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Thema: Ist ein RR die richtige Entscheidung?

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  1. #30
    Mathuni
    Gast

    Standard AW: Ist ein RR die richtige Entscheidung?

    Geschichten aus dem Nähkästchen:

    Mein Sohnemann Moki Monsterkind hat inzwischen 2 junge RR wunderbarst verkraftet... Nun ist das Moki aber erstens bereits in einen Hunde- und Katzenhaushalt hineingeboren worden und zweitens immer ein unglaublich sanftes Kind mit Tieren gewesen. Man musste ihm nie sagen, dass man Tiere z. B. nicht am Ohr zieht - er kam gar nicht auf die Idee.

    Beim Einzug von Buki (damals 4 Monate alt) war Moki knapp 3 Jahre alt. Es gab nicht einen einzigen Schildkrötenschnapper und die Male, die das Kind umfiel, kann man an einer Hand abzählen. Da wurde kein Drama draus gemacht - Kinder fallen auch aus anderen Gründen um und überstehen das in der Regel ganz gut . Probleme mit den beiden gab es erst mit dem älter gewordenen Buki, wobei die mit strengen Vorgaben in den Griff zu kriegen waren und heute zwar nicht vergessen, aber auch nicht mehr belastend sind.

    Als Rose dazukam, war Moki 7 Jahre alt. Er ist mit zur Züchterin auf Welpenbesuch gefahren und Rose war "sein" Hund. Rose war allerdings dann das Modell von RR-Welpe, das sämtliche schwarzmalerischen Welpenregister zog: eine Schnappschildkröte vor dem Herren und Umwerfen wäre auch ihr Ding gewesen, wenn Moki nicht schon zu groß und standhaft dafür gewesen wäre und nicht nur Junghund, sondern auch Moki mussten das Runterfahren auf Kommando lernen. Das ernstzunehmende Kommando STOPP galt für beide. Da gab es durchaus auch mal leichte Schrammen im wilden gemeinsamen Toben, aber es gab (und gibt bis heute) auch ungezählte Kuschelstunden mit "seiner" Rose, die mit ihm zusammen schon in Umhang gekleidet als Batrose die Welt vom Bösen befreite.

    Aber (mal abseits von den potentiellen "Gefahren", die RRs darstellen ) Moki fragte mich irgendwann auch: "Warum mussten es denn unbedingt RRs sein?" Laufen mit den Hunden findet er schrecklich. Buki will vornehmlich nur rumschnuffeln, Rose will nur noch Wild und Muttern ist dauernd auf die Hunde konzentriert. Sehr spaßig und spannend für mitlaufende Kinder... Er geht nur mit, wenn Papa mit dabei ist und für kinder- und mokigerechtes Entertainement sorgt oder das erwachsene Tochti mit ihren Malis und dem Schäfer-Mix dabei ist - mit dem Schäfer-Mix kann man bällchenwerfend und in direkter, kinderverständnismäßiger Weise interagieren. Das, was Muttern draussen mit Rose macht, mag zwar auch eine Interaktion sein, aber so Dinger wie "Impulskontrolle, rechtzeitiges Umlenken und Abbruch am Reiz" sind nicht unbedingt was Spannendes für 12jährige (auch nicht für 2-, 4-, 6-, 8- und 10 jährige).

    Mokis und meine Wege trennten sich auf gewisse Art und Weise bereits, als Buki etwa ein Jahr alt war. Rausgehen war fast immer ohne Kind. Was drinnen nahezu problemlos lief, war draussen der Horror: quengelndes Kind + überschäumender RR-Rüde. Nun ging das seinerzeit relativ unkompliziert, weil ich wirklich gute Kinderbetreuungsmöglichkeiten für die viele Zeit hatte, die Buki brauchte. Bei Rose war Moki dann schon wieder so alt, dass er auch mal bisserl alleine bleiben konnte (wir Eltern hatten das ja sorgfältig wie bei einem Welpen aufgebaut ).

    Was ich im Rückblick nach 10 Jahren RRs + Kind als den schwierigen Teil sehe (einfach mein persönliches Empfinden), sind die Zeit, die Konzentrations- und Aufmerksamkeitsfähigkeit, die Energie und die klare Trennung der Arbeit mit dem Hund von der Zeit mit dem Kind (und Kinder sollten eigentlich immer noch mehr Zeit bekommen als der Hund *find*). Zumindest draussen brauchen meine beiden RR allervollste Aufmerksamkeit und selbst die reicht manchmal nicht. Eher nebensächlich (trotz zeitweiliger Probleme mit dem erwachsenen Buki) war das inhäusige Thema "wie schütze ich Kind vor Hund" oder "wie schütze ich Hund vor Kind". Wenn da keiner der Beteiligten neben der Spur ist, sondern ein wesensnormaler RR zu ganz normalen Kindern kommt und man als Elter entsprechend normal reagiert, dann wachsen sie zusammen. Aber Zeit und Aufmerksamkeit mit dem Energieverbrauch bei der Grundsteinlegung und Ausbildung des spätreifen RR sind wie gesagt aus meinem persönlichen Empfinden heraus der Casus Knaxus - ich war da schon ein paar Mal als irgendwie ja auch noch Berufstätige echt an Grenzen und hab es auch nicht wirklich gut hinbekommen. Das Kind irgendwie schon, aber die Hunde nicht wirklich - die sind toll dank guten Wesens, aber die Erziehung ist mit Mängeln behaftet, was im Alltag dann trotz guten Wesens nicht immer dem entspannten gesellschaftsfähigem Werbe-Sonnenuntergangsspaziergang entspricht...

    Anmerkung am Rande: Was mir hier übrigens manchmal bisserl zu denken gibt, sind die Statements der Kinderlosen, die anhand von Besuchskindern bewerten. Als seit über dreißig Jahren Kinderhaltende habe ich gelernt, dass Kinder kinderlose Menschen alleine schon durch Anwesenheit stressen können. Den Stressfaktor kann man im kinderhaltenden Haushalt ausblenden - man ist ja an die Kröten gewöhnt.

    LG

    Susanne

    edit: Rose war Batrose, nicht Batwoman
    Geändert von Mathuni (09.08.2014 um 14:10 Uhr)
    Tascha77, Eva57 and chilli09 like this.

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