Hallo, Gemeinde!

Die Argumente "Pro Tierschutz-Hund" sind ja durchaus nachvollziehbar. Es gibt nur eben auch die andere Sichtweise. Unser erster Schäferhund stammte von einem anerkannten Züchter, hatte rote Papiere, wurde von einem hundeerfahrenen Halter gekauft - und landete trotzdem im Tierheim. Er war sein Leben lang kränklich, hatte am Ende eine Nervenschädigung, wodurch er die Kontrolle über die Hinterbeine verlor... Und VDH-Züchter züchten schließlich auch, weil sie Geld verdienen wollen. Meist auch mit mehreren Wurfpaaren, die in Zwingern leben.

Unseren Vizsla hatten wir dann aus einer sogenannten Hobbyzucht. Eine Hündin, einmal gedeckt - 12 Welpen, die in der Familie aufwuchsen, alle tierärztlich untersucht, geimpft und gechipt waren. Die Kleinen hatten natürlich keine Papiere, aber sowas brauche ich auch nicht. Mir reichte es, zu sehen, dass die Kleinen gut und liebevoll gehalten wurden.

Auch unseren Neuesten haben wir erst mitgenommen, nachdem wir uns die Eltern angesehen und die Haltungsbedingungen beurteilen konnten. Das war die wichtigste Entscheidung.

Dass die Nachfrage das Angebot bestimmt, ist in unserer Marktwirtschaft natürlich richtig. Es ist aber auch nicht selbstverständlich. Wenn ich mir die Lage in Spanien oder Rumänien - um nur zwei Länder zu nennen! - ansehe, dann komme ich zu dem Schluss, dass das Angebot auch ganz ohne Nachfrage sehr groß werden kann. Und was macht so ein "Züchter", wenn er seine Welpen nicht los wird? Hierzulande gehen die Tiere zum Glück überwiegend ins Tierheim und werden dann als Tierschutzhunde vermittelt. Überwiegend! Es soll aber auch "Züchter" geben, denen ganz andere Lösungen einfallen.

Ich wollte aber eigentlich gar keine Diskussion über dieses Thema lostreten. Eigentlich wollte ich dem Fragesteller nur meinen persönlichen Rat geben, nach Bauchgefühl zu entscheiden. Er sollte den Hund nehmen, in den er sich "verliebt". Egal wo er herkommt.

LG Jochen