Hallo Miriam,

ich empfinde es als "Unsicherheit", wenn jemand fragt, weil er sich nicht sicher ist .
Dabei ist es mir ganz egal, ob es um die Erstanschaffung geht oder um die Frage, Rüde oder Hündin.
Und bitte versteh`mich nicht falsch, ich finde es immer besser, VORHER zu fragen und sich bei erfahrenen Hundehaltern einen Rat zu holen, als hinterher.
Ich lese aus Deinen Posts deshalb "Unsicherheit", weil Du sehr sehr detailliert Eure Hündin und deren Probleme mit anderen Hunden beschreibst und dann ganz schnell ein "...aber sonst ist sie soooo ein toller Hund" folgt.
Ich finde einen Hund, der nicht oder nur sehr begrenzt mit anderen kann, nicht toll.
Und glaube mir einfach mal, das würde ich, wäre es meiner, auch bei meinem eigenen Hund GANZ GENAU SO SAGEN.
Es ist enorm schwierig und man muß sehr aufpassen. Einsam macht es sowieso ziemlich.
Deshalb ist und bleibt er selbstverständlich innerhalb der Familie der tollste Hund der Welt, logisch.
Daß Du sicherlich enorme Erfolge mit ihr erzielt hast, will Dir doch gar keiner nehmen und auch ganz sicher nicht "kleinreden".
Hundeerfahrung spricht Dir ebenfalls keiner ab und ich habe auch nirgendwo gelesen, daß es UNMÖGLICH sein wird, mit Deiner Hündin UND dem anderen Hund spazieren zu gehen.
Naja, und egoistisch im weiteren Sinne ist ja schon die Anschaffung EINES Hundes.
Es ist nur einfach so, daß man manchmal besser auf seinen Verstand als auf sein Herz hören sollte.....
Ich hätte auch gerne einen zweiten Hund und habe auch immer mal wieder ZWEI Hunde zusammen hier.
Auch über einen längeren Zeitraum.
Und glaube mir einfach mal, es IST eine völlig andere Nummer.
Läuft einer frei, geht das nur dann, wenn der Hund super hört.
Habe ich nämlich einen Kandidaten dabei, der nicht oder nur sehr begrenzt mit anderen Hunden kann, habe ich mit dem eigentlich bereits genug zu tun.
Gerade der spätreife RR braucht über einen doch eher langen Zeitraum Deine ungeteilte Aufmerksamkeit.
Das ist einfach Fakt und ist auch nicht wegzureden.
Mein Rüde ist jetzt knappe drei Jahre alt, die letzten zweieinhalb Jahre waren sehr intensiv.....ob es um Jagen, Fremde, Kinder oder was auch immer ging.
Ein zweiter Hund dabei? Und noch dazu einer, der mit den meisten anderen Hunden unverträglich ist?
Ein NoGo.
Getrennt spazieren gehen ist sicherlich sehr sinnvoll, aber kostet enorm viel Zeit....und Du hast noch zwei kleine Kinder dabei. Wovon eines noch im Kinderwagen sitzt und das ganz sicher auch noch im nächsten Sommer.
Niemand hier will Dir Kompetenz oder Erfahrung absprechen, aber wir sind hier lange genug dabei, um aus Deinen Beiträgen lesen zu können, daß es eher wahrscheinlich ist, daß es in die Hose gehen kann.
Bedenke einfach, daß Dein "was, wenn sich herausstellt, daß es NICHT funktioniert....dann haben wir ein großes Problem" ganz klar beinhaltet, daß es der Hund ausbadet...und zwar der neue Hund und auch Deine Familie (weil es einfach wahnsinnig zeitintensiv ist).
Ihr ganz allein müßt die Entscheidung treffen. Rüde oder Hündin ist eigentlich eher egal.
Zweithund ja oder nein ist hier eigentlich die Frage.
Du hast hier gefragt und Du hast, aufgrund DEINER Ausführungen, Antworten bekommen.
Daß Du nun meinst, einige hier wollten Dir Erfahrung absprechen, weil sie abraten, finde ich schade.
Ich will Dir Deine Erfahrung nicht absprechen, aber man kann durchaus auch bei aller Erfahrung doch den Fehler machen und Entscheidungen treffen, die einfach zum jetzigen Zeitpunkt nicht richtig sind.
Da ist es doch eher besser, wenn gesagt wird.....überleg`bitte nochmal ganz genau, ob das wirklich Sinn macht.
Und bedenke, daß DU diejenige bist, die unbedingt einen zweiten Hund will.
Wenn Dein Mann nämlich nicht 100% dahintersteht, könnte allein diese Tatsache schon für genug Zündstoff sorgen, wenn sich herausstellt, daß es nicht wirklich gut läuft und schwierig wird.

LG, Suse