das im Normalleben auch nicht. Tut sich ein Hund schwer mit dem Liegenbleiben auf einer Ausstellung, dann tut er sich beim Italiener umme Ecke auch schwer.

    An was man nun misst, was den "guten" RR ausmacht, ist ein anderes Thema... Der ganz und gar nicht ausstellungstaugliche Buki ist für mich (ganz persönliches Empfinden) eigentlich der, mit dem ich in der afrikanischen Wildnis ein besseres Gefühl hätte. Und dafür waren sie ja mal gezüchtet worden und nicht dafür, ein wunderbares Wesen auf innerdeutschen Ausstellungen zu zeigen.

    Und, abermals back to topic: Weder der zuverlässige Begleiter in der afrikanischen Wildnis noch die wesensfeste Ausstellungsprinzessin sind so, wie sie sind, weil Haare auf eine Art und Weise und in passender Länge und Anzahl wachsen und wirbeln, die mal irgendjemand so toll fand, dass das den Rassestandard prägte. Für mich ist der Ridge durchaus nicht unwichtig in seiner historischen Entwicklung - das ist ursprünglich ein genetisches Erbe, das ja nicht wegen seiner Optik reingezüchtet worden ist, sondern wegen der jagdlichen Eigenschaften der Khoi-Hunde, die nun mal verzwirbelt waren und das so nebenbei auch dominant weiterverbten.

    In Anbetracht der Probleme, die der Jagdtrieb des RR innerdeutsch und fern der afrikanischen Wildnis in Otto-Normalverbrauchers Haushalt so aufwirft, frag ich mich manchmal, warum die Kuh eigentlich so heilig ist.

    LG

    Susanne

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