Das mit dem Haustürklingel haben wir ihm auch abtrainiert. Und zwar vom ersten Tag an. Der Herr liegt auf seiner Sofa-Ecke und kann von dort Richtung Haustür gucken. In 60% der Fälle dreht er sich einmal mehr um zur Tür zu gucken. Mag/Kennt er den Besuch, wird dieser begrüßt wenn er hereingekommen ist. Kennt er den Besuch nicht wird nur mal ganz kurz abgecheckt, angeschnüffelt und dann von seinem RidgiPad beobachtet. (Wenn Besuch da ist, darf er nicht auf's Sofa.)
Es ist genauso wie ich es schrieb. Kommt jemand unbekanntes auf das Grundstück, ohne das jemand von uns ihn herein gelassen hat, agiert wie beschrieben.
Beispiel: Grundstück meiner Eltern, ich bin in der Werkstatt und mit "der räudigen Tochter einer rostigen englischen Mülltonne" beschäftigt. Dayo liegt in der Sonne auf seinem Aussichtspunkt. Eine Freundin meiner Eltern (Dayo kennt die nicht, sie hat nur von ihm gehört) kommt ohne klingeln über die Hofeinfahrt auf's Grundstück (das öffnen des Tores habe ich nicht gehört). Plötzlich höre ich das knurren, komme aus der Werkstatt und gucke um die Ecke in die Hofeinfahrt. Kerstin steht flach an die Hauswand gedrückt, Dayo 2 m vor Ihr. Ich sage "OK" und Dayo hört sofort auf. Nachdem ich Sie begrüßt habe, hat Dayo sie freundlich abgecheckt und sich wieder auf seinen Aussichtspunkt in der Sonne verzogen.
Ja Suse, das tun wir. Vielleicht bin ich altmodisch oder in dieser Beziehung noch durch die Art und Weise geprägt, wie es früher mit den Hunden bei meinem Opa lief.
Aber zum Verrecken hat niemand unbekanntes etwas auf "meinem" Grund und Boden verloren, wenn ich ihn nicht hereingelassen habe. Es gibt eine Klingel vorne am Hauseingang und einen Briefkasten, ohne das man das Grundstück betreten muss.
Es gibt ebenso keinen für mich geltendes Argument, warum sich ein Mann quasi bewegungslos und geräuschlos in einem Gebüsch direkt am Wegesrand im Wald verstecken sollte, so das meine Frau Ihn vorher nicht sehen und hören kann.
In beiden Beispiel-Situationen hat Dayo genauso reagiert, wie ich es mir von meinem Hund vorstelle. Ohne das wir jemals dafür auch nur eine Sekunde trainiert haben. Nach einer solchen Situation vermeide ich es aber, den Besuch zu umarmen.
Niemals hat er in anderen Situationen (begrüßter Besuch bei uns, meinen Eltern oder sonst wo/in einer Gaststätte/in einem Geschäft/egal wo) Menschen angeknurrt oder dieses Verhalten gezeigt. Ganz instinktiv hat er das getan, was ich mir gewünscht habe (obwohl wir es ihm nie gesagt haben). Unser Traum ist ein kleines Haus am oder besser im Wald, ohne Nachbarn. Irgendwann wird der Traum sich erfüllen und dann werde ich deutlich beruhigter auf die Dienstreisen gehen und meine Frau alleine lassen - weil ich weiß das der Dayo auf sein Rudel aufpasst.
- Migo


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