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Thema: Schlaftablette?

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    Registrierte Benutzer - unmoderiert Avatar von Eva57
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    Standard AW: Schlaftablette?

    Hallo Arthur

    Kimbas Thema sind spontane, plötzliche Hundebegegnungen. Begleitete Hundezusammenführung sind kein Thema. kann sie die Hunde in Ruhe und gesichert kennenlernen, ca. 5 Minuten angeleint in etwas Abstand miteinander laufen, piseln lassen, riechen lassen, Stress abgeschüttelt, im Laufen Leinen los - und wir haben wunderbare freundliche Hundespaziergänge sogar in grösseren Gruppen, mit einer sozialen, geduldigen und spielfreudigen Kimba.

    Jetzt üben wir, Hundi darf alleine entscheiden bzw. soll es für bestimmte Situationen wieder lernen.
    Ich bin über diesen Satz gestolpert und Kimbas ganzes Hundeleben läuft wie ein Film vor mir ab. Wenn ich einen Fehler nennen kann, den ich gerne wieder rückgängig machen möchte und der bis heute unser ganzes Zusammenleben beeinflusst dann ist es der, dass ich meinen unsicheren Hund, der bei mir nach eine Lösung suchte, selbst entscheiden liess. In der Meinung, das ist ein Hund, der wird mit anderen Hunden schon eine Lösung finden.

    Und ja, ich hatte recht, sie hat das gemeistert, Kimba hat eine Lösung gefunden. Hunde sind da ganz pragmatisch. Sie hat einfach ausprobiert, was ihr am meisten Erfolg bestätigt und das hat sie sich in Nullkommanix verfestigt. Ihre Entscheidung war für sie absolut erfolgreich und innert 2/3 Erfolgen derart selbstbelohnend, dass sie kaum mehr für eine anderen Lösung zu gewinnen war.

    Kimba hatte ganz schnell rausgefunden, dass sie gross, stark, blitzschnell ist und kräftiges Zupacken enorm Eindruck macht. Der Stress ist abgebaut, der Stressauslöser ist verjagt, oder von ihr durch den Dreck gebeutelt. Aus ihrer Sicht ausgesprochen erfolgreich. (nein, keine Sorge, es wurde kein Hund jemals ernsthaft verletzt, aber ein Loch im Pelz, oder ein Riss im Ohr ist schnell mal passiert)

    Nun ja, das kann man dann natürlich auch wieder trainieren. Wir erreichten, dass Kimba bei, sagen wir mal, anfangs 8 von 10 spontanen Hundebegegnungen in den "ich mach dich nieder Modus" verfiel, nach ca. 2 Jahren nur noch bei ca. 2 vom 10 spontanen Hundebegegnungen ihre Strategie anwenden wollte. Man könnte sagen, wow, wie erfolgreich. ABER geblieben sind die ganz unerwarteten, plötzlichen Begegnungen und die mit auf uns zustürmende bellende Hunde, welche die alte Stressbewältigungsstrategie auslösen. Also Begegnungen, die jederzeit plötzlich passieren können.

    Die Zeit kann ich nicht zurückdrehen, was mach ich mit dieser liebevollen, mutigen, lustigen, schlauen und ursprünglich-echten Hündin, deren tiefer Blick mir manchmal bis in meine Seele schaut: Ich kann meinen Hund kräftemässig halten, ich kann ihn, bis auf die genannten Situationen, auf mich beziehen, ich kann umsichtig sein, vorausschauend und präventiv brisanten Situationen aus dem Weg gehen. Und ich bin mir jeden Tag bewusst, welches Potenzial der Hund, der da neben mir so daherlatscht, in sich hat. Mein persönlicher Alptraum sind sehr kleine angriffige nicht angeleinte Hunde, für die kann Kimbas Reaktion lebensbedrohlich sein, da trage ich eine Wasserflasche mit, die werden von mir gebadet. So kommen wir gut durch die Welt. Zum Glück habe wir auch 3 sehr verständnisvolle und gute Hundefreundschaften, die Kimba regelmässig treffen kann.

    Aber ich bin oft alleine unterwegs, weil ich anderen nicht zumuten will, sich uns dauernd anpassen zu müssen, weil ich eben anders unterwegs bin, unterwegs sein muss. Auch kann ich euch sagen, wo und wann du in vielen Gebieten der Schweiz mit deinem Hunde laufen kannst, ohne andere zu treffen. Da kenne ich mich aus! Und manchmal träume ich, dass Kimba spontan Hunde trifft und sie diese freundlich zum Spiel aufgefordert......

    Wenn du diesen Weg nicht einschlagen willst, (und glaube mir, es sind nicht wenige, die dieses Thema haben, aber wenige geben wirklich zu, wie viel Einfluss das auf den Alltag, auf dein ganzes Leben haben kann, oder reden es sich schön, oder geben auf und den Hund ab) dann bitte beachte:

    B.A.T. (Behavior Adjustment Training) sagt nicht, das der Hund entscheiden soll, was er gerne möchten. Das wesentliche in diesem Training, das ich im Ansatz, so auf den ersten Blick, für gut halte, sagt:

    Ich zitiere:
    "Er bekommt viel Übung, um seine eigenen Bedürfnisse zu erfüllen, indem er Verhalten verwendet, das wir mögen!"

    Und das, ja das ist eine ganz, ganz andere Nummer.

    Ich möchte dir in nichts reinreden, oder dir irgendwas unterstellen, dass du was nicht richtig machst. Ich gebe dir ausschliesslich meine Erfahrung bekannt, ja, sogar einen Einblick in mein Leben, wie ich es hier noch nie hier gemacht habe und bin schon froh, wenn du darüber kurz nachdenkst, einfach so, für deinen Hund. Glaube mir, was wäre ich heute froh, wenn mir das, damals vor 11 Jahren, jemand gesagt hätte. Die richtigen Leute habe ich leider zu spät kennengelernt.

    Ich wünsche dir von Herzen alles Gute mit deinem Hund, dass es gut kommt und ihr viel Freude miteinander habt.

    Eva mit Kimba
    Geändert von Eva57 (05.03.2021 um 12:30 Uhr)

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