Wenn du selbst mal so ein potentes Kerlchen ein paar Jahre in solchen Situationen geführt und ausgebildet hast.
Der kann ja nun nix dafür, dass nur die weibliche Hundewelt auf seine Augen abfährt.
Richtig. Und da dies in der zusammengefundenen Gruppe der Fall war, war das einfach ein schönes Wochenende.
Siehst du das eher vorteil- oder nachteilhaft?
Es ging nicht nur um einen (kurzen) Spaziergang, sondern um ein mehrtägiges Treffen. Aus meiner Sicht ein deutlicher Unterschied.
Und hier sind wir bei den entscheidenden vier Fragen, die ich mir stets in einer Situation stelle, in der das Verhalten meines Hundes von meiner Erwartungshaltung abweicht.
1. Kann mein Hund in dieser Situation das von mir erwartete Verhalten (Ignorieren der läufigen Hündin, ggf. in der Standhitze) zeigen? - Ja, könnte er.
2. Will mein Hund in dieser Situation das von mir erwartete Verhalten zeigen? - Nein, er will es nicht.
3. Kann ich in dieser Situation sein Verhalten korrigieren, bis er das von mir erwartete Verhalten zeigt? - Ja, könnte ich.
4. Will ich in dieser Situation sein Verhalten korrigieren, bis er das von mir erwartete Verhalten zeigt? - Diese 4. wäre für mich die entscheidende Frage und nein, das will ich nicht. Denn wenn ich damit anfange, muss ich es auch durchsetzen. Egal, was kommt. Ein als Entspannung gedachtes Wochenende würde damit möglicherweise in ein Arbeitswochenende ausarten (ich bin nicht so blauäugig darauf zu hoffen, dass mein mir durchaus verbundener Rüde auf meine einmalige Bitte hin die Dame in der Standhitze ignoriert), auf das ich möglicherweise keine Lust hätte, was mein Urteilsvermögen und meine Reaktion auf das gezeigte Hundeverhalten trüben könnte.
Wenn ich mir das für das Wochenende ohnehin vorgenommen hätte, was ich mir grundsätzlich vorstellen könnte, weil wir selbst nun einmal keine "Übungshündin" dauerhaft zur Verfügung haben, würde das anders aussehen. Dafür war es aber nicht gedacht.
Ich habe kein Problem damit, wenn mein Hund auch mal Stress hat. Ich habe den täglich und das stört auch niemanden. Man muss halt für den entsprechenden Ausgleich sorgen. Bei einer Ausstellung als kurzzeitige Angelegenheit empfinde ich das zwar auch als rücksichtslos, wenn sich jemand mit einer läufigen Hündin am Rüdenring neben uns niederlässt (selbst schon erlebt), aber so ist das Leben nun einmal und wenn es mich so sehr stört, kann ich meinen Hund ja auch einpacken und ggf. umziehen. Kann dann natürlich ärgerlich sein, außer die Hündin ist so platziert, dass sie das schönste Würstchengesicht mit wunderbarer Körperspannung zaubert. Hat man in der Regel aber eher nicht.
In der Theorie ist das sicherlich richtig und ich bin auch dafür, solche Situationen immer wieder zu nutzen, um den Gehorsam diesbezüglich zu festigen. Bei einem als entspannt und gesellig geplanten Wochenende in größerer Runde ist das aber aus meiner Sicht eher fehl am Platz. Das Wochenende sollte für alle so angenehm und stressfrei wie möglich werden und das wurde es auch dank guter Planung, toller Hunde und vernünftiger Besitzer.
Viele Grüße,
Stefanie mit BamBam


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), aber so ist das Leben nun einmal und wenn es mich so sehr stört, kann ich meinen Hund ja auch einpacken und ggf. umziehen. Kann dann natürlich ärgerlich sein, außer die Hündin ist so platziert, dass sie das schönste Würstchengesicht mit wunderbarer Körperspannung zaubert. Hat man in der Regel aber eher nicht. 


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