Hey,
es wäre doch schade, wenn dieser schöne, bewegende thread einschliefe!
Daher hier ein Bericht von meinem langsam in die Jahre kommenden Djambo. Mein Racker ist jetzt im 9. Lebensjahr, das er im April 2009 vollenden wird. Um die Schnauze herum nehmen die Silberhaare zu, und schwül-warmes Wetter macht ihm deutlich mehr zu schaffen. Er ist gelassener geworden, und schaut heute einem kreuzenden Reh eher mässig interessiert nach, als zu einem Verfolgungsspurt anzusetzen, bevor mein "Nein" ihm den Spass verdirbt.
Wo ist die Zeit geblieben?
Es kommt mir vor, als sässe ich in einer Zeitmaschine, die alles beschleunigt, seit Djambo mein Leben teilt. Unsere gemeinsame Entwicklung hat uns fest zusammen geschweisst - wir haben voneinander gelernt, ich von Djambo mit Sicherheit genauso viel wie er von mir. Er hat mich gelehrt, die Welt mit seinen Augen zu betrachten, geduldig zu sein, und die Natur mit allen Sinnen zu geniessen. Ich vertraue ihm völlig, und er belohnt mich jeden Tag mit seinem wunderbaren, liebevollen, sanften Wesen. Ein zärtlicher Riese ist er, sensibel, leicht zu ängstigen, extrem wachsam und verteidigungsbereit. Ich versuche, ihm Ruhe und Geborgenheit zu geben, über feste Strukturen, geregelte Abläufe, und ein für ihn berechenbares Verhalten. Das tut ihm gut, lässt ihn souverän und entspannt sein.
Djambo reagiert sofort auf Stimmungen in unserer Familie. Wenn wir erregt debattieren, kommt er angelaufen und versucht zu schlichten. Wenn ich traurig bin, dauert es nicht lange, und sein grosser Kopf schnuffelt sanft in meinem Gesicht, während seine Augen mich beobachten und sich seine Stirn in fragende Falten legt.
Wir spielen immer noch gern Räuber und Gendarm - Djambo kann hervorragend "böser, gefährlicher Ridgeback" mimen und mich "verhaften", und auch auf seine alten Tage lernt er immer noch gern neue Kunststücke, die er dann stolz wie Bolle vorführt.
Im November mussten wir ihn aufgrund einer Perinealhernie operieren und im Zuge dieser OP kastrieren lassen. Ich hatte grosse Sorge, dass sich die Kastration für ihn negativ auswirken würde, aber jetzt, ein gutes halbes Jahr später, ist eigentlich bis auf wenige Veränderungen alles beim Alten - er ist noch etwas ruhiger (man könnte auch sagen: bequemer) und erheblich verfressener popcorn geworden.
Es ist eine durchaus überraschende Erfahrung, plötzlich einen RR zu haben, der sich über LECKERCHEN lenken lässt. Du meine Güte - wie einfach hätte unsere Welt sein können, hätten die ihn vor der Kastration bereits interessiert! Jahre, in denen ich mich zur Freude nichtsahnender Spaziergänger in Feld und Wald zur Affenkönigin gemacht habe, um die Aufmerksamkeit meines Vierpfoters zu erringen, haben Spuren hinterlassen - so schnell ist mir heute nix mehr peinlich!
- Djambo sei dank!
Was soll ich schreiben - es ist Liebe!
Ich liebe alles an meinem Bären - selbst seinen Fussgeruch, oder den Hauch des Verderbens, wenn er mich zärtlich nach einer Fischmahlzeit anrülpst.
Ich wünsch mir sehr, dass wir noch viele gemeinsame Jahre miteinander teilen können. Das nächste Abenteuer lugt bereits um die Ecke - wir werden demnächst zwischen Land und Stadt pendeln, und Djambo zukünftig in der Stadt vermutlich auf wesentlich mehr Hundekumpel als hier auf dem Land treffen. Ich bin gespannt, wie ihm das gefallen wird!
Ich würde mich freuen, wenn weitere Berichte zu Ridgies in den besten Jahren hinzu kommen, und ich wünsch uns allen, dass wir noch viele gemeinsame, unbeschwerte und gesunde Jahre geniessen können!
Liebe Grüsse
Sabine mit Schatzbär Djambo


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) und erheblich verfressener popcorn geworden.
! Jahre, in denen ich mich zur Freude nichtsahnender Spaziergänger in Feld und Wald zur Affenkönigin gemacht habe, um die Aufmerksamkeit meines Vierpfoters zu erringen, haben Spuren hinterlassen - so schnell ist mir heute nix mehr peinlich!
- Djambo sei dank!

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