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Thema: Ist ein RR die richtige Entscheidung?

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  1. #1
    Mittendrinmensch Avatar von Juchhu
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    Standard AW: Ist ein RR die richtige Entscheidung?

    Zitat Zitat von Marcelinhos Beitrag anzeigen
    Hi wir sind eine Familie mit Kindern (2 und 5) und denken gerade über die Anschaffung eines Hundes nach genauer gesagt eines Ridgeback Rüden Wir haben bereits Hundeerfahrung und hatten lange Zeit 2 Collie Rüden. Auf den Ridgeback bin ich gekommen weil ich neulich bei jemanden zu besuch war der 3 wundervoll sozialisierte und angenehme RR Rüden hatte die mich beeindruckt hat, da wir einen Hund suchen der Familienfreundlich ist weil er bei uns im Haus sein soll und an unserem Leben teilnehmen soll, und gleichzeitig wachsam ist und seine Familie bzw. sein Haus (Grundstück ist neben dem Betriebsgelände) beschützt. Also hab ich mich eingelesen und gelernt das der RR ein sehr loyaler selbstbewusster Hund ist, Kinderlieb ohne unnötige Zeichen von Aggressivität und seine Kraft und seinen Schutztrieb nur in ernsten Situationen einsetzt, was mich sehr beeindruckt hat. Natürlich ist jeder Hund ein Individuum und lässt sich nicht vergleichen, aber nach dem was ich jetzt hier so im Bereich Verhalten gelesen hab, macht mir doch ein bisschen Angst und erinnert nicht an die ganzen Wesensbeschreibungen aus dem internet.
    Besonders oft würd über Aggressive RR Rüden gesprochen und von gefährlichen Situationen. Was sagt ihr dazu? Ist ein RR der richtige Hund für uns?
    LG Marcelinhos
    Ich verstehe zu gut, dass und wie Ridgebacks einen bei Erstkontakt in ihren Bann ziehen können.
    Das war bei uns vor 16 Jahren auch nicht anders.

    Allerdings frage ich mich, woher Du konkret die Eigenschaftsbeschreibungen von Ridgebacks her hast?
    Falls Du sie aus Büchern und/oder Zeitschriften/Magazinen hast, wäre es vielleicht gut, mit Titel und Nummer vor denselbigen zu warnen.

    Das einzige Rasseportrait, was der Realität sehr nahe kommt bzw. ihr entspricht, ist das Portrait von Ute Blaschke-Berthold, welches Dir schon empfohlen wurde.
    Ansonsten kann ich mich nur allen anschließen, die Dir empfehlen, sich mit möglichst vielen Haltern und ihre RRs zu treffen. Allerdings nicht nur bei RR-Treffen sondern auch in Begleitung in Alltagssituationen und mit vielen anderen Hunden (möglichst keine RRs). Dann wirst Du die volle Bandbreite erfahren bzw. erleben.

    Mein zweiter RR Tashi ist jetzt fast 2 Jahre alt.
    Und neben der Rassegleichheit und einigen typischen RR-Eigenschaften zu meinem ersten Ridgeback DJ-SAM ist Tashi charakterlich vollkommen anders. Tashi ist von seinem Verhalten ein RR, den wohl jeder Halter insbesondere Erstridgebackhalter gerne hätte. Unkompliziert, berechenbar, freundlich, mit bestem Sozialverhalten, sehr abgestuft in seiner Kommunikation, mit erkennbaren und dann steuerbarem Jagdtrieb und und und.

    Das liest sich wie eine Werbebroschüre für die ideale Hunderasse.
    Aber wir haben sehr viel Zeit in die richtige Züchterwahl und damit auch Elterntierauswahl investiert.
    Wir waren ab der 5. Lebenswoche mehrmals pro Woche beim Züchter und die Entwicklung des Sozialverhaltens durch die Mutterhündin und die vier anderen Rudel-RRs sowie durch die Übungen und Angebote des Züchters verfolgen.

    Die charakterliche Einschätzungen unseres Tashis, die wir bereits in der 5. Lebenswoche getroffen haben, wurden bis jetzt stets bestätigt und zeigen, dass alle Beteiligten ihr Bestmögliches getan haben, um einen aufgeschlossenen, freundlichen und sozialverträglichen RR zu formen.

    Alles Dinge, die wir beim ersten Ridgeback noch nicht in ihrer vollen Bedeutung wussten bzw. kannten oder deren Wichtigkeit falsch eingeschätzt haben. DJ-SAM war auch ein freundlicher RR und wir haben ihn sehr geliebt. Doch war seine Erziehung und Führung ungleich schwerer. Auch das genetische Erbe und die im Vergleich zu Tashis Züchter eher unzureichende Sozialisation stellten immer eine größere Herausforderung an uns.

    Freilauf auf einer Hundewiese mit und zu anderen größeren Rüden war nie möglich.

    Vielleicht war es die harte Schule mit DJ-SAM und die Erkenntnis, bestimmte Verhaltensweisen selbst produziert zu haben (Stichwort Meideverhalten), die uns heute ein leichten und dennoch konsequenten Weg mit Tashi gehen lassen.

    Kurzum, ich glaube, dass neben den wichtigen Eigenschaften des Halters, die Abstammung, der individuelle Charakter und die Sozialisation durch den Züchter ganz entscheiden dazu beitragen können, ob man auch als Erstridgebackhalter ein eher stressfreies gemeinsames Leben führen kann.

    Der richtige Ridgeback beim richtigen Halter wird zu einem Traumhund, die doppelt falsche Kombi zum gemeinsamen Alptraum.

    In sofern rate ich, den sogenannten Ridgebackbüchern weniger Bedeutung einzuräumen und dafür sehr viel mehr Begegnungen mit RR-Haltern und ihren Hunden bei allen möglichen Alltagssituationen zu suchen.
    Die Bandbreite, die Du dann erfährst, macht Dir das Potenzial klar. Und es wird größer und wahrscheinlich auch weniger verklärend sein als die bisherigen schriftlichen Infos!

    Viel Erfolg wünschen Dir dabei

    Martin und Tashi
    Wahrscheinlich fristet die Mehrheit der Hunde ein geistig und auch körperlich unterfordertes Dasein.
    Mach mehr mit und aus Deinem Hund.
    Und lass es zu, dass aus einem "Nur dabei"-Hund ein "Mittendrin"-Hund wird.

  2. #2
    Registrierte Benutzer - unmoderiert Avatar von galathee
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    Standard AW: Ist ein RR die richtige Entscheidung?

    Hallo,
    mir wären die Kids zu klein und zu wenig standfest. RR können so richtige Grobmotoriker sein, auch wenn sie gar nichts Böses im Sinn haben. Und dann liegt ein kleines Kind auf der Nase.

    Wir haben zwei RR, inzwischen gut erzogen und meistens Vorzeigehunde. Betonung auf meistens ;-). Aber Spazis mit den Enkeln.... das geht so gut wie gar nicht. Auge auf Hunde, Auge auf Kinder (2J + 5J) ist nicht machbar bzw. nur machbar, wenn andere Erwachsene dabei sind. Ich bekomme die Hunde auch nicht richtig bewegt, die Kids schaffen die Strecken einfach nicht. Es ist draußen wirklich ein logistisches Problem und alle kommen zu kurz.

    Im Haus geht es eigentlich, wobei die Enkels nur selten hier sind und absolut unerfahren im Umgang mit Hunden sind. Da braucht es zwei Erwachsene für die Aufsicht. Das lässt sich bei eigenen Kindern sicher problemlos erziehen, wenn sie alt genug sind, unsere Worte auch zu verstehen. Das klappt mit dem 5jährigen gut, mit dem kleineren natürlich gar nicht. Ich würde warten, bis die Kinder reif genug sind, Umgangsregeln zu verstehen (und ich meine wirklich verstehen, nicht nur befolgen) und bis sie einigermaßen standfest sind.

    Der Faktor Zeit ist auch noch so ein Thema, da RR in der Regel spätreif sind und die Pubertät durchaus heftig ausfallen kann. In dieser Phase hätte ich auch kein älteres Kind an der Seite haben wollen.

    Nutzt die Zeit für Treffen und Beobachtung; auch die Vorfreude kann eine schöne Zeit sein und mit RR Spazis seid ihr dann auch nicht ganz 'hundelos'.

    Viel Spaß bei den Treffen und berichte mal weiter.

    LG Karin
    Feeyota likes this.
    Gruss, Galathee
    mit Ex-Nothündin Allegra (*11.11.2009)
    Ex-Nothund Garay des Portes da la Moria (*17.12.2011)
    und ganz fest im Herzen meinem Lion (*27.07.2009 + 19.09.2018), geboren als Encanto-Ernesto Memory of the old Red Hunter, dem ich in ewiger Liebe verbunden bin

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