Zitat Zitat von spechti Beitrag anzeigen
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Und....wie handhabt Ihr sowas?
Was tut Ihr?
Oder, besser gefragt, wie habt Ihr Euch verhalten, wenn Euch sowas mal passiert ist?

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Im weitläufigen Gelände, wo Kinder und/oder alte Menschen sowie Autos, Radfahrer, Jogger etc keine Rolle spielen:

rechtzeitig Leinen ab und Freigabe, zurücktreten vom Hund und ihm die Verantwortung überlassen.
Geht natürlich nur, wenn man weiß, dass der eigene Hund "sauber in der Birne ist" . Meine Hunde haben in den vielen Jahren in solchen Situationen immer korrekt gehandelt und nie verletzt - noch nicht mal einen Kratzer. Obwohl sie selber in manchen Situationen Blessuren hatten.

Anschließend hatte ich teilweise Trainingsaufwand - insbesondere dann, wenn schmerzhafte Blessuren durch die anderen Hunde verursacht worden waren.

In Situationen, wo mein Hund mir zeigt, dass er sich überfordert fühlt, greife ich unaufgeregt, aber konsequent und deutlich ein. Wie, das ist dann von der jeweiligen Situation abhängig.

Wenn absehbar ist, dass uns Begegnungen kurz bevor stehen, wo sich falsches Verhalten der fremden Hundehalter und /oder Hunde abzeichnet, kehren wir um, weichen weiträumig aus, sofern dieses noch möglich ist.

Wenn dieses nicht mehr möglich ist,erfolgt ein deutlicher Kommunikationsversuch von meiner Seite, kurz, knapp, höflich aber unmissverständlich deutlich in Verbindung mit Körper- /Zeichensprache ( ausgestreckter Arm für "bitte stoppen" in Verbindung mit: "Behalten Sie bitte Ihren Hund bei sich und nehmen Sie ihn an die Leine, sowie klare und deutliche Positionierung meiner noch angeleinten Hunde im Sitz bei mir).

Fruchtet das Ganze nicht und reicht die Zeit nicht zum Umkehren, dann Leinen ab oder fallen lassen und ruhiger Rückzug meinerseits mit Freigabe meiner Hunde.

Sind Menschen im Spiel, die durch Turbulenzen ggfls zu Fall kommen könnten, bleiben die Leinen dran, werden, wenn möglich aber sehr verlängert.

Wasser habe ich immer dabei, wenn ich unterwegs bin. Einzig dazu, andere Hunde abzuwehren.

Einmal im Leben habe ich Gebrauch einer Wurfkette gemacht. Bei dem Hund, den ich damit erfolgreich abgewehrt habe, handelte es sich um einen Staff-Mix-Rüden, der mit seinem besoffenen und aggressiven Besitzer unterwegs war und meine läufige Hündin besteigen wollte. Ich hatte Glück, dass gleich der erste Wurfversuch das Ziel so genau und so fest getroffen hat, dass der Hund beeindruckt war und von seinem Vorhaben abließ. Herrchen beeindruckte dann mein sofortiges Telefonat mit der Polizei und er machte sich "vom Acker".

Was mir am meisten hilft, wenn ich mit meinen Mädels unterwegs bin, ist, dass ich sie so genau beobachten und lesen kann und ihnen in ihren Reaktionen trauen kann, dass ich schon sehr sehr früh gezeigt bekomme, dass eine Situation auf uns zukommen kann. Das bedeutet: sie bleiben plötzlich einfach stehen und warten. Wenn ich auch stehen bleibe und bis zu drei, manchmal fünf Minuten warte, kommt plötzlich jemand mit seinem Hund hinter einem uneinsichtigen Weg in ca 20 Metern Entfernung heraus. Etliche Male haben mir meine Mädels solche Situationen durch ihr Verhalten angezeigt - IMMER lagen sie richtig.

Sehr oft erlebe ich im Training, dass viele RR Halter zu rasch unterwegs sind viele kleine Hinweise ihrer Hunde auf Konfliktvermeidung übersehen sowie das abwartende, verlangsamende, ausweichende ,..... Verhalten ihrer Hunde situativ missverstehen und als Ungehorsam oder Sturheit werten. Leider kann man einem Hund somit auch beibrigen, eigentlich gute Anlagen zur Konfliktermeidung nach und nach zu verlieren....


Vg Rosemarie