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Thema: Attacke/Angriff von fremden Hunden- wie verhalten?

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  1. #1
    Mein Hund ist Familie Avatar von Sariba
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    Standard AW: Attacke/Angriff von fremden Hunden- wie verhalten?

    Hallöchen,
    super Thema und auch besonders wichtig. Wir hatten schon häufig solche (Un)Fälle und jeder verlief anders. Von einem möchte ich euch erzählen, auch wenn der "Verlauf" da nicht gerade bilderbuchhaft war.

    Teil 1
    Mein Bub war ca. 5-6 Monate alt, genau weiß ich das nicht mehr. Wir drehten am frühen Abend noch eine kleine Dorfrunde. Aus der Ferne kam ein Mann mit nem Jack Russel (JR). Dieser war nicht angeleint. Er sah uns und schoss direkt auf uns zu. Er blieb vor meinem Bub stehen, machte sich steif und schnappte ihn...nun ja....direkt in seine Kronjuwelen. Tyson schrie erschrocken auf und der JR war auch schon wieder weg. Er flitzte sofort zurück zu seinem Herrchen und fing dort, aus sicherer Entfernung, dann an sich lauthals zu beschweren. Der Mann fragte mich, ob alles in Ordnung wäre. Ich war schlichtweg verwirrt, musste ich mich zu der Zeit ja noch nie mit solchen Situationen auseinandersetzen. Ich meinte nur "ja, denke schon." - er entschuldigte sich und wir gingen von dannen. Nächsten Tag war ein Hoden leicht geschwollen und beim TA dann gabs Medikamente, nach einer Woche war die Sache "vergessen". Ein halbes Jahr später gingen wir wieder durchs Dorf, vorbei an dem Haus, wo besagter JR wohnte und siehe da: JR kam vom Hof geschossen, ein Tor gab's ja nicht, schnappte mein Bub wieder und zischte wieder ab. Diesmal wollte mein Hund nachsetzen- er war aber angeleint- ging also nicht. Mich ärgerte, dass es bereits die zweite Auseinandersetzung mit eben diesem Hund war. Die Folgen waren später leicht abzusehen. Mein Bub versteifte sich schon, wenn wir auch nur in die Nähe des Hauses kamen und war schon "vorbereitet", wenn JR wieder daherkam. Zeit verging wieder. Ja, es kam auch zu einem 3en Mal. Das war im Winter. Wir gingen wieder am Haus vorbei, Herrchen war diesmal mit draußen, JR kam daher geschossen, ich versuchte mich irgendwie dazwischenzudrängen, aber mein Bub hat da nicht mitgespielt. Er ging auch nach vorne und so hab ich es nicht geschafft, dass die beiden sich nicht "erreichen". Der JR schnappte wieder und mein Bub versuchte ihn auch iwie zu erwischen. Meiner war wie gesagt angeleint und ich bin mir ziemlich sicher- ableinen wollte ich ihn ganz sicher nicht. Gut, dass JR doch recht flink ist und so verschaffte seine Größe ihm deutliche Vorteile. Herrchen kam dahergeflitzt und packte JR- dieser schnappte dann sogar nach ihm. Als er ihn dann "gesichert" hatte gab ich meinen Unmut preis. Ich war doch sehr wütend, wurde aber nicht ausfallend. Ich erklärte ihm, dass es so nicht geht und sie endlich ihren Hund sichern sollen, weil gerade im Winter gehe ich häufiger durchs Dorf. Ich drohte sogar mit Ordnungsamt. Er entschuldigte sich und versprach dagegen was zu tun.
    Wieder verging Zeit. Wir gingen wieder durchs Dorf, dann in einer Nebenstraße posierte JR mitten im Weg. Kein Mensch weit und breit zu sehen. Wir drehten um, JR folgte uns. Er fing an zu lauern, immer wenn mein Bub sich zurückdrehte blieb er lauernd stehen, ging er weiter schlich er sich weiter an. Ich blieb stehen. Ich gebe zu, ich war wieder überfordert mit der Situation, zumal es mit diesem JR keine "Freundschaft" mehr geben kann. Mein Bub hat ganz klar ein Problem mit diesem Hund. Verständlich. Ich versuchte seitlich einen Bogen um den JR zu gehen. Das passte JR nicht, er machte - ich shcätze einen "Scheinangriff" nach vorn, mein Bub machte sich steif und grummelte deutlich. JR wich zurück. Diesmal war das so, dass wir quasi auf ihn zuliefen und der JR wich immer mehr. 100m um die Kurve rum sah ich dann endlich sein Frauchen. Sie saß bei einem Bekannten im Vorgarten und trank Kaffee. JR flitzte da hin und gewann da neues Selbstvertrauen.Ich vermute, er war dieses Mal nicht so rabiat, weil wir nicht vor seinem Hof waren...vermute ich.
    Ich erklärte Frauchen deutlich wütend, dass ich die Faxen sowas von Dicke habe, mein Hund 3x so schwer ist wie ihrer und es so unzählige Male nun schon vorkam, dass ich mich allein mit beiden Hunden wiederfand und warnte sie, dass mein Hund dabei ist ernst zu machen, ich es unverantwortlich finde, wie sie damit umgehen und ich gern beim nächsten Mal meinen Hund ableinen kann. Die Frau war nicht so freundlich wie das Herrchen, sie erklärte mir, dass ihr Hund meinem ja gar nichts "antun" kann aufgrund des Größenunterschieds und mein Hund der gefährliche im Dorf ist. Sie einen Familienhund hat und ich einen Kampfhund- das hat sie im Internet gelesen. Ja. Und es Konsequenzen haben wird, wenn mein Hund ihren verletzt. Nächsten Tag bin ich mit der alten Tierarztrechnung zu ihrem Mann, also das Herrchen gegangen, hab mit ihm lange gesprochen und klar gemacht, dass es nicht sein kann, dass ich jedes Mal, wenn ich durch UNSER Dorf gehe, schon Horrorszenarien vor mir sehe, was heute wieder mit JR passieren kann. Vor allem betonte ich, dass mich das jedes mal 3km im Training zurückwirft, da mein Bub eine gewisse "Spannung" an den Tag legt, kommen wir auch nur in die Nähe von diesem Haus. Er entschuldigte sich gefühlte 200x und versprach mir wieder, das alles zu regeln.
    Danach traf ich ihn noch häufiger. Diesmal mit vorbildlicher "Flexileine". Oder ich traf sie. Sie allerdings ohne, doch sobald sie mich sieht ist JR bei ihr im "Schwitzkasten" und sie sucht das Weite. Gut, wir hatten keine Angriffe mehr, doch das Resultat war, dass ziemlich viele "Kleinhundehalter" das Weite suchten, wenn wir kamen.
    Ja, es machte die Runde, dass JR und mein Bub sich nicht grün sind und da ich nunmal den großen, gefährlichen Hund habe, geht man mir aus dem Weg, weil mein Hund frisst kleine Hunde.
    Ein paar Monate später hatte ich einen Dackel in Pflege und es ist erstaunlich wie schnell das Wirkung machte.
    So ging mein Bub mitm Dackel durchs Dorf und schnell verankerte sich die Schlussfolgerung: Wenn der Große den Kleinen Dackel nicht frisst, dann frisst er meinen bestimmt auch nicht."
    Ruf gerettet. Danke Dackel.
    Wenn es dich im Himmel nicht gibt,
    gehe ich dort auch nicht hin.

    ♥ 23.12.2010

    †23.11.2017
    ~Nur wer vergessen wird, ist tot. Du wirst leben.~

  2. #2
    Bayo und 2 Engel Avatar von Monthy
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    Standard AW: Attacke/Angriff von fremden Hunden- wie verhalten?

    @Rosemarie,

    um deine Frage aufzugreifen, so kann ich diese mit ja beantworten.
    Zu der Zeit, als ich selbst sehr unsicher und gedanklich recht angespannt unterwegs war, trug Monthy einen Maulkorb. Nicht, weil ich befürchten musste, dass er beißt, das hätte er nicht getan!, sondern um selbst mehr Sicherheit für mich und meine Umwelt zu erhalten. Die psychische Komponente dabei ist nicht zu unterschätzen.

    Dennoch, und das gebe ich gerne zu, hatte ich auch dabei ein wenig Bauchweh, weil er sich dadurch noch weniger, da bereits durch die Leine stark eingeschränkt, im Falle eines Angriffs mit tatsächlicher Verletzungsabsicht durch einen anderen Hund hätte gar nicht mehr wehren können.
    Hinzu kommt, dass selbst ein geeigneter Maulkorb zu Fehlinterpretationen unter Hunden führen kann, da bestimmte Mimiken oder Gesten verfälscht werden können. Das sind aber "Nebenwirkungen ", die verhältnismäßig gering sind im Vergleich zur Sicherheit, die der Einsatz des Maulkorbes bietet.

    Heute, wo ich selbst gefestigter bin, authentisch und klar für Monthy rüber komme, er selbst es maximal beim Knurren oder Verbellen belässt und mich regeln lässt, trägt er keinen Maulkorb mehr.
    marlies likes this.
    LG Sabine mit Bayo
    sowie Monthy
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  3. #3
    Solar Power User Avatar von shirotora
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    Standard AW: Attacke/Angriff von fremden Hunden- wie verhalten?

    Apropos Maulkorb. Hier laeuft immer eine sog. Dog Walkerin mit einer ganzen Horde von Hunden herum, alle unangeleint, darunter ein German Pointer. Der traegt immer Maulkorb. Als der Schnoesel noch jung, zart und noch nicht ganz fertig in der Birne war, wollte besagter Pointer ihn staendig anpoebeln. Das geht auch mit Maulkorb ganz gut. Schliesslich kann Hund ja auch noch sein Gewicht einsetzen.
    Ich hab mich immer, mein Schnoeselchen abgeschirmend, dazwischen gestellt und den Pointer angeschnauzt. Was macht die Dog Walkerin hingegen? Nix.
    Alles was ich von der hoere ist: "Ach lass die doch, die machen das unter sich aus... beissen kann meiner ja eh nicht." (daher das "sog." vor dem Begriff "Dog Walkerin")

    Die Jahre vergingen. Aus dem Schnoeselchen wurde ein 43KG-Muskelprotz. Der doofe Pointer hat's leider trotzdem nicht geschnallt. Einmal erwischte er Zimba unverhofft, als die ganze Meute gerade um eine Ecke auf unseren Weg einbog (Ich trainiere seitdem meine telephatische Um-Die-Ecke-Wahrnehmung ).

    Seine Poebelei hat mein Grosser darauf dann "mal unter sich ausgemacht". Ein RR-Roehren, ein Satz nach vorn und zwei ausgebreitete Loewenhundpratzen spaeter und der Pointer ging zu Boden. Das ganze dauerte Sekunden. Zum Glueck liess sich mein Brauner, als der andere am Boden lag, einfach zurueckpfeifen und ausser einem vermutlich leicht angeschlagenem Ego, war dem Pointer nix passiert.
    Das haette bei einem anderen Hund auch ganz anders ausgehen koennen und ich weiss nicht, wie die Dame dann den Besitzern die Bisswunden an deren Hund erklaert haette. Das habe ich ihr dann auch nachhaltig verklickert.

    Wir treffen besagten Hund uebrigens immer noch von Zeit zu Zeit. Gegrummelt wird zwar immer noch leicht, aber er haelt jetzt Abstand.
    Geändert von shirotora (17.08.2016 um 15:44 Uhr)
    Some creatures have the ability to fill spaces you never knew were empty.


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