Zunächst mal, eine läufige Hündin in der Umgebung ist was VÖLLIG anderes als im eigenen Zuhause.......
Mein intakter Rüde hat massiv(st)en Stress.
Er frisst zwar gut und jammert nicht, aber es stresst ihn enorm.
Er tröpfelt dann blutig bis eitrig, hat Prostataprobleme, hört enorm schlecht bis gar nicht mehr, rennt zu jedem anderen Hund, den er irgendwo sieht und nervt.
Sprich, ich gehe gar nicht mehr mit läufigen Hündinnen um, sondern nehme meinen Hund und gehe woanders spazieren.
Und, räusper, gerade gestern ist er mir im Wald abgedüst, weil er plötzlich eine Spur hatte.
Er entfernt sich NIE weiter als zehn Meter von mir....es sei denn....und da hilft auch nix von wegen, Rückruf üben, blabla.
Ich musste ihn leider einsammeln, der Halter der NICHT läufigen, sondern an einer Blasenentzündung leidenden Hündin war nicht erfeut, hatte aber Verständnis und nahm meine Entschuldigung an.
Horst wollte halt "ich wollte doch nur mal gucken, was biste jetzt so sauer???"
Hatten wir, zugegebenermaßen, schon lange nicht mehr, deshalb hat es mich irgendwie kalt erwischt und zack, weg war er.
Als er jung war, war es wirklich katastrophal; mit 6 Monaten fing er an, jedes Mädel und ganz besonders Kastraten super zu finden und ich hatte zu tun, bis er so drei war, da wurde es etwas besser.
Bis dahin allerdings war es wirklich heftig.
Und sehr wohl fangen junge, sehr potente Rüden (sie sind da alle verschieden) durchaus schon an, die Hündin derart massiv zu bedrängen und zu nerven, bevor sie überhaupt läufig wird.
Horst fand die Mädels teils noch bis sechs Wochen NACH der Läufigkeit derart spannend, dass an vernünftige Spaziergänge o.ä. mit der betreffenden Hündin im Traum nicht zu denken war.
Mit dem hätte ich wahrhaftig sechs Wochen lang ausziehen müssen....und heute, wo er abgeklärter ist, aber Eileptiker und stressanfällig ist, wären es wohl sicher zwei Wochen. Mindestens.
Unser 2. Rüde war da völlig anders.
Der interessierte sich bis er zwei war, null für Mädchen, allerdings auch für keinen anderen Hund.
DER hatte mit seinen Hormonen völlig anders geartete Probleme, nämlich die des gesteigerten Aggressionsverhaltens gegenüber fremden (und auch dem mit ihm zusammen lebenden) Hund(en).
Er ist mit zwei Jahren und drei Monaten kastriert worden, und obwohl ich das mitunter immer noch "schade" finde, bin ich mit der Entscheidung absolut glücklich und zufrieden.
Er ist deutlichst entspannter geworden UND...jawohl, es ist so ENTSPANNEND, einen Kastraten zu haben.
Kein gestresster Hund, kein Dauergepinkel, keine Nervereien mit Hündinnen und deren Haltern (), keine Prostataprobleme...jepp, ich finde es gut.
Hätte es aber sicher so schnell nicht gemacht, wenn überhaupt, wenn er Einzelhund gewesen wäre.
Kastrationen aus Haltungsgründen habe ich immer abgelehnt, und dann musste ich es in erster Linie aus genau diesem Grund eben doch machen lassen.
Da musste ich mir mal wieder sagen, erstmal drin`stecken in der Situation...bevor man den Zeigefinger hebt.
Es kommt eben doch leider oft genug erstens anders und zweitens....
DAS kann einem auch mit einem gleichgeschlechtlichen Pärchen passieren UND es ist nicht gesagt, dass es mit zwei Hündinnen völlig problemlos laufen wird.
Möglich ist grundsätzlich IMMER alles.
Und, glaub`mir eines, Bettina...Halter, die eine solche Konstellation haben, werden eher weniger sagen, lass`die Finger davon.
Ist doch logisch....aber guck`dir BITTE SEHR GENAU an, wie sie ihre Hunde ausbilden und führen.
IdR sagen die sehr gerne, ach was, mein Rüde hat damit NULL Probleme, der legt sich auch neben einer Hündin in den Stehtagen ab, wenn ICH DAS WILL......ich glaube, damit ein Rüde sowas tut, wird er meist auch dementsprechend "nett" behandelt.
(Btw, bei RRiN gab es mal eine Hündin, intakt, die lebte mit einem Rüden zusammen.
Und wurde von dem (und auch anderen Rüden) derart genervt und bedrängt, dass sie abgegeben werden musste, weil sie nicht mehr in`s Haus ging.
Es war leider NICHT möglich, sie in ein Zuhause mit einem Rüden zu vermitteln; sie sollte in ein neues Zuhause mit kastriertem Rüden ziehen, draußen beim Spaziergang war alles toll, die Hunde verstanden sich super...an der Haustür war Feierabend.
Keine Chance, dass sie das Haus betrat.
Die Leute mussten ganz schweren Herzens den Plan, sie dazu zu nehmen, aufgeben.
Sie ist jetzt glücklicher Einzelhund.)
Ich wünsche gute Entscheidungsfindung.....lernen kann man nur durch eigene Erfahrungen, aber die von anderen können durchaus hilfreich bei Kopfentscheidungen sein.
LG, Suse
Btw, ich kenne kaum intakte Rüden, die KEINEN Stress mit läufigen Hündinnen hätten...ist nur alles eine Frage der Sicht auf den Hund.
Vielen Leuten ist es halt leider Gottes einfach schlicht egal, was sie ihren Hunden so zumuten mit einer intakt/intakt-Haltung.
Hunde sind triebgesteuert, Fortpflanzung gehört zum Überleben und die Sicherung des Bestandes zu ihrem absolut vorrangigen Lebensplan.....und nein, kein Hund steckt das einfach locker weg, dass BEIDE wollen, aber nicht dürfen.
Halte ich für kompletten Blödsinn.
Und schöngefärbtes Heile-Welt-Gequatsche.


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), keine Prostataprobleme...jepp, ich finde es gut.
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