Auch in Schreiblaune ;)

- _Ich_ würde mir nicht zutrauen, einen Welpen parallel zu einer 37Stunden-Arbeitswoche großzuziehen. Allerdings würde ich da nun auch nicht per se von mir auf andere schließen. Aber ich erinnere mich noch gut, wie ich nach -geschätzt- drei, vier Monaten mit Hundebaby jemandem schrieb, daß ich glücklich bin, nun so langsam mein Leben wieder ein bißchen zurückzubekommen. Eben ohne den ewigen Seitenblick zum Hund, ob er auch wirklich nichts anstellt, nicht muß, und und.

- Ich vermute, mit sechs Stunden in einem Büro mit mir käme mein Hund vermutlich locker zurecht. Der Herr ist ohnehin ein kleiner Couchpotato und schon sehr glücklich, wenn er in meiner Nähe herumliegen darf. Wäre ich also in der Hinsicht mein eigener Herr, könnte Pausen einlegen, wenns nötig ist, würde ich da tatsächlich gar kein Problem sehen.
Wie tolerant Chefs da sind, mag ich aber nicht beurteilen.

- Unsere Züchterin meinte seinerzeit, daß sich ihr Hund an ihr Leben anpassen muß. Bevor nun die Schreie laut werden: Nein, sie meinte damit nicht das Ignorieren all seiner Bedürfnisse, aber eben die Tatsache, daß so ein Hund durchaus in der Lage ist, sich an ganz viel zu gewöhnen. Ich seh das bei uns: Wir schlafen beispielsweise gern lange. Was macht Thandu? Er kuschelt sich morgens nochmal zu mir ins Bett und dann ist es manchmal gar nicht so leicht, ihn zum Spaziergang zu bewegen - wo es sich doch so schön schmusen läßt im Bett. Klar, wenn wir dann mal auf sind, dann kann er draußen auch flitzen und powern...

- Anfängerhund. Ja - hab ich vor einem Jahr auch oft gehört. Hätte ich auf all die Stimmen gehört, hätten wir vermutlich keinen Hund. Denn einen "Anfängerhund zweiter Wahl" wollte ich nicht. Hätte ich mich auf einen "Anfängerhund" eingelassen, wäre der Zeitpunkt für einen Ridgeback tendenziell nahe an meinen 60. Geburtstag gerutscht. Und ich bezweifle, daß ich mich dann, ohne Ridgebackerfahrung, noch an ein "so großes Monster" rangetraut hätte. Hätte wäre wenn. Bislang ist mein Fazit (und ja, ich weiß, daß sicher noch einige Überraschungen auf uns warten), daß ich als Anfänger, mit ganz bewußter Einschätzung unserer Züchterin (denn sie hat die Welpen "verteilt") hier einen ganz wundervollen Hund habe. Er hat ein paar Erziehungsbaustellen, die noch besser sein könnten. Keine davon würde ich als Katastrophe bezeichnen. Insgesamt ist er ein wahnsinnig freundlicher, aufgeschlossener, neugieriger, verträglicher, zauberhafter, kleiner Kerl.
Vielleicht Glück. Vielleicht Veranlagung.Vielleicht aber auch zumindest zum Teil logische Konsequenz seines Umfeldes. Vermutlich einfach von allem etwas.

- Was die Ursprungsfrage nach dem Streß angeht. Glücklicherweise hab ich wenig davon. Eile und derlei übertragen sich bei uns eher gar nicht - allerdings sind das auch kaum Dinge, die mich wirklich "aufwühlen". Aufregung, Unsicherheit oder gar Panik bemerkt Thandu aber durchaus und reagiert entsprechend. Da mußt du, Monalisa, dich fragen, wie sehr sich die stressigen Situationen auf dich auswirken.

Vielleicht wäre ein erwachsener Hund, der den Büroalltag schon kennt, wirklich eine überdenkenswerte Alternative?
Letztlich wünsch ich euch viel Glück, und daß ihr die für euch und den Hund richtige Entscheidung trefft!