
Zitat von
Calliope
Also um das Verhalten meiner Hündin gegenüber Artgenossen zu erklären, auch wenn es ja eigentlich nicht in erster Linie das Thema war:
Sie ist nicht prinzipiell unverträglich, sondern spezifisch auf andere Hündinnen! Mit unkastrierten Hunden kommt sie zurecht, allerdings spielt sie auch nur mit denen, die ihr "sympathisch" sind. Andere lässt sie eher links liegen. Kastrierte Rüden werden auch nicht akzeptiert, da sie sie wohl nicht mehr als Rüden einordnet -ich nehme an aufgrund dass kein typischer Rüdengeruch mehr an ihnen ist.
Ich nehme schon an, dass sie dieses Verhalten schon vor unserer Zeit angenommen hat, was dazu geführt hat kann ich nicht sagen, dass wäre reine Spekulation. Jetzt kann es natürlich sein, dass wir zu unfähig waren dieses Verhalten bei ihr "abzustellen". Ich habe dieses Verhalten in soweit im "Griff" dass sie bei unbekannten Hunden von mir angleint wird, sie lässt sich inzwischen (nach viel Training meinerseits) zuverlässig abrufen. Zudem habe ich mit ihr trainiert, dass sie sich beim vorbei gehen an dem Hund auf mich fixiert und unterbinde jegliches Agressionsverhalten wie den anderen Hund fixieren, in Duckhaltung und Schleichgang zu gehen, sowie knurren, bellen oder in die Leine springen. Das sind alles Fortschritte die wir bisher zu verzeichnen haben. Ansonsten versuche ich den anderen Hund zu ignorieren, nicht die Leine angespannt kürzer zu fassen, selber möglichst gelassen zu bleiben und einen kleinen Bogen um den anderen Hund herum zu gehen. Vielleicht habe ich es ja auch komplett falsch angepackt, ich bin keine Verhaltenstherapeutn. Trotzdem habe ich mir im Laufe der Zeit versucht zumindestens theoretisches Wissen über Hundeverhalten anzueignen. Zudem hat mir auch eine Freundin Tipps gegeben, die selber Tierärztin ist, 2 RR Hunde hatte (leider ist der Rüde vor 2 Wochen verstorben) und sich intensiv mit Hundeverhalten in ihrem Studium und privat beschäftigt hat. Ihr verstorbener RR Rüde war auch unverträglich mit anderen Rüden, daher kannte sie diese Problematik selber. Sie hatte ihn aber soweit in den "Griff" bekommen, dass er andere Rüden ignoriert hat und sie nicht angefallen hat. Jedoch war ihre Aussage bezgl. meiner Hündin mal: "Du kannst viel mit ihr trainieren un einiges abmildern, mache dir aber nicht die Hoffnung, dass sie jemals freudig andere Hündinne begrüßen wird."
Ich finde es schade, dass mir ziemlich schnell gesagt wird, dass ich nicht viel Ahnung von Hundeverhalten habe. Klar ich bin sicherlich kein Experte, glaube aber schon, dass ich meine Hündin ganz gut lesen kann. Vielleicht bilde ich mir das ja aber nur ein und das meine Hündin ansonsten ein toller Hund ist, hat wohl nur damit zu tun, dass ich Glück hatte.
Ich kann nur hinzufügen, dass die Züchterin mit der ich in Kontakt stehe selber Verhaltenstherapeutin für Hunde ist. Ich werde mich auch intensiv mit ihr über die Problematik unterhalten, vielleicht rät sie mir ja auch ab. Dann werde ich den Traum wohl tatsächlich begraben müssen.
Was ich nur noch nicht begriffen habe: Wieso wird es unmöglich sein mit meiner Hündin und dem Junghund zusammen Gassi gehen zu können? Wie wird das denn enden? Ich habe also nur die Wahl zwischen alleine jeweils mit den Hunden Gassi zu gehen oder der Welpe wird sich ihr Verhalten abgucken und ebenfalls unverträglich sein? Man kann nicht durch Hundeschule, mehrmals wöchentliche Gassigänge mit dem Junghund alleine zu "Hundespots" einzuplanen, bei denen er Sozialverhalten von anderen Hunden lernt?
Es ist schon recht deprimierend hier das Gefühl zu bekommen keine Ahnung zu haben und sich einen nächsten "Problemfall" groß zu ziehen.
VG.
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