So rigoros ein Halti als DAS "Folterinstrument" zu bezeichnen, finde ich persönlich etwas übertrieben.
Es muss halt behutsam und so, wie ursprünglich gedacht, angewandt werden. So wie Dany schon schrieb: es dient dazu, in Situationen, wo der Hund auf eine andere Sache fokussiert und für den HH nur noch schwer ansprechbar ist, den Kopf des Hundes vorsichtig in Richtung HF, weg von der spannenden Situation zu lenken.
Das Halti liegt normalerweise, bei richtiger Anwendung locker auf dem Nasenrücken auf. Durch Zug auf die Leine, die am Halti befestigt ist, spannt sich das Halti über dem Nasenrücken, zieht sich also um die Schnauze zusammen und übt dort Druck aus. Das soll den sog. "Schnauzgriff" simulieren. Je stärker und dauerhafter also Zug auf die am Halti befestigte Leine ausgeübt wird, um so stärker und dauerhafter eben auch der Druck auf den empfindlichen Nasenrücken.
Ich vergleiche das Halti bei falscher Anwendung immer gerne mit einem Würgehalsband, das mache HH bei stark ziehenden Hunden benutzen.
Endeffekt ist langfristig der, dass ein so geführter Hund gegen den dauerhaften Druck immer mehr ankämpfen wird und einige Exemplare noch mehr ziehen, als zuvor.
Und so sehe ich die Anwendung des Haltis leider überwiegend im Alltag. Man kann schon unterscheiden, wer damit trainiert oder wer es sich einfach nur "leicht" machen und nichts tun möchte. Letzteres sind nach meiner Beobachtung leider die Meisten.
Wird ein Halti behutsam, empfindlich und fachgerecht eingesetzt - und unter vollem für den Hund emphatischen Bewusstsein - KANN es eine Hilfe sein, zu dessen tatsächlicher Effektivität ich nichts beisteuern kann.


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