Ich habe ein Beispiel von heute morgen für mehrere Seiten "eines" Ridgebacks,
in diesem Falle einer einjährigen (Ausnahme-)Hündin
Ausnahme deshalb, weil sie mit einem Jahr in (fast) allen Belangen dermaßen super
in der Spur ist, dass man weinen könnte, so schön ist das..Egal, ob wir uns das Jagdverhalten
anschauen, Leinenführigkeit, Hundebegegnunen, Menschenbegegnungen.. alles easy, ...
... bis auf wenige "kleine" Ausnahmen, woran noch gearbeitet wird.
Somit gleich zur ersten Situation Stadttraining
Ablage, Sitz, Platz, Fuß, Blickkontakt, Wort-Objekt-Zuordnungen... alles wird freudig ausgeführt. Diverse Menschenbegegnungen nah und fern allesamt o.k. Andere Hundchen werden ignoriert, nur mal kurz noch in die Geruchsspur hineingerochen im Anschluss an die Vorbeieilenden.. Jedwede Situation, auch neue Situationen ist es möglich, die Hündin im engen Kommunikationsbezug zu halten.
Dann kommt plötzlich und unerwartet ein einarmiger Mann mit tiefer und rauer Stimme frontal auf uns zu, lacht, sagt etwas, hebt den Arm im Herbeieilen in der Absicht, bei Ankunft die Hündin auf dem Kopf zu streichel... DAS war eine Situation, da kam die Hündin noch nicht besonders entspannt mit zurecht, sie bellte ein Mal und verzog sich sofort zu mir bzw ihrem Frauchen. Sie zeigte deutliches Unbehagen und wir verhinderten ruhig und souverän den von der Person gewünschten Nahkontakt inklusive Kopf-Streicheln. Die Hündin beruhigte sich; allerdings war ihr der Mann einfach überhaupt nicht geheuer.. Er hatte dadurch, dass er einarmig war, einen ungewöhnlichen Bewegungsablauf.. auffallend anders und von der Norm abweichend. Zudem die tiefe raue Stimme.. das frontale Auftreten.. Die Hündin musste das als Bedrohung aufgefasst haben. - Wir arbeiten dran, dass sie zukünftig in ähnlich gelagerten Situationen entspannt bleiben kann.
Nächste Situation: der Unnaer Esel. Ein lebensgroßer Pappmachee Esel mit wieherndem Gebiss. DAS ging gestern noch fast gar nicht, nach ein paar Übungen und Wort-Objekt-Zuordnungen kannte die Hündin bereits gestern des Esels: Zähnchen, Schwänzelchen, Bäuchlein, Füßchen.
Heute, im Abstand von etwas dreißig Schritt zum erst gestern "kennengelernten Esel" in der Fußgängerzone und die Frage an die Hündin: "Wo sind die Zähnchen des Eselchens?" .. rast sie mit mir hinten an der Leine.. zum Esel und stupste gezielt das riesige wiehernde Gebiss des Pappesels an. - Wahnsinn. Gestern nur etwa 10 Minuten aufgebaut und geübt, heute sofort gezielt die geübten Körperteiles des Esel "benannt".. Unglaublich.
Folgesituation: Blumenladen. Eine Frau kommt frontal auf uns zu , fragt ob sie streicheln darf. Wir schauen die Hündin an, diese ist total entspannt und nimmt von sich aus Kontakt auf, Die Frau hebt den Arm und streichelt die Hündin auf dem Kopf mit den Worten: "Was bist du für eine Süße? - Du riechst wohl meine Katze daheim!" Die Hündin findets richtig gut und geht auf Kuschelkurs.
Nächste Situation: ein weiterer Esel in Form eine reitbaren Kinderspielzeugs ( 50 cent- Krachmacher) wartet vor einer anderen Apotheke auf seinen Einsatz. Wir stehen 20 Schritt entfernt. Ich frage die Hündin: "Wo ist das Eselchen?" Sie schaut sich so lange um, bis sie den Kameraden entdeckt hat, schaut dann zu mir. Leckerchen. Ich sage:" Zeig mir die Zähnchen von dem Eselchen!".. Sie zieht wie eine Irre zum Esel und stupst gezielt die Zähne an. Leckerchen. Und noch mal und noch mal.. Wahnsinn , diese Hündin. Ich lobe wer weiß wie und schaue mich um: da steht der große Holzdrachen mit weit aufgerissenem Maul und zwei "Zähnchen". Ich wende mich ihm zu, die Hündin tut es mir gleich. Ich frage: " Siehst du das Eselchen dort und zeige da hin." Sie schaut und zieht mich hin. Ich sage: "zeig mir die Zähnchen des Eselchens!" Sie stupst die Zähne des Drachens an. Mittendrin in einem Pulk pubertierender und lauter Jugendlicher, die teils auf dem Drachen saßen und ausgelassen waren.
Frauchen und ich sind sehr sehr stolz auf diese wahnsinnig intelligente "AusnahmeHündin". Selten sah ich einen Hund, der soooo rasend schnell ÜBERTRUG ( von Esel vor Apotheke 1 nach Esel Apotheke 2 und Drache). Und das nach einer gestrigen Arbeit von nur 10 Minuten. Das ist absolut irre und sagenhaft klug.
Diese Beispiel KANN mal zum Nachdenken anregen. Es beschreibt mit Situation 1 die arbeitsintensiven Situationen, die zum Abbau von Unbehagen mit bestimmten Zusammenhängen führen können.
Es beschreibt ebenso die Wichtigkeit von Kopfarbeit und angemessener Beschäftigung, um Ängste zu verlieren und sich an Dinge zu gewöhnen, um die Bindung zu stärken und Vertrauen aufzubauen.
Die Hündin war in ihrem einjährigen Leben erst etwa das dritte Mal in der Stadt.. Ihr Vorteil: sie vertraut ihren Menschen vollends und hat noch nie in ihrem Leben irgend etwas Schlechtes erlebt. Zudem kommt sie aus wirklich guter Zucht und lebt bei super Hundeeltern, die sie sehr lieben und über die Maßen mit Hundeverstand gesegnet sind.
Vg Rosemarie


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Egal, ob wir uns das Jagdverhalten
, sie bellte ein Mal und verzog sich sofort zu mir bzw ihrem Frauchen. Sie zeigte deutliches Unbehagen und wir verhinderten ruhig und souverän den von der Person gewünschten Nahkontakt inklusive Kopf-Streicheln. Die Hündin beruhigte sich; allerdings war ihr der Mann einfach überhaupt nicht geheuer.. Er hatte dadurch, dass er einarmig war, einen ungewöhnlichen Bewegungsablauf.. auffallend anders und von der Norm abweichend. Zudem die tiefe raue Stimme.. das frontale Auftreten.. Die Hündin musste das als Bedrohung aufgefasst haben. - Wir arbeiten dran, dass sie zukünftig in ähnlich gelagerten Situationen entspannt bleiben kann.
.. zum Esel und stupste gezielt das riesige wiehernde Gebiss des Pappesels an. - Wahnsinn. Gestern nur etwa 10 Minuten aufgebaut und geübt, heute sofort gezielt die geübten Körperteiles des Esel "benannt".. Unglaublich.

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